Schweren Herzens mussten der IFLA-Weltverband und das irische IFLA-National-Kommittee den Weltkongress 2020 im letzten Moment wegen der Corona-Pandemie absagen. Umso erfreuter sind die Veranstalter nun, die Bibliothekarinnen und Bibliothekare der Welt zum diesjährigen IFLA-Kongress nach Dublin einladen zu können. Nach drei Jahren, die nur virtuelle Begegnungen zuließen, gibt es wieder ein persönliches Treffen vor Ort.
Der IFLA World Library and Information Congress (WLIC) findet dieses Jahr vom 26. bis 29. Juli statt – etwas kürzer als sonst und nicht wie üblich im August. Das moderne Convention Centre im Herzen der Stadt liegt am Ufer der Liffey und spielt den Gastgeber für die Delegierten aus aller Welt. Die Organisatorinnen und Organistatoren haben ein Team von 120 Freiwilligen, viele von ihnen mehrsprachig, zusammengestellt, das den Gäsgten behilflich sein wird. Die Hauptvorträge werden simultan übersetzt.
»Lightening Sessions« und »Library Boulevard«
Das Hauptprogramm mit über 100 Präsentationen spiegelt die Vielfältigkeit des Berufes wider: Aus- und Fortbildung, neue Informationstechnologien und digitale Welten, Informationsethik, Open Access, Nachhaltigkeit, Kinder- und Jugendbibliotheken, Kunst- und Musikbüchereien, politische Arbeit, um nur ein paar Bereiche zu nennen. Sogenannte »Lightening Sessions«, Kurzreferate von fünf bis zehn Minuten Dauer, wechseln sich mit längeren Vorträgen ab. Spezielle Interessengruppen organisieren diese in parallelen Sitzungen, es sollte also für jeden Geschmack etwas dabei sein. Die Satellitenkonferenzen, die vor und nach dem Weltkongress stattfinden, sind in der ganzen Republik Irland verteilt.
Ein Teil der Ausstellungsfläche ist Postern gewidmet. Innovative Projekte und Studentenarbeiten aus aller Welt haben hier ein Forum. Der »Library Boulevard« stellt die weite Palette irischer Bibliotheken und Kulturinstitutionen vor. Die Library Association of Ireland (LAI) und der irische Zweig des Chartered Institute of Library and Information Professionals (CILIP) werden dort einen Stand haben. Es sind auch Workshops geplant, die die reiche irische Kultur vorstellen.
Abwechslungsreiches Begleitprogramm
Das Bibliotheksbesichtigungsprogramm wird in alle vier Provinzen Irlands führen, aber auch viele der Dubliner Institutionen sind mit an Bord: Eine der berühmtesten Bibliotheken der Welt, die Old Library des Trinity Colleges Dublin, ist hier beheimatet. Dublin ist darüber hinaus auch UNESCO City of Literature, was zeigt, über welch reiches literarisches Erbe die Stadt verfügt: Ahern, Binchy, Enright, Joyce, Yeats, Synge, Swift, Behan, Wilde, Stoker, Shaw, O’Casey, Beckett, Banville und Doyle – um nur ein paar bekannte Namen aufzuzählen!
Ein buntes Rahmenprogramm wird den Gästen aus aller Welt die irische Kultur näherbringen. Neben den offiziellen gesellschaftlichen Veranstaltungen, wie zum Beispiel dem Cultural Evening, haben diese natürlich Gelegenheit, mit einheimischen Bibliothekaren die vielen gemütlichen Pubs in Dublin zu erkunden.
Musik verführt zum Tanzen – planen Sie also das eine oder andere Céili mit ein. Es könnte abends durchaus etwas länger werden! Einige der LAI-Sektionen haben darüberhinaus noch einige weitere informelle Events geplant – lassen Sie sich überraschen.
Das irische Nationalkommittee würde sich sehr freuen, Sie in Dublin begrüßen zu dürfen. Vielleicht möchten Sie ja auch noch ein paar Tage anhängen, um den wundervollen Wild Atlantic Way zu erkunden und die herzliche irische Gastfreundschaft zu genießen? Céad míle fáilte.
Dr. Eva Hornung, CDETB Curriculum Development Unit (Dublin)