Reutlingen. Bibliotheken bieten Zugang, Raum und vielfältige Angebote. Sie haben mehr Besucher/-innen als Museen, Theater, Fußballstadien und so manche Shopping-Mall und sehen sich trotzdem nicht in Konkurrenz zu diesen. Bibliotheken – und die Mitarbeiter/-innen in diesen kulturellen und ja, auch sozialen Bildungseinrichtungen – verstehen sich als zentraler Netzwerkknoten unter den vielfältigen Einrichtungen einer jeden Kommune.
Trotz all diesen Engagements kommen sie in Zeiten des Lockdowns in unterschiedlichen Stufen an ihre Grenzen: Die Mitarbeiter/-innen in Bibliotheken sind häufig nicht oder nur eingeschränkt arbeitsfähig. Oft gibt es WLAN nur im Benutzungsbereich, nicht aber in den Büros. Oft nutzen Bibliothekarinnen und Bibliothekare (unerlaubt und auf eigene Kosten) ihre privaten Geräte. Vielfach fehlen notwendige Hard- und Softwarekomponenten, um mit Partnerinnen und Partnern in Kommune und Zivilgesellschaft schnell und kompetent zu interagieren.
Um diesem Missstand, der in Zeiten der Corona-Krise noch deutlicher zum Vorschein getreten ist, zu begegnen, hat der Berufsverband Information Bibliothek (BIB) ein Positionspapier zur prekären Digital-Situation der Öffentlichen Bibliotheken veröffentlicht, das hier zu finden ist.
red. / 1.12.2020