In der Staatsbibliothek Unter den Linden wird im Zuge der Generalsanierung des historischen Gebäudes die Einrichtung eines großzügigen, modernen und attraktiven Ausstellungsbereichs vorbereitet. Dieses »Stabi Kulturwerk« genannte Museum wird Besucherinnen und Besucher über Geschichte, Gegenwart und Zukunft der Bibliothek am Beispiel ihrer Bestände informieren. Das Museum wird eine ständige Ausstellung zeigen und bietet darüber hinaus Platz für Sonderausstellungen. Zum Marketingkonzept gehören auch ein gastronomisches Angebot und ein Museumsshop. Begleitend wurde ein Multimediakonzept erarbeitet, das fest installierte Stationen und einen virtuellen Rundgang umfasst. Alle urheberrechtsfreien Exponate sollen via QR-Codes auch digital zugänglich gemacht werden. Mit Hörstationen, taktilen Exponaten und ausgewählte Texten in leichter Sprache kann das Museum barrierefrei im »Zwei-Sinne-Prinzip« erkundet werden.
Die im Erdgeschoss liegenden Räume des »Stabi Kulturwerks« haben eine Gesamtfläche von rund 1.000 m². Zur Zielgruppe des Museums sollen neben dem wissenschaftlich interessierten Publikum und denen, die ganz allgemein an der Bibliothek interessiert sind, auch Touristen, Familien, Schülerinnen und Schüler gehören. Die Fertigstellung des Museums wird voraussichtlich im Sommer 2022 erfolgen, der Prozess der Bauplanung und Umsetzung sowie der inhaltlich-konzeptionellen Vorbereitung umfasst bereits mehr als zehn Jahre.
Zunächst wurde ein einstufiger, anonymer Einladungswettbewerb für Architekten ausgeschrieben, der die Erarbeitung einer inhaltlichen und didaktischen Konzeption sowie die Gestaltung der Ausstellungsarchitektur umfasste. Zu Beginn des Jahres 2009 entschied eine Jury, der als Sachpreisrichterin auch Barbara Schneider-Kempf, die damalige Generaldirektorin der Staatsbibliothek angehörte, über die eingereichten Unterlagen und wählte einstimmig den Entwurf der Architektin Astrid Bornheim und des Büros dko Architekten für den ersten Preis aus. Die Entscheidung der Jury wurde maßgeblich damit begründet, dass »der Entwurf durch seine bestechend einfache Struktur, die genügend Potenzial zur gemeinsamen Weiterentwicklung des Ausstellungskonzeptes mit den Kuratoren und Wissenschaftlern des Hauses bereithält«, überzeugen würde.
Das Konzept sieht eine Gliederung der Gesamtfläche des Museums in einen Eingangsbereich, eine ständige Ausstellung mit 527 m², einen Bereich für Sonderausstellungen, der 216 m² umfasst, den »Tresor« mit einer Fläche von 48,50 m² und die Rotunde vor, die den Abschluss des Museums bildet.
Die ständige Ausstellung ist in zwei Stränge gegliedert, in denen auf der linken Seite die Zeit- und Sammlungsgeschichte an ausgewählten Exponaten dargestellt wird und – damit korrespondierend – auf der rechten Seite die Geschichte der Bibliothek. Die Präsentation wird durch eine »fotochromatische Wand« ergänzt, die ein dekoratives Element mit Abbildungen bedeutender Repräsentantinnen und Repräsentanten der jeweiligen Epoche bildet, aber zugleich auf die zeitliche Abfolge Bezug nimmt.