[caption id="attachment_7606" align="alignleft" width="597"] Beim 13. Bundesweiten Vorlesetag sind auch viele Prominente mit dabei, darunter Wolfgang Schäuble und ... Fotos: Stiftung Lesen[/caption]
Im ganzen Land heißt es am 18. November wieder: Deutschland liest vor! Wie die Stiftung Lesen mitteilt, beteiligen sich mehr als 130.000 Vorleserinnen und Vorleser am 13. Bundesweiten Vorlesetag – und damit rund 20.000 mehr als im Vorjahr. Die Initiatoren des Vorlesetags, DIE ZEIT, Stiftung Lesen und Deutsche Bahn Stiftung, wollen mit dem Aktionstag ein öffentlichkeitswirksames Zeichen für das Lesen setzen und Freude am (Vor-)Lesen wecken. So sollen langfristig Lesekompetenz gefördert und Bildungschancen eröffnet werden.
Mit dabei waren auch zahlreiche Bibliotheken aus dem ganzen Bundesgebiet, die sich mit Lesungen und Aktionen am Vorlesetag beteiligten. Der Deutsche Bibliotheksverband (dbv) weist darauf hin, das Lesen im 21. Jahrhundert die zentrale Schlüsselkompetenz für Bildungserfolg und gesellschaftliche Teilhabe ist. Wie Studien zeigten, habe das Vorlesen eine herausragende Bedeutung für die intellektuelle, soziale und emotionale Entwicklung von Kindern, deren Lesefähigkeit und für den erfolgreichen Verlauf von Bildungsbiografien insgesamt.
Bibliotheken setzen sich für Leseförderung ein
Bibliotheken setzen sich daher seit langem für Leseförderung und Literaturvermittlung ein. Zusätzlich zu dem Verleih von Medien realisieren sie Projekte und Veranstaltungen rund ums Lesen und Vorlesen für alle Altersstufen. Neben den offenen Angeboten stehen die Kooperationen mit Kindergärten und Schulen im Zentrum ihres Engagements für eine lebendige Vorlesekultur, heißt es in einer Mitteilung des dbv weiter. Bibliotheken nähmen in Zusammenarbeit mit zahlreichen ehrenamtlichen Vorlesepaten als zentrale Orte der Stadtgesellschaft und oft einzig verbliebene Kulturinstitutionen in ländlichen Gebieten eine bedeutende gesellschaftliche Aufgabe wahr.
»Eine der wichtigsten Lebenskompetenzen, die wir Kindern mitgeben können, ist die Fähigkeit zu lesen. Bibliotheken sind dabei wichtige Partner für Eltern, Schulen und Kindergärten«, sagt die dbv-Bundesvorsitzende Barbara Lison. »Ergänzend zu den traditionellen Angeboten werden zunehmend auch digitale Medien zur Leseförderung genutzt. Der Bundesweite Vorlesetag ist eine wunderbare Gelegenheit, um zu zeigen, wie vielfältig Lesekultur in Bibliotheken tagtäglich gelebt und unterstützt wird.«
Prominente beim Vorlesetag
[caption id="attachment_7605" align="alignleft" width="300"] ... Olivia Jones.[/caption]
In diesem Jahr beteiligen sich auch mehr als 1.000 Politiker und Prominente am Bundesweiten Vorlesetag, darunter die Bundesminister Wolfgang Schäuble, Manuela Schwesig und Andrea Nahles, die Schauspielerinnen Lisa-Marie Koroll und Christine Urspruch, die zweifache Olympiasiegerin im Eiskunstlauf Katarina Witt, Autor Paul Maar, Sänger Thees Uhlmann, die Journalistinnen Gundula Gause, Maybrit Illner, Marietta Slomka und Linda Zervakis sowie die Moderatoren Palina Rojinski, Peter Kloeppel und Sven Voss.
»2016 haben wir den Teilnahmerekord aus dem vergangenen Jahr noch einmal überboten. Dies ist ein wichtiges Signal und zeigt, dass das Vorlesen ein fester Bestandteil im Alltag eines jeden Kindes sein sollte, am besten mindestens 15 Minuten jeden Tag«, sagt Jörg F. Maas, Hauptgeschäftsführer der Stiftung Lesen
Um mit gutem Beispiel voranzugehen, lasen die drei Initiatoren des Bundesweiten Vorlesetags ZEIT-Chefredakteur Giovanni di Lorenzo, Bahnchef Rüdiger Grube sowie Jörg F. Maas heute im Helmut-Schmidt-Haus rund 25 Grundschülern aus dem Buch »Die Geschichte vom Löwen, der nicht schreiben konnte« von Martin Baltscheit vor.
Jeder kann mitmachen
»Vorlesen ist der Schlüssel zu Bildung. Es trägt entscheidend zur sprachlichen Entwicklung von Kindern bei und motiviert sie, später selbst zum Buch oder E-Book zu greifen«, sagt Rüdiger Grube. Aus der Vorlesestudie 2016 wisse man, dass neun von zehn Kindern das Vorlesen liebten. Dennoch werde jedem vierten Kind nicht genug vorgelesen. Giovanni di Lorenzo ergänzt: »Meistens sind es die Eltern, die ihren Kindern vorlesen. Doch auch das Vorlesen außerhalb der Familie ist wertvoll, da gute Geschichten eine große Rolle für die Kinder spielen.«
Der Bundesweite Vorlesetag folgt der Idee: Jeder, der Spaß am Vorlesen hat, liest an diesem Tag anderen vor – zum Beispiel in Schulen, Kindergärten, Bibliotheken oder Buchhandlungen, aber auch an außergewöhnlichen Orten wie Bahnhöfen, Zügen und sogar im Karussell. Der Aktionstag findet seit 2004 jedes Jahr am dritten Freitag im November statt.
Weitere Informationen über die Initiative sind hier zu finden.
red / 18.11.2016