Mit dem Vorhaben möchte der Deutsche Bibliotheksverband (dbv) einen Beitrag zur humanitären Hilfe für Geflüchtete aus der Ukraine leisten. Ziel des Stipendienprogramms ist es, Einzelpersonen dabei zu unterstützen, während ihres Aufenthalts in Deutschland eigene Vorhaben in den Bereichen Kultur und Medien an Öffentlichen und Wissenschaftlichen Bibliotheken oder Archiven in Deutschland umzusetzen. Von September bis Dezember 2022 erhalten die bis zu 50 Stipendiatinnen und Stipendiaten monatlich 2 000 Euro.
Antragsberechtigt sind Personen, die nach dem russischen Überfall auf die Ukraine nach Deutschland geflohen sind und nun mit Bibliotheken und Archiven in Deutschland zur Realisierung eigener Vorhaben zusammenarbeiten beziehungsweise dort tätig sein möchten. Angesprochen sind insbesondere Bibliothekarinnen und Bibliothekare, Archivarinnen und Archivare, Informationsfachleute, Kunst- und Kulturschaffende, Autorinnen und Autoren, Übersetzer/-innen, Wissenschaftler/-innen, Pädagoginnen und Pädagogen, aber auch Personen, die sich seit ihrer Ankunft in Deutschland in Bibliotheken und Archiven engagieren, beispielsweise in der Nachhilfe, der Leseförderung oder in Sprachcafés.
Dazu Volker Heller, Bundesvorsitzender des Deutschen Bibliotheksverbandes: »Viele Millionen Menschen mussten seit dem russischen Angriffskrieg aus der Ukraine fliehen. Dank der Bundesförderung konnte nun ein Stipendienprogramm aufgelegt werden, das die aus der Ukraine geflüchteten Menschen unterstützt. Mit dem Stipendium wird den geförderten Personen ermöglicht, ihre Tätigkeit in Zusammenarbeit mit Bibliotheken und Archiven in Deutschland fortzusetzen, sich fortzubilden und sich an ihrem Aufenthaltsort aktiv einzubringen.“
Kulturstaatsministerin Claudia Roth sagte: »Das Stipendienprogramm des Deutschen Bibliothekverbandes ist ein weiterer wichtiger Baustein, der die zahlreichen Hilfsangebote aus der Zivilgesellschaft sinnvoll ergänzt. Viele Menschen in Deutschland haben ihre persönlichen und informellen Kontakte genutzt, um mit Geflüchteten gerade auch im Bereich der Bibliotheken und Archive zusammenzuarbeiten und diesem verbrecherischen Angriff auf die ukrainische Kultur etwas entgegenzusetzen. Diese Solidarität verdient unsere Unterstützung.«
Weitere Informationen zum Förderprogramm sowie das Antragsformular auf Deutsch, Ukrainisch und Englisch gibt es hier.