Schulbibliotheken sind wichtige Partner der schulischen Bildung. Sie versorgen ihre Schulen nicht nur mit passenden Medien, sie unterstützen diese auch bei der Leseförderung sowie der Stärkung der Medien- und Informationskompetenz. Für das Jahr 2021 hat die Deutsche Bibliotheksstatistik (DBS) erstmals Daten über Schulbibliotheken in Deutschland gesammelt.
Mehr als 600 Bibliotheken mit schulbibliothekarischen Funktionen sind aktuell in der DBS angemeldet. Damit ist ein erster Schritt getan, nun gilt es, viele weitere Schulbibliotheken zur Teilnahme zu motivieren.
Die Auswertung der für 2021 vorliegenden, noch nicht repräsentativen Daten zeigt: Im Durchschnitt versorgt eine Schulbibliothek rund 650 Schülerinnen und Schüler mit insgesamt 5 000 Medien auf 120 Quadratmetern. Das sind im Schnitt acht Medien pro Schüler/-in. Im Durchschnitt stehen fünf Internetzugänge zur Verfügung. Trotz des von der Pandemie geprägten Schulbetriebs haben die Schulbibliotheken im Jahr 2021 im Schnitt 16 Veranstaltungen durchgeführt. Diese Zahlen geben einen ersten Einblick in die Situation der Schulbibliotheken in Deutschland. Laut der Kommission »Bibliothek und Schule« des Deutschen Bibliotheksverbandes (dbv) bilden diese Zahlen aber bislang noch nicht die reale Situation der Schulbibliotheken ab, da an der ersten Statistik-Erhebung vor allem große Schulbibliotheken teilgenommen haben.
Schaut man sich die vorliegenden Daten im Einzelnen an, wird deutlich, dass die Bandbreite der Bibliotheken stark variiert: Sie reicht von kleineren Räumen in der Schule mit wenigen Büchern und ohne regelmäßigen Etat bis hin zur modernen, gut ausgestatteten und professionell geführten Schulbibliothek mit einem breiten und aktuellen Medienangebot und differenzierten bibliothekspädagogischen Kursen. Gerade die kleinen Schulbibliotheken haben oftmals wenig Platz, um Arbeits- und Entspannungsplätze einzurichten, ganze Klassen in Lese-, Medien- und Informationskompetenz zu fördern oder zum Unterricht in die Schulbibliothek einzuladen.