Chemnitz. Am 1. Oktober hat die neue Universitätsbibliothek der Technischen Universität Chemnitz ihre Türen geöffnet – natürlich mit Einschränkungen für den laufenden Betrieb und Publikumsverkehr aufgrund der Corona-Pandemie. Damit kommen in Chemnitz die umfangreichen Umbau- und Sanierungsarbeiten auf dem Gelände der „Alten Aktienspinnerei“ an der Straße der Nationen zum Schluss.
Der Freistaat Sachsen investierte rund 53 Millionen Euro. Etwa 13,6 Millionen Euro davon stammen aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE). „Nach großen Anstrengungen hat eines der bedeutendsten industriegeschichtlichen Bauwerke der Stadt Chemnitz eine neue moderne Nutzung erfahren“, so Sachsens Finanzminister Hartmut Vorjohann. Durch den Umbau der Alten Aktienspinnerei zur Universitätsbibliothek rücke die TU Chemnitz näher an die Innenstadt heran. „Lehre und Forschung, aber auch das studentische Leben werden so künftig das Stadtbild von Chemnitz noch stärker prägen und dem nahegelegenen Brühl weitere Entwicklungsimpulse geben“, fügte der Finanzminister hinzu.
„Die Universitätsbibliothek ist an der TU Chemnitz ein wichtiges Fundament für Forschung und Lehre auf höchstem Niveau“, sagte Sachsens Wissenschaftsminister Sebastian Gemkow. Die Zusammenlegung der bisherigen dezentralen Bestände gestatte künftig ein noch intensiveres interdisziplinäres Arbeiten – und das bei längeren Öffnungszeiten ab kommendem Jahr. „Mit der umfassenden Modernisierung der Universitätsbibliothek ist zudem der Zugang zu unzähligen digitalen Medien rund um die Uhr gewährleistet“, so der Wissenschaftsminister.
„Wir freuen uns riesig über die Fertigstellung und Öffnung unserer neuen ‚Alten Aktienspinnerei‘, die unseren bisherigen Bibliotheksstandorten sowie dem Universitätsarchiv ein neues gemeinsames Zuhause gibt und diesem einen ganz besonderen Charme verleiht. Ich bin fest davon überzeugt, dass unsere neue Universitätsbibliothek nicht nur unsere Universität, sondern die ganze Stadt maßgeblich bereichern wird“, erklärte Prof. Gerd Strohmeier, Rektor der TU Chemnitz.
„Unsere neue Universitätsbibliothek ist ein mit viel Liebe zum Detail gestalteter Palast des Wissens im Zentrum der Stadt, sie ist zugleich ein wichtiger Ort der Begegnung – nicht nur für Studierende und Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Universität, sondern auch für alle an wissenschaftlichen Informationen interessierten Bürgerinnen und Bürger der Region und der Stadt“, sagte Angela Malz, Direktorin der Universitätsbibliothek. Nutzerinnen und Nutzer können seit dem 1. Oktober von Montag bis Freitag jeweils von 10 bis 17 Uhr vorbestellte Bücher ausleihen und ausgeliehene Bücher zurückgeben.
Geplanter 24/7-Betrieb ab April 2021
Details der Nutzung der Bibliothek – auch vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie – finden sich auf der Webseite der UB. Ab April 2021 soll das Haus als 24/7-Bibliothek betrieben werden. „Dies ist dann ein Alleinstellungsmerkmal für die TU Chemnitz, da keine andere Bibliothek in Sachsen ihr gesamtes Angebot an jedem Wochentag rund um die Uhr ihren Besucherinnen und Besuchern zur Verfügung stellt“, so Malz.
Die bisher drei dezentralen Bibliotheksstandorte, deren Magazine und das Universitätsarchiv der TU Chemnitz wurden an einem Ort in unmittelbarer Nähe des Hauptgebäudes der Universität konzentriert. Somit besteht eine gute verkehrstechnische Anbindung an das „Chemnitzer Modell“, das die umliegende Region enger mit der Stadt und dem Hauptbahnhof verbindet. Insgesamt 38 Kilometer Bibliotheks- und Archivgut zogen in die neue Unibibliothek – das sind mehr als 1,2 Millionen Bücher und Zeitschriften. Die Universität verfügt damit über ein Lern- und Kommunikationszentrum mit mehr als 700 Arbeitsplätzen für diverse Arten des Lernens und Arbeitens: von stillen Einzelarbeitsplätzen und Lesekabinen über die gemeinschaftlich genutzten Arbeitsplätze im zentralen Lesesaal bis zu Plätzen im Lern- und Kommunikationsbereich für Gruppenarbeit. Im Erdgeschoss entstand ein attraktiver Ort für Veranstaltungen. Zudem ermöglicht ein Lesegarten hinter dem Gebäude Lernen im Freien.
Weitere Informationen zu Bau und Geschichte der neuen Universitätsbibliothek gibt es hier.
red. / 2.10.2020