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Bibliotheken sind Zufluchtsorte in der Krise

Deutscher Bibliotheksverband (dbv) fordert Bund, Länder und Kommunen auf, Bibliotheken trotz steigender Energiepreise geöffnet zu halten.
Das Foto zeigt einen schwach beleuchteten Gang in einer Bibliothek. An den Wänden sind Bücherregale. Zwei Sessel laden zum Schmökern ein.
Foto: Rafael Cosquiere - pexels.com

 

In den vergangenen Tagen wurde vielfach spekuliert, dass den Kommunen aufgrund der steigenden Energiekosen massive Einschnitte bei ihren kommunalen Leistungen drohen. Hier wurden teilweise auch Bibliotheken genannt. Aus Sicht des Deutschen Bibliotheksverbandes (dbv) ist das nicht verantwortbar.

Gerade jetzt seien die Angebote von Bibliotheken zwingend notwendig. Sie bieten allen Menschen Unterstützung und Räume, auch denen, die ihre Wohnungen nicht ausreichend heizen können. Darauf stellen sich bundesweit alle Bibliotheken gerade ein und bereiten vor, was sie zusätzlich an Logistik und Know-how anbieten können. Bibliotheken seien Zufluchtsorte in der Krise, betonte der dbv in einer Stellungnahme. Sie werde gebraucht, es nütze nichts, sie zu schließen.

»In einer gesellschaftlichen Ausnahmesituation wie sie gerade bevorsteht tragen Bibliotheken als öffentliche Infrastruktur viel zur Unterstützung gesellschaftlicher Gruppen bei, die besonders unter den Kriseneffekten leiden«, sagte Volker Heller, Bundesvorsitzender des dbv.

In Großbritannien scheint die mediale und politische Diskussion derzeit im Übrigen eine andere Richtung anzunehmen. Laut einem Bericht des Guardians bereiten sich die Bibliotheken und Museen auch dort vor, im Winter Wärmestuben für Menschen zu sein, die ihre Rechnungen aufgrund der steigenden Energiepreise nicht mehr bezahlen können. Die Regierung werde aufgefordert, neue Mittel bereitzustellen, um den Besucheransturm in den kältesten Monaten bewältigen zu können, so der Guardian weiter. Die Bibliotheken sollen dabei Teil eines landesweiten Netzwerkes werden, dass die Menschen vor Kälte schützt.

 

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