»Ethik ist kein sexy Thema, mit dem man ganze Säle füllen kann«

Die dbv-Ethikbeauftragte Gabriele Beger im BuB-Interview über gutes Handeln, den bibliothekarischen Diskurs und die Neuauflage der Ethischen Grundsätze der BID.
Im Alter von nur 72 Jahren ist Gabriele Beger, die ehemalige Direktorin der SUB Hamburg, verstorben. Foto: SUB Hamburg
Gabriele Beger, Ethikbeauftragte des Deutschen Bibliotheksverbands und ehemalige Direktorin der SUB Hamburg, diskutiert die ethischen Herausforderungen im Bibliothekswesen und die Notwendigkeit eines intensiveren Dialogs über Berufsethik. Foto: SUB Hamburg

 

Diskutiert die Bibliothekswelt zu oft über technische Neuerungen wie den »Makerspace« oder die so bezeichnete »Open Library« und zu wenig über ethische Fragen? Nein, sagt Gabriele Beger, Ethikbeauftragte des Deutschen Bibliotheksverbands (dbv) und bis Ende März Direktorin der SUB Hamburg im Interview mit BuB-Redakteur Steffen Heizereder. Schließlich seien das alles auch ethische Fragen. Ein Gespräch über ein Thema, das als wenig sexy gilt, die Notwendigkeit sich mit dem Thema Ethik intensiver zu beschäftigen und die Verleihung des Bundesverdienstkreuzes.


Frau Beger, herzlichen Glückwunsch zur Verleihung des Bundesverdienstkreuzes. Das ist ja doch ungewöhnlich für eine Bibliotheksdirektorin. Ausgezeichnet wurden Sie unter anderem für Ihre »richtungsweisende Arbeit für das gesamte deutsche Bibliothekswesen«. Was würden Sie selbst in Ihrer Arbeit als Direktorin der SUB Hamburg als richtungsweisend beschreiben?
Wenn man den Satz in der Begründung vervollständigt, dann heißt es »gerade für die Verhandlung im Zuge der Erneuerung des Urheberrechts für Bibliotheksleistungen«. Das würde ich schon auch als richtungsweisend bezeichnen, wenn ich das zurückblickend betrachte. Als wir damit in den 1990er-Jahren begonnen haben, war es ungewöhnlich, dass man sich als Bibliothekar in politischen Kreisen als Interessenvertretung zeigte und für eine Modernisierung des Urheberrechts eingetreten ist. Als ich von der Ordensverleihung erfahren habe, habe ich aber erst einmal einen Schreck bekommen. Man fragt sich ja schon, warum man so eine Auszeichnung erhält. Ich habe ja nichts anderes getan, als mich für gute Rahmenbedingungen einzusetzen. 



Ihr ehrenamtliches Engagement in diversen Gremien für das Bibliothekswesen reicht bis Mitte der 1990er-Jahre zurück. Sie waren Vorsitzende der Rechtskommission des Deutschen Bibliotheksinstituts, Sachverständige für Urheberrechtsfragen bei Anhörungen des Deutschen Bundestags und Vorsitzende des Fachausschusses Urheberrecht im Deutschen Kulturrat. Seit 2016 sind Sie Ethikbeauftragte des dbv. Das ist normalerweise kein Amt in dem man glänzen kann. Warum ist Ihnen das Thema wichtig?
Das Thema Ethik schließt an die anderen Tätigkeiten an, die mein Tun in den letzten Jahren sehr bestimmt haben, unter anderem, dass ich mich für gute Rahmenbedingungen und Rechtsvorschriften eingesetzt habe. Die Ethik besteht ja zu großen Teilen auch heute aus rechtlichen Regeln. Und der zweite Teil der Ethik betrifft sozusagen die Moral, das gute Handeln, das Bewusstsein, das man herausbilden muss. 

 
»Auch das ist Teil der Berufsethik, dass man deutlich widerspricht, wenn jemand aus persönlichen Empfindungen eine Bibliothek beim Bestandsaufbau beschneiden will.«
 

Warum müssen sich Bibliotheken mit dem Thema »Ethik« beschäftigen?
Es geht um gutes Handeln, um Ethikregeln und Compliance, also darum, wie sich Unternehmen verhalten sollten. Natürlich kann man sich einfach darauf zurückziehen, dass man geltendes Recht einhält. Das muss man aber so oder so. Der nächste Schritt ist, dass man eigene Überlegungen zum guten Handeln aufstellt: Was heißt Pluralismus im Bestandsaufbau? Wie verhalte ich mich, wenn mein Geldgeber von mir verlangt, dass ich bestimmte Medien nicht erwerbe? Etc. Vor vielen Jahren gab es in Berlin einen Eklat, der ist mir noch richtig haften geblieben. Damals hatte ein Stadtrat gesagt, er wünscht nicht, dass Bibliotheken Videos ausleihen. Es gebe schließlich Videotheken und der Verleih von Videos sei ohnehin nicht unterstützenswert. Dieser Stadtrat hatte einfach nicht begriffen, dass es nicht um bestimmte Medienarten geht, sondern immer nur um die Inhalte, die man transportiert. Wir haben uns damals auch mit dem Landesverband des Deutschen Bibliotheksverbandes ganz klar positioniert. Auch das ist Teil der Berufsethik, dass man deutlich widerspricht, wenn jemand aus persönlichen Empfindungen eine Bibliothek beim Bestandsaufbau beschneiden will. Man sollte zeigen, dass man da ganz klar den Auftrag vor Augen hat und auch ein bisschen Zivilcourage an den Tag legen, wenn es darum geht, das hohe Gut der Informationsfreiheit zu schützen. Das muss man auch mit ethischen und moralischen Regeln belegen können. Und dazu müssen die Kollegen einfach selbst ein Bewusstsein entwickeln. 



Aber haben solche ethisch-moralischen Richtlinien für den beruflichen Alltag der einzelnen Kollegen und Kolleginnen in den Bibliotheken eine Bedeutung?
Ethik ist kein sexy Thema, mit dem man ganze Säle füllen kann. Interesse kommt immer erst dann auf, wenn es einen konkreten Fall gibt, der von allgemeinem Interesse ist. Über Berufsethik zu diskutieren, ist etwas, was sich auch in kleineren Gruppen und ganz nah an der Praxis abspielt. Ich halte in der Ethik überhaupt nichts davon, dass man immer allgemeingültige Regeln aufstellt, nach denen sich dann alle verhalten sollen und gut ist es damit. Viel wichtiger ist gerade die Diskussion am speziellen Fall. Anfang des Jahres bspw. war ich auf einer Podiumsdiskussion in Rheinland-Pfalz. Dort ging es um einen Förderer einer wertvollen historischen Bibliothek. Man hatte festgestellt, dass dieser an der Bücherverbrennung zur Zeit des Nationalsozialismus teilgenommen hatte. Plötzlich erfuhr man, dass dieser Förderer der Bibliothek, eigentlich der schlimmste Hasser der Informationsfreiheit war. Man wusste überhaupt nicht, wie man damit umgehen soll. Es waren gerade auch viele ältere Bürger, die diesen Bibliotheksförderer sehr geachtet haben und sich jetzt mit den moralischen Werten auseinandersetzen mussten: Kann man so jemanden trotzdem noch ehren? Wenn ein Mensch so einen großen Bruch in seinem Lebenslauf hat, wie verhalten wir uns? Welche Lehren ziehen wir? Was bewegt Menschen, solche Taten zu begehen, wie an der Bücherverbrennung teilzunehmen und anschließend Bibliotheken zu gründen und so zu tun, als ob sie die Verfechter der Literatur schlechthin wären? Das sind alles Alltagsfragen, die mit der geschichtlichen und der gesellschaftlichen Auseinandersetzung zu tun haben. 

 
»Bibliotheken und ihre Leistungen sind nicht in Stein gemeißelt, sondern sie müssen sich den neuen technischen Voraussetzungen und den Bedarfen ihrer Zielgruppen stellen.«
 

Haben die Kollegen und Kolleginnen durch die politische Polarisierung der vergangenen Jahre mehr Gesprächsbedarf in Bezug auf Ethik als zuvor?
Nein, ich glaube, dass Demokratie und Pluralismus für Bibliothekare keine Dinge sind, die zu diskutieren wären. Fragen kamen aber  vor einigen Jahren sehr stark auf, als Scientology einen regelrechten Angriff auf die Bibliothekswelt startete, indem sie vielfach Bücher an Bibliotheken verschenkten. Das waren dann Fragen, bei denen die Diskussion gerade in die andere Richtung ging: Wenn es um Pluralismus geht, muss ich dann auch solche Literatur in den Bestand aufnehmen? Muss jede Öffentliche Bibliothek so etwas anbieten? Welche Bibliotheken sind berufen, dass das auch der Wissenschaft zur Verfügung steht? Das war eine intensive fachliche Diskussion um die Frage, wann man solche Geschenke wieder zurückgeben darf. Auch das bedeutet Zivilcourage.

Der bibliothekarische Diskurs wird derzeit von ganz anderen Themen wie »Makerspaces«, »Open Library« oder »Robotik« dominiert. Wird »Ethik« als bedeutendes Thema von der bibliothekarischen Fachwelt überhaupt noch wahrgenommen?
Das sind alles ethische Fragen, die da eine Rolle spielen. Bibliotheken und ihre Leistungen sind ja nicht in Stein gemeißelt, sondern sie müssen sich den neuen technischen Voraussetzungen, aber eben auch den Bedarfen, die durch ihre Zielgruppen geäußert werden, stellen. Und ich glaube, dass genau das die Bibliotheken auch tun. Das sind alles Werte, die den Bibliothekaren über Jahrzehnte am Herzen liegen. Nehmen Sie die automatisierte Sacherschließung: Da gibt es Bibliothekare, die sagen, die Sacherschließung kann man keiner Maschine anvertrauen. Es geht darum, zu erkennen, was die neuen Arbeitsmethoden sind und dass man sich selbst in die Lage versetzt, damit umzugehen, bspw. durch Weiterbildung im Metadatenmanagement, in der Qualitätssicherung usw. Ethik können Sie ziemlich weit fassen. Wir erwarten immer, dass es irgendwo eine goldene Regel gibt und dass sich alle daran halten. Man muss einfach neugierig sein und immer wieder überprüfen, ob das, was man tut, der Zielgruppe gerecht wird.



Umso erstaunlicher ist es, dass es, von Ihnen als Ethikbeauftragte des dbv abgesehen, kein institutionalisiertes Gremium gibt, an das man sich wenden kann. Erst 2015 wurde die Ethikkommission des BID aufgelöst. Was können die Kollegen und Kolleginnen bei ethischen Fragen konkret machen? 
Sie können sich natürlich an die Ethikbeauftragte wenden. Wenn ich mir das Arbeitsaufkommen aber anschaue, ist das überschaubar. Man muss auch keine Kommission in dem Sinne haben. Vergleichen wir uns mal mit der Medizin. Dort gibt es Ethikbeauftragte, Kommissionen, sogar fest angestellte Personen in diesem Bereich. Hier geht es aber auch um viel weitreichendere Fragen: Wann ist eine Organspende zulässig? Oder wann ist jemand tot? Und auch da könnte man sich fragen: Nach dem Studium und dem Eid, den Mediziner leisten, wieso brauchen die noch eine Ethikkommission? Aber es gibt immer wieder neue Fragen, weil sich eben auch in der Medizin alles weiterentwickelt. Das sind aber Dinge, die noch eine andere Relevanz haben, als die, die im Bibliothekswesen auftauchen. Deshalb halte ich es nicht unbedingt für notwendig, dass es eine ganze Kommission gibt. Wenn das Aufkommen an Ethik-Fragen und die Diskussion es verlangen, dann sollte es durchaus auch wieder eine Kommission geben. 

 
»Ethik bedeutet, sich diesen neuen Herausforderungen zu stellen und sich weiterzubilden, damit man die richtigen Antworten findet.«

 

Sie hatten erwähnt, dass im Prinzip »Robotik«, »Makerspace«, »Open Library« alles auch ethische Fragen sind. Müssten Sie dann nicht mit Anfragen überschwemmt werden? 
Natürlich gibt es ganz viele Fragen. Die müssen aber nicht unter der Überschrift Ethik behandelt werden, sondern die können auch in anderen Facharbeitsgruppen betrachtet werden. Aus diesen Diskussionen entwickeln sich dann Fragen, wo man dann auch eine Stellungnahme der Ethikbeauftragten einholt. Bevor es aber dazu kommt, sind ja viele Fragen auf anderen Ebenen zu klären. Was ich mir wünsche für die Zukunft, ist, dass einem schneller bewusst wird, dass das, worüber wir auch in unseren Fachgremien und Fachpublikationen diskutieren, alles auch ethische Fragen sind: Wie sieht die Bibliothek von morgen aus? Wie gehen wir mit den Anforderungen von Schülern, Studenten um? Was machen wir, wenn die elektronischen Medien immer teurer werden? Ethik bedeutet, sich diesen neuen Herausforderungen zu stellen und sich weiterzubilden, damit man die richtigen Antworten findet. 

Warum war die Neufassung der Ethischen Grundlagen der BID im vergangenen Jahr notwendig, zumal es 2007 bereits eine Vorgängerversion gab und die IFLA 2012 einen Ethikkodex veröffentlicht hat?
Zwischen 2007 und 2017 liegen ja zehn Jahre. Wenn man sich gesellschaftlich interessiert, weiß man, dass zehn Jahre immer eine Generation darstellen. Da sollte man auf jeden Fall evaluieren, was man einmal beschlossen hat. Und es war auch an der Zeit, sich die Richtlinie von 2007 noch einmal im Lichte des IFLA-Kodex von 2012 anzuschauen und sich zu fragen, in wie weit man diesen eins zu eins übernehmen möchte. In der neuen Richtlinie wird sehr stark auch darauf eingegangen, dass wir nicht nur der Garant für die Wahrung der Informationskompetenz für den Bürger/die Bürgerin sind, sondern dass es auch eine Rolle spielt, wie man sich gegenüber Partnern, Firmen und innerhalb der Kollegenschaft verhält und welche Rolle die Weiterbildung spielt. Das sind neue Schwerpunkte. Nach zehn Jahren war eine Aktualisierung notwendig.



Diskutiert wurde das aber in einem abgeschlossenen Kreis und nicht mit der gesamten Fachöffentlichkeit. Hätte das Thema von einem größeren Kreis diskutiert werden können oder sogar müssen?
Die BID ist ja der bibliothekarische Dachverband.  Man hat sich darauf geeinigt, die Ethischen Grundlagen zunächst in einem Workshop zu diskutieren. Dieses Feedback wurde dann wieder in den BID-Vorstand getragen, also das Gremium, in dem die Vorstände aller bibliothekarischen Verbände sitzen. Ergänzungswünsche wurden aufgenommen und die Fassung wurde dann noch einmal modifiziert. Es wäre wünschenswert, dass sich jetzt die Verbände, die Mitglied im Dachverband sind, die Ethischen Grundsätze zu eigen machen und eine Diskussion innerhalb ihrer Verbände anstreben. Da wird die Öffentlichkeit dann natürlich auch bedeutend größer. Natürlich sollten solche Grundlagen immer wieder auch breit diskutiert werden, insbesondere wenn sie zur Evaluierung anstehen: Werden da immer noch die gegenwärtigen Voraussetzungen und Bedürfnisse geregelt? Haben sich Dinge verändert? Müssen andere Schwerpunkte gesetzt werden? Das kann man sicherlich auch anders machen. Die BID, der Dachverband, hat sich zu dieser Vorgehensweise entschieden. Die ist aber auch völlig korrekt. 

 
»Letztendlich handelt dieser Berufsstand ethisch.«

 

Welche Schwierigkeiten gab es bei der Ausarbeitung der Ethischen Grundsätze?
Eine Schwierigkeit ist, dass die Verbände ganz unterschiedliche Zielgruppen haben. Der Deutsche Bibliotheksverband ist gewissermaßen die Arbeitgebervertretung, der BIB dagegen ein Personalverband. Beide Verbände hatten unterschiedliche Ansprüche. Die Richtlinien in einem Dachverband zusammenzubringen, ist ausgesprochen gut gelungen. 

Die Ethischen Grundsätze sind als Thema der Fachöffentlichkeit schon wieder in der Nische verschwunden.
Was unsexy ist, verschwindet immer ganz schnell in der Nische, aber dessen ungeachtet, haben wir jetzt gerade bspw. an DEAL gemerkt, dass man sich in dem Moment, in dem konkrete Probleme auftauchen, sehr schnell daran erinnert, dass das ethische Probleme sind. Letztendlich handelt dieser Berufsstand ethisch. Ich kenne kaum einen Berufsstand, der sich so viele Gedanken macht, zum Beispiel wie man die Nutzer kostengünstig und umfassend mit Informationen versorgt. Schauen Sie sich die Öffnungszeiten an: Wir haben die Bibliothek bis Mitternacht auf, rund um die Uhr, wir haben insbesondere im wissenschaftlichen Bereich an Samstagen und Sonntagen auf. Ethischer kann man ja gar nicht mehr handeln. 



Was sind aus Ihrer Sicht die dringendsten ethischen Fragen, die sich an die Bibliothekswelt richten?
Ich glaube, dass noch nicht alle meine Kollegen begriffen haben, dass das digitale Zeitalter in der Tat auch die Leistung von Bibliotheken völlig auf den Kopf stellen wird. Früher war der Bibliothekar derjenige, der einem Nutzer etwas »gönnt«. Inzwischen ist es andersrum. Der Kunde ist König und er bestimmt, was er von seiner Bibliothek haben möchte. Der Dienstleistungscharakter nimmt immer mehr zu. Das ist auch der Digitalisierung geschuldet, weil man fast jede Leistung sehr schnell auch an anderer Stelle erhalten kann. Diesem Wandel müssen wir uns stellen. Es gibt ganz viele, die ganz ungeduldig sind. Hier in der SUB Hamburg zum Beispiel stellt sich immer die Frage, was man noch digital anbieten soll. Es gibt aber auch diejenigen, die darin einen großen Werteverlust sehen. Diese Werte, die den Berufsstand ausmachen, in die neue Zeit zu überführen, ist eine herausragende ethische Frage. Und ich glaube auch, dass sinkende oder stagnierende Etats eine ganz entscheidende Rolle spielen in der Wirksamkeit und Bedeutung, die Bibliotheken haben. Wenn auch große Einrichtungen vielleicht auf hohem Niveau jammern, sind die neuen Geschäftsmodelle der großen wissenschaftlichen Verlage, durchaus geeignet, ganze Etats aufzufressen und damit letztendlich einen Verdrängungswettbewerb gegenüber Publikationen, die nicht so marktbeherrschend sind, herbeizuführen. Open Access und DEAL sind für mich Ausdruck dafür, dass es eine Ethik gibt, dass alle Wissenschaftlichen Bibliotheken und Hochschulleitungen sich in Deutschland einmal einigen werden, um gegenüber einem Anbieter Marktdruck aufzubauen. Das finde ich grandios. 

Prof. Dr. Gabriele Beger war von 2005 bis Ende März 2018 Leitende Direktorin der Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg Carl von Ossietzsky. Zuvor war sie zwischen 1992 und 1996 Direktorin der Stadtbibliothek Berlin und zwischen 1996 und 2005 Stellvertretende Vorständin der Zentral- und Landesbibliothek Berlin. Nach Ihrem Studium zur Diplom-Bibliothekarin an der FH Leipzig hat Beger auch noch Rechtswissenschaft an der Humboldt-Universität zu Berlin studiert und dort 2002 an der Philosophischen Fakultät ihre Promotion erhalten. Seit 2005 hat Beger eine Professur am Fachbereich Informationswissenschaft der FH Potsdam inne. Ehrenamtlich engagiert ist sie unter anderem als Ethikbeauftragte des dbv, als Vorsitzende des Fachausschusses Urheberrecht des Deutschen Kulturrats und als Mitglied im Fachausschuss Kultur von UNESCO Deutschland. Zwischen 2007 und 2010 war Beger Vorsitzende des Deutschen Bibliotheksverbands.

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