Im dritten Jahr hintereinander hat die Landesstelle Bestandserhaltung in Rheinland-Pfalz (LBE) am vergangenen Mittwoch im Landesbibliothekszentrum Rheinland-Pfalz (LBZ) in Koblenz eine Notfallübung durchgeführt. Die Übung richtete sich an Archive, Bibliotheken und Museen aus ganz Rheinland-Pfalz, die sich im Rahmen einer Notfallvorsorge fortbilden wollten. Von Trier bis zum Westerwald, von der Mosel bis zur Pfalz kamen die Teilnehmenden aus haupt- und ehrenamtlich geführten Einrichtungen.
»Die vor drei Jahren geschehene Ahrtalflut dient als mahnendes Beispiel, Starkregenereignisse als Risiko für Kulturgüter ernst zu nehmen«, sagte Annette Gerlach, Leiterin des LBZ und der LBE. Aber auch ein Wasserschaden in einem Gebäude gefährdet dort befindliches kulturelles Gut und droht dieses unwiederbringlich zu zerstören. »Übung ist die beste Vorbereitung, um im Notfall zügig, besonnen und sachkundig bei der Bergung und Rettung von beschädigtem Kulturgut vorzugehen«, führte Gerlach weiter aus.
Zwölf Personen trafen sich, um zunächst von Friederike Kaulbach und Arlett Kost-Mahle, den Mitarbeiterinnen der Landesstelle, einen theoretischen Input zur Notfallplanung zu erhalten. Es gab Tipps für einen Notfallplan für die eigene Einrichtung, verbunden mit dem Hinweis auf Fördermöglichkeiten durch das Land. Gemeinsam wurde das von der Landesstelle vor drei Jahren konzipierte »LBE Notfallset« mit Materialien, die im Notfall benötigt werden, genauer angeschaut und eine Erstversorgung zunächst in der Theorie durchgespielt. Dieses Notfallset bildet einen wichtigen Baustein für die Erstversorgung beschädigter Kulturgüter und wurde im Rahmen der Landesförderung in den Jahren 2022 und 2023 an gut 100 Einrichtungen im Land verteilt.