Frankfurt am Main. Seit Juli sind alle deutschen Kunden des Online Computer Library Centers (OCLC) vollwertige Mitglieder. Anlässlich des 10. Bibliotheksleitertags am 7. Oktober in Frankfurt am Main wies Barbara Lison, Leiterin der Stadtbibliothek Bremen und Mitglied im OCLC-Aufsichtsrat, dem sogenannten Board of Trustees, noch einmal auf diese wichtige Änderung hin.
Dass aus Kunden nun Mitglieder wurden, ist jedoch nicht ausschließlich ein reiner Verwaltungsakt, für die betroffenen Bibliotheken ergeben sich dadurch auch Vorteile. So wählen die Mitglieder die parlamentarischen OCLC-Vertretungen und haben damit Einfluss auf die Unternehmensstrategie. Mitglieder können aber auch selbst in die demokratischen Vertretungen oder das Board of Trustees gewählt werden und die Richtung der Kooperative damit aktiv mitgestalten. Neben dem Weltparlament gibt es dazu drei Regionalparlamente. Für Deutschland ist das EMEA (Europe, Middle East, Africa) zuständig, dem neben europäischen Mitgliedern auch Mitglieder aus Afrika und dem Nahen Osten angehören.
Als weitere Vorteile nennet Lison, dass Mitglieder Zugriff auf Forschungsergebnisse haben, an Internet-Seminaren teilnehmen können und über bibliothekarische Pilotprojekte informiert werden.
„OCLC wird gesteuert von den Mitgliedern“, betont Lison. Derzeit sind etwa 16 500 Institutionen weltweit Mitglied bei OCLC.
Das Unternehmen zählt zu den weltweit größten Bibliotheksdienstleistern. Im vergangenen Jahr machte OCLC einen Umsatz von etwa 200 Millionen Dollar. (hei / 10.10.2014)