Nürnberg/Berlin. Unter dem Titel „Die Zukunft des freien Zugangs zu Informationen: Zur Rolle der Bibliotheken in der Post-2015-Entwicklungsagenda der Vereinten Nationen“ diskutierten eine UNESCO-Vertreterin und Bibliothekare auf dem Deutschen Bibliothekartag, wie Bibliotheken weltweit den freien Informationszugang sicherstellen und dadurch ihre Regierungen und Kommunalverwaltungen bei der Umsetzung ihrer Aufgaben unterstützen können. Im Zentrum der neuen Entwicklungsagenda der Vereinten Nationen steht erneut die Überwindung von Armut und der daraus resultierenden Entwicklungsdefizite. Ein wesentliches Mittel hierzu ist der freie Zugang zu Informationen und Bildung.
„Es ist aus meiner Sicht dringend erforderlich, dass in der neuen Entwicklungsagenda der Vereinten Nationen deutlich wird, dass Bildung und damit der freie Zugang zu Informationen und Wissen der Schlüssel für jede nachhaltige Entwicklung ist. Bibliotheken haben in diesem Zusammenhang überall auf der Welt entscheidende Funktionen, denn durch sie können alle Bevölkerungsgruppen mit den Informationen und dem Wissen versorgt werden, dass in die Lage versetzt, politische, wirtschaftliche, soziale und kulturelle Rechte zu erkennen und auszuüben – zum Wohle der Gemeinschaft“, sagte Senatorin a. D. Karin von Welck, Vorstandsmitglied der Deutschen UNESCO-Kommission und Vorsitzende des Fachausschusses Kultur.
Unter Moderation von Barbara Lison, Direktorin der Stadtbibliothek Bremen, Vorstandsmitglied der IFLA und Vizepräsidentin des europäischen Dachverbands EBLIDA, waren Frau von Welck, Thomas Stierle, Leiter der Stadtbibliothek Ludwigsburg als auch Prof. Dr. Klaus Tochtermann, Direktor der Deutschen Zentralbibliothek der Wirtschaftswissenschaften Kiel eingeladen
Ausgangspunkt der Diskussion war die These, dass ein verbesserter Zugang zu Informationen und Wissen für alle Mitglieder der Gesellschaft, unterstützt durch die allgemeine Verfügbarkeit von Informations- und Kommunikationstechnologie, für eine nachhaltige Entwicklung und höhere Lebensqualität unabdingbar ist und zudem den demokratischen Charakter von Gesellschaften stärkt.
Bibliotheken sind in diesem Zusammenhang wichtige Akteure: sie ermöglichen den Zugang zu Informationen für alle Bürgerinnen und Bürger und vermitteln zudem die zur effektiven Nutzung dieser Informationen erforderlichen Kompetenzen.
red / 5.6.2015