München. Seit Anfang Januar bietet die Bayerische Staatsbibliothek mehr als eine Million Bücher als digitalisierte Werke online über ihren Bibliothekskatalog OPACplus und ihre digitalen Sammlungen an. Damit präsentiert die Bibliothek das größte Angebot an digitalen Medienbeständen im deutschen Sprachraum. In der Zahl enthalten sind neben dem eigenen Bestand auch rund 50.000 digitalisierte Werke aus der nachgeordneten Staatlichen Bibliothek Regensburg. Gleichzeitig wurde in der Bayerischen Staatsbibliothek kürzlich das zehnmillionste Buch erworben und erschlossen. Die 1558 gegründete Bibliothek ist mit ihrem Buchbestand, ihren rund 62.000 Zeitschriften in elektronischer und gedruckter Form, zahlreichen E-Books, 96.000 Handschriften und umfangreichen Sondersammlungen eine der bedeutendsten europäischen Universalbibliotheken und genießt als internationale Forschungsbibliothek Weltrang.
Durch das seit 2007 in Kooperation mit Google laufende Projekt zur Digitalisierung des urheberrechtsfreien Bestandes der Bayerischen Staatsbibliothek können Werke vom 17. bis zum Ende des 19. Jahrhunderts, also beispielsweise Erstausgaben von Goethe oder Schiller, die bislang nur in den Räumen der Bibliothek eingesehen werden konnten, kostenfrei rund um die Uhr, von jedem Ort der Welt aus über www.digitale-sammlungen.de oder https://opacplus.bsb-muenchen.de abgerufen und durchsucht werden.
Neben der Digitalisierung des urheberrechtsfreien Bestandes durch Google betreut das Münchner Digitalisierungszentrum der Bibliothek auch die im eigenen Scanzentrum stattfindende Digitalisierung von Spezialsammlungen sowie kostbarer und wertvoller Handschriften, Inkunabeln oder Alter Drucke. So können beispielsweise auch der Parzival, die Gutenberg-Bibel, das Nibelungenlied oder Briefe Adalbert Stifters über die digitalen Sammlungen abgerufen werden. Die Digitalisate der Bayerischen Staatsbibliothek werden in die Deutsche Digitale Bibliothek und die Europeana (Europäische Digitale Bibliothek) eingespeist. Rund 60 Prozent der aus Deutschland stammenden digitalen Bücher in der Europeana lieferte bisher die Bayerische Staatsbibliothek.
„Trotz aller Digitalisierungsaktivitäten: Circa 130.000 neue Bände finden alljährlich ihren Weg in die Magazine der Bibliothek – ein Beleg dafür, dass sich das Buchzeitalter keineswegs dem Ende zuneigt“, kommentiert Generaldirektor Rolf Griebel die neuen Zahlen. „Im Gegenteil, die Bayerische Staatsbibliothek stellt sich aktiv der Herausforderung, im gedruckten wie im digitalen Bereich eine exzellente Literaturversorgung für Wissenschaftler und Studierende zu gewährleisten.“ (14.1.2014)