Die Leipziger Buchmesse, die Frühjahrsschau der deutschen Buchbranche, findet nicht wie geplant vom 12. bis 15. März statt. Das teilte die Buchmesse jetzt in einer Pressemitteilung mit. Gleiches gilt für das im Verbund stattfindende Lesefest Leipzig liest und die Manga-Comic-Con.
Das Gesundheitsamt Leipzig ist der Aufforderung des Bundesgesundheits- und des Bundeswirtschaftsministeriums gefolgt, wonach eine Rückverfolgbarkeit von Kontaktpersonen bei Großveranstaltungen gewährleistet sein muss. Es empfahl dringend, dass Messeteilnehmer/-innen schriftlich belegen müssen, nicht aus definierten Risikogebieten des neuartigen Coronavirus zu stammen oder Kontakt zu Personen aus Risikogebieten gehabt zu haben. Das sei angesichts von rund 2 500 Ausstellerinnen und Austellern und rund 280 000 erwarteter Besucher/-innen nicht sicherzustellen, heißt es seitens der Leipziger Buchmesse weiter. Die Stadt Leipzig und die Leipziger Messe beschlossen daher die Absage.
»Die Gesundheit unserer Bürger und der Stadt steht für uns an erster Stelle«, sagt Burkhard Jung, Oberbürgermeister der Stadt Leipzig. »Die Entscheidung über die Absage der Leipziger Buchmesse wurde auf Grundlage der Empfehlung der zuständigen Fachbehörden getroffen. Sie allein verfügen über die notwendigen Fachkenntnisse und Kompetenz zur Lagebeurteilung.«
Oliver Zille, Direktor der Leipziger Buchmesse: »Wir bedauern zutiefst, dass wir diesen Schritt gehen und die beiden Messen absagen müssen. Solch eine schwere Entscheidung mussten wir in den letzten sieben Jahrzehnten der Leipziger Buchmesse noch nie treffen. Sie ist bitter für uns und für die gesamte Buchbranche.«
Das Gesundheitsamt der Stadt Leipzig verweist auf die aktuelle Einschätzung des Robert-Koch-Instituts, das die Risikobewertung für die Weiterverbreitung des Coronavirus am Montag von »gering bis mäßig« auf »mäßig« angehoben hat. Es handele sich um ein neuartiges Virus, dessen Eigenschaften noch erforscht werden müssen. Bisher ist bekannt, dass auch Menschen ohne Krankheitszeichen das Virus übertragen können. Das mache Präventionsmaßnahmen bei Großveranstaltungen sehr schwierig.
red / 3.3.2020