Die Ziele, die das Bibliotheksnetz des Instituto Cervantes in Deutschland mit der Organisation von Veranstaltungen verfolgt, sind vielfältig. Das erste und wichtigste Ziel besteht darin, die kulturellen Kenntnisse unserer aktuellen und potenziellen Nutzer über Spanien und Lateinamerika zu erweitern.
Wir wollen zeigen, dass unsere Kultur viel reicher und vielfältiger neu gedacht werden kann, indem wir neue, weniger bekannte Autorinnen bzw. Intellektuelle vorstellen.
Um mit kulturellen Vorurteilen, Stereotypen und Unwissenheit aufzuräumen, haben wir ein eigenes Veranstaltungsprogramm entwickelt, das Führungen, Vorträge, Ausstellungen, Buchpräsentationen, Workshops, Wettbewerbe, Konzerte, Debatten, Filmvorführungen usw. umfasst. Bei diesen sollen unsere Nutzer nicht nur Zuschauer sein, sondern sich einbezogen fühlen.
»Der Gesamtkatalog und die gesamten Bestände des Bibliotheksverbundes des Instituto Cervantes mit mehr als 500 000 weltweit verteilter Titel ist über alle Bibliotheken des Instituto Cervantes in Deutschland im Rahmen der Fernleihe zugänglich.«
Bei diesen Aktivitäten kommt der menschliche Faktor ins Spiel. Unsere Bibliotheken und die Arbeit der Bibliothekare schaffen einen Mehrwert, den nur Interaktion, Austausch und Kommunikation von Wissen und Erfahrungen hervorbringen kann.
Ein gutes Beispiel dafür sind die in unseren Bibliotheken weit verbreiteten Leseclubs und Literaturtreffs. Sie bieten Menschen, die unsere Sprache lernen, einen Raum, in dem sie Spanisch üben und mit Muttersprachlern in Kontakt kommen können. Diese Begegnungen sind ein Mittel, um weniger bekannte Autoren oder Aspekte unserer Literatur zu entdecken, und sie sind zudem ein Forum der Diskussion und des Gedankenaustauschs, das für alle eine Bereicherung darstellt. In vielen Fällen dienen sie dazu, verschiedene Aspekte der deutschen und spanischen Literaturtradition vergleichend zu untersuchen, in anderen Gelegenheiten werden sie dazu genutzt, Ideen zu Themen auszutauschen, die für alle Gesprächspartner von Interesse sind.
»In unseren Bibliotheken gibt es auch Veranstaltungen für Kinder, die wir nicht vergessen dürfen, da sie die Zukunft unserer Sprache und Kultur sind.«
In Deutschland gibt es einen hohen Anteil an gemischten Familien, in denen Deutsch und Spanisch gleichermaßen gesprochen wird. Im Instituto Cervantes in München richten sich etwa 22 Prozent der Spanischkurse an Kinder, in den Bibliotheken von Berlin, Hamburg und München ist ein großer Teil der Bibliotheksausweise an Kinder vergeben worden.
Aus diesem Grund gibt es in unseren Bibliotheken auch Veranstaltungen für Kinder, die wir nicht vergessen dürfen, da sie die Zukunft unserer Sprache und Kultur sind. Märchenerzählungen, Konzerte, Illustrationsworkshops, Treffen mit Autoren, Theater sind einige Beispiele unseres Angebots, um sicherzustellen, dass diese Kinder in Kontakt mit dem aufwachsen, was in vielen Fällen Teil ihrer Herkunftskultur ist. Dabei versuchen wir auch, Werte wie Toleranz, Respekt vor der Natur, die Stärkung der Rolle der Frau oder die Akzeptanz des Anderen zu vermitteln. Uns ist es wichtig, engagierte Bürger zu erziehen, die sich der Vielfalt der Welt, in der wir leben, bewusst sind.
Andererseits müssen wir nicht nur über eine vielfältige und umfangreiche Sammlung verfügen, sondern auch wissen, wie wir sie präsentieren können. Unsere Sammlungen brauchen Sichtbarkeit. Es nützt nichts, wunderbare Spezialsammlungen zu haben, wenn wir nicht alles tun, um sie unseren potenziellen und tatsächlichen Nutzern näherzubringen.
Zu diesem Zweck laden wir regelmäßig wichtige Persönlichkeiten der hispanoamerikanischen Intellektuellenszene wie Juan Gabriel Vásquez, Alex Brendemühl oder Rosa Rivas als »Bibliothekare für einen Tag« ein. Sie sind Menschen, die mit ihren Empfehlungen aus unserer Bibliothek eine Brücke zwischen dem deutschen Publikum und der spanischsprachigen Literatur schlagen. Sie stellen Werke vor, die einen besonderen Einfluss auf ihren Weg als Leser und Schriftsteller hatten oder die sie als fundamental für unsere Literatur erachten. Ziel ist es, den Reichtum unserer Sammlungen zu zeigen und nicht nur die Neuheiten, die ohnehin leichter zugänglich sind.
Dies sind nur einige Beispiele für die Arbeit, die wir in den Bibliotheken der Instituto-Cervantes-Zentren in Deutschland leisten, um zu zeigen, dass wir letztlich Räume der Bürgerbeteiligung sind, in denen man mit anderen Kulturen in Kontakt kommt, lernt, Spaß hat, sich bildet und, kurz gesagt, als Mensch wächst.
Weitere Informationen unter:
berlin.cervantes.es
bremen.cervantes.es
frankfurt.cervantes.es
hamburgo.cervantes.es
munich.cervantes.es