Berlin. Der Dachverband der Bibliotheksverbände, Bibliothek & Information Deutschland (BID) e.V., verleiht die Karl-Preusker-Medaille 2014 an den Journalisten, Kinderbuchautor und Medienexperten Thomas Feibel. Die Bundesvereinigung würdigt damit Feibels herausragendes Engagement im Bereich der Leseförderung und der Vermittlung elektronischer Medien für Kinder und Jugendliche. Die Auszeichnung wird am 31. Oktober in der Bibliothek am Luisenbad in Berlin übergeben.
In ihrer Begründung hebt die Jury insbesondere hervor, dass sich Thomas Feibel in seinen Publikationen über Jahre hinweg kritisch und sehr fundiert mit dem Thema Computerspiele und Lernsoftware, mit sozialen Netzwerken und anderen elektronischen Medien für Kinder auseinander gesetzt habe. Er begleite die Veränderung der Medienwelt mit sehr viel Fachkompetenz und sei ein wichtiger Ratgeber für Öffentliche Bibliotheken geworden. Sein Engagement habe wesentlich dazu beigetragen, dass Videospiele und Lernsoftware für Kinder heute in Bibliotheken angeboten werden.
Feibel leitet das Büro für Kindermedien FEIBEL.DE (www.feibel.de) in Berlin. Dort entsteht seit 1995 der Kindersoftware-Ratgeber, in dem kontinuierlich elektronische Medien für Kinder auf ihre Qualität und Eignung hin geprüft und bewertet werden. Längst haben sich Feibels berühmte Mäuse als Gütesiegel etabliert. Die Kindersoftware- Sammlung des Preisträgers – mit rund 18.000 Titeln die größte in Deutschland - befindet sich in der Zentral- und Landesbibliothek Berlin.
In seinen Fortbildungen bringt Feibel den Bibliotheken den Wert guter Kindersoftware nahe und macht deutlich, in welche Richtung sich Kinder- und Jugendmedien aktuell entwickeln. Immer wieder realisiert er innovative Medien-Projekte in Bibliotheken, wie zum Beispiel den Deut-schen Kindersoftwarepreis TOMMI (www.kindersoftwarepreis.de), den er in Zusammenarbeit mit dem Family Media-Verlag und dem Deut-schen Bibliotheksverband jährlich vergibt. Im letzten Jahr hat eine Kinderjury aus über 4000 Kindern die eingereichten Computerspiele in zwanzig Bibliotheken vier Wochen lang kritisch geprüft.
In jüngster Zeit veröffentlichte Feibel das E-Book „Der verlorene Sohn“, das ausschließlich in Bibliotheken angeboten wird und jugendliche Bib-liotheksbesucher zum Schreiben ermuntern soll. In seinen Publikationen fragt der Preisträger immer auch nach den gesellschaftlichen Auswirkungen elektronischer Medien und nach ihren Folgen für Kindheit und Erziehung. Im Mittelpunkt stehen dabei stets die Kinder, nicht die Medien.
Thomas Feibel wird die Karl-Preusker-Medaille am 31. Oktober 2014 in der Bibliothek am Luisenbad in Berlin (Stadtbibliothek Berlin-Mitte) entgegennehmen. Kirsten Marschall, stell-vertretende Präsidentin von Bibliothek und Information Deutschland und Vorsitzende des Berufsverbandes Information Bibliothek, wird die Laudatio halten. Die Veranstaltung bildet zugleich den Abschluss der bundesweiten Aktionswoche der neuen Imagekampagne „Netzwerk Bibliothek“ des Deutschen Bibliotheksverbandes, die wichtige digitale Angebote und Services, zeitgemäße Veranstaltungsformate und aktuelle Trends der Bibliothekslandschaft aufzeigt.
Die Karl-Preusker-Medaille erinnert an Karl Benjamin Preusker (1786-1871), der am 24. Oktober 1828 im sächsischen Großenhain eine Schulbibliothek gründete, aus der wenig später die erste Öffentliche Bibliothek in Deutschland hervorging. Die Medaille wird seit 1996 an Personen und Institutionen verliehen, die den Kultur- und Bildungsauftrag des Biblio-thekswesens fördern und unterstützen.
Zu den Persönlichkeiten, die bisher mit der Medaille ausgezeichnet wurden, gehören unter anderem Bundespräsident a. D. Horst Köhler, Ranga Yogeshwar sowie die Schriftsteller Erich Loest und Peter Härtling. Weitere Informationen zur Karl-Preusker-Medaille gibt es im Internet unter www.bid.bideutschland.de/karl-preusker-medaille/. (15.9.2014)