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Themen-Dossiers

RiffReporter streben Kooperationen mit Bibliotheken an

Der Vorstand der RiffReporter: die freien Journalisten Christian Schwägerl und Tanja Krämer. Foto: T. Merkau/Raiffeisen-Verein
Der Vorstand der RiffReporter: die freien Journalisten Christian Schwägerl und Tanja Krämer. Foto: T. Merkau/Raiffeisen-Verein

Besucher der Amerika-Gedenkbibliothek in Berlin trafen im November eine Woche lang an der Infotheke 2 auf einen ungewöhnlichen Gesprächspartner: Statt Mitarbeitern, die beim Navigieren der Bestände halfen, stand ihnen der Journalist Steve Przybilla Rede und Antwort. Der 33 Jahre alte Przybilla gehört zur Journalismus-Genossenschaft RiffReporter, die 2018 mit dem Grimme Online Award ausgezeichnet wurde. Seine Mission als »Journalist-in-residence« in der Bibliothek: Mit den Besuchern ins Gespräch darüber zu kommen, wie Journalisten arbeiten, wie sie recherchieren und an verlässliche Informationen kommen, an welchen Themen sie arbeiten.

Die 2017 gegründeten RiffReporter sehen zwischen Qualitätsjournalismus und Bibliotheken spannende Potenziale für Kooperationen. Beide haben die Aufgabe, die Öffentlichkeit mit kuratierten und vielfältigen Informationsangeboten zu versorgen. Beide tragen eine hohe Verantwortung für mediale Kompetenzen der Gesellschaft. Und beiden wird mitunter die Frage gestellt: Braucht es Euch im Zeitalter der digitalen Informationsangebote überhaupt noch? Bei Journalisten kommt eine weitere kritische Frage hinzu: Wie arbeitet Ihr eigentlich, denkt Ihr Euch nicht einfach nur aus, was Ihr schreibt? Mit ihren Angeboten an Bibliotheken möchten die RiffReporter dazu beitragen, auf diese Herausforderungen gemeinsame Antworten zu finden.

Vielfalt, Tiefgang und Kooperation

RiffReporter wurden von einem Kreis von Journalisten gegründet, die Redaktionserfahrung bei großen Medien wie FAZ, National Geographic, Handelsblatt und Spiegel haben. Die Genossenschaft bietet seit Anfang 2018 qualifizierten freien Journalisten die Möglichkeit, auf ihrer Webseite www.riffreporter.de eigene Projekte zu starten und zu betreiben. Derzeit sind bereits 80 Journalisten Mitglied der Genossenschaft und bieten knapp 20 Projekte an, die bei RiffReporter »Korallen« heißen. Denn der Name der Genossenschaft kommt von Korallenriffen, weil sie für Vielfalt, Tiefgang und Kooperation stehen. Mitglieder der RiffReporter verpflichten sich auf einen gemeinsamen Kodex, über den ein Ethikrat wacht. Die Qualität der Journalisten spiegelt sich auch in Preisen wider, etwa die Ernennung von Eva Wolfangel als »European Science Writer of the Year 2018« oder dem Holtzbrinck-Preis 2018 für Wissenschaftsjournalismus für Rüdiger Braun.

Angebote der RiffReporter

Zu den neuen journalistischen Angeboten bei RiffReporter zählen etwa »KlimaSocial«, das der erfahrene Klimareporter der Süddeutschen Zeitung, Christopher Schrader, gestartet hat. Hier geht es um die Frage, wie beim Klimawandel aus dem Wissen um die Fakten konkretes Handeln wird. »Hirns Gespinste« von Nike Heinen dreht sich um Fragen der Psychologie und psychischer Erkrankungen. »Die Flugbegleiter« sind ein Team von zwölf Journalisten, das wöchentlich zu Naturschutz, Vogelwelt und Ornithologie publiziert.

Mit »Plastisphere« bietet Anja Krieger einen regelmäßigen Podcast zur Plastikverschmutzung an. Ob »Flussreporter«, »VR-Reporterin«, »Erbe und Umwelt« oder »Journalismus der Dinge« – Ziel der Initiativen ist es, vertieften Journalismus zu wichtigen Themen zu bieten. Das Besondere im Vergleich zu normalen Verlagen: Einnahmen gehen bei RiffReporter direkt an die Journalisten und Teams, die einen moderaten Beitrag zu Auf- und Ausbau des Projekts beisteuern.

Zusammenarbeit mit Bibliotheken

Bibliotheken die Zusammenarbeit anzubieten und gemeinsame Projekte umzusetzen, gehört für RiffReporter zu den Schwerpunkten des Jahres 2019. Mit der ZLB lief bereits zweimal das Format »Journalist-in-residence« mit Recherche-Workshops, Factchecking-Seminaren, Vorträgen und Diskussionsrunden. Zudem gibt es auch den »Presseclub für alle« und eine »Recherche- und Schreibklinik«, bei der die Journalistin Anja Krieger Nutzern bei der Arbeit hilft.

Da die Mitglieder der Genossenschaft im ganzen Bundesgebiet leben, bieten die RiffReporter solche und ähnliche Formate allen interessierten Bibliotheken an. Sie gehen einher mit einer Flatrate für die journalistischen Angebote, so dass Nutzern sich kostenlos mit dem RiffReporter-Journalismus beschäftigen können.

Der Journalist Steve Przybilla zieht eine positive Bilanz seiner Woche in der Amerika-Gedenkbibliothek. Viele wichtige Fragen hat er bekommen, viele wertvolle Gespräche geführt. Er hat selbst viele Eindrücke mitgenommen, die ihm in seiner journalistischen Praxis helfen. Und er konnte Menschen nahebringen, welche Arbeitsweisen und Anstrengungen hinter gutem Journalismus stehen.

Weitere Informationen unter www.riffreporter.de, Kontakt: info@riffreporter.de

 






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RiffReporter streben Kooperationen mit Bibliotheken an

Der Vorstand der RiffReporter: die freien Journalisten Christian Schwägerl und Tanja Krämer. Foto: T. Merkau/Raiffeisen-Verein
Der Vorstand der RiffReporter: die freien Journalisten Christian Schwägerl und Tanja Krämer. Foto: T. Merkau/Raiffeisen-Verein

Besucher der Amerika-Gedenkbibliothek in Berlin trafen im November eine Woche lang an der Infotheke 2 auf einen ungewöhnlichen Gesprächspartner: Statt Mitarbeitern, die beim Navigieren der Bestände halfen, stand ihnen der Journalist Steve Przybilla Rede und Antwort. Der 33 Jahre alte Przybilla gehört zur Journalismus-Genossenschaft RiffReporter, die 2018 mit dem Grimme Online Award ausgezeichnet wurde. Seine Mission als »Journalist-in-residence« in der Bibliothek: Mit den Besuchern ins Gespräch darüber zu kommen, wie Journalisten arbeiten, wie sie recherchieren und an verlässliche Informationen kommen, an welchen Themen sie arbeiten.

Die 2017 gegründeten RiffReporter sehen zwischen Qualitätsjournalismus und Bibliotheken spannende Potenziale für Kooperationen. Beide haben die Aufgabe, die Öffentlichkeit mit kuratierten und vielfältigen Informationsangeboten zu versorgen. Beide tragen eine hohe Verantwortung für mediale Kompetenzen der Gesellschaft. Und beiden wird mitunter die Frage gestellt: Braucht es Euch im Zeitalter der digitalen Informationsangebote überhaupt noch? Bei Journalisten kommt eine weitere kritische Frage hinzu: Wie arbeitet Ihr eigentlich, denkt Ihr Euch nicht einfach nur aus, was Ihr schreibt? Mit ihren Angeboten an Bibliotheken möchten die RiffReporter dazu beitragen, auf diese Herausforderungen gemeinsame Antworten zu finden.

Vielfalt, Tiefgang und Kooperation

RiffReporter wurden von einem Kreis von Journalisten gegründet, die Redaktionserfahrung bei großen Medien wie FAZ, National Geographic, Handelsblatt und Spiegel haben. Die Genossenschaft bietet seit Anfang 2018 qualifizierten freien Journalisten die Möglichkeit, auf ihrer Webseite www.riffreporter.de eigene Projekte zu starten und zu betreiben. Derzeit sind bereits 80 Journalisten Mitglied der Genossenschaft und bieten knapp 20 Projekte an, die bei RiffReporter »Korallen« heißen. Denn der Name der Genossenschaft kommt von Korallenriffen, weil sie für Vielfalt, Tiefgang und Kooperation stehen. Mitglieder der RiffReporter verpflichten sich auf einen gemeinsamen Kodex, über den ein Ethikrat wacht. Die Qualität der Journalisten spiegelt sich auch in Preisen wider, etwa die Ernennung von Eva Wolfangel als »European Science Writer of the Year 2018« oder dem Holtzbrinck-Preis 2018 für Wissenschaftsjournalismus für Rüdiger Braun.

Angebote der RiffReporter

Zu den neuen journalistischen Angeboten bei RiffReporter zählen etwa »KlimaSocial«, das der erfahrene Klimareporter der Süddeutschen Zeitung, Christopher Schrader, gestartet hat. Hier geht es um die Frage, wie beim Klimawandel aus dem Wissen um die Fakten konkretes Handeln wird. »Hirns Gespinste« von Nike Heinen dreht sich um Fragen der Psychologie und psychischer Erkrankungen. »Die Flugbegleiter« sind ein Team von zwölf Journalisten, das wöchentlich zu Naturschutz, Vogelwelt und Ornithologie publiziert.

Mit »Plastisphere« bietet Anja Krieger einen regelmäßigen Podcast zur Plastikverschmutzung an. Ob »Flussreporter«, »VR-Reporterin«, »Erbe und Umwelt« oder »Journalismus der Dinge« – Ziel der Initiativen ist es, vertieften Journalismus zu wichtigen Themen zu bieten. Das Besondere im Vergleich zu normalen Verlagen: Einnahmen gehen bei RiffReporter direkt an die Journalisten und Teams, die einen moderaten Beitrag zu Auf- und Ausbau des Projekts beisteuern.

Zusammenarbeit mit Bibliotheken

Bibliotheken die Zusammenarbeit anzubieten und gemeinsame Projekte umzusetzen, gehört für RiffReporter zu den Schwerpunkten des Jahres 2019. Mit der ZLB lief bereits zweimal das Format »Journalist-in-residence« mit Recherche-Workshops, Factchecking-Seminaren, Vorträgen und Diskussionsrunden. Zudem gibt es auch den »Presseclub für alle« und eine »Recherche- und Schreibklinik«, bei der die Journalistin Anja Krieger Nutzern bei der Arbeit hilft.

Da die Mitglieder der Genossenschaft im ganzen Bundesgebiet leben, bieten die RiffReporter solche und ähnliche Formate allen interessierten Bibliotheken an. Sie gehen einher mit einer Flatrate für die journalistischen Angebote, so dass Nutzern sich kostenlos mit dem RiffReporter-Journalismus beschäftigen können.

Der Journalist Steve Przybilla zieht eine positive Bilanz seiner Woche in der Amerika-Gedenkbibliothek. Viele wichtige Fragen hat er bekommen, viele wertvolle Gespräche geführt. Er hat selbst viele Eindrücke mitgenommen, die ihm in seiner journalistischen Praxis helfen. Und er konnte Menschen nahebringen, welche Arbeitsweisen und Anstrengungen hinter gutem Journalismus stehen.

Weitere Informationen unter www.riffreporter.de, Kontakt: info@riffreporter.de

 



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