Heidelberg. 24 Städte und Gemeinden der Metropolregion Rhein-Neckar haben bereits einen gemeinsamen Bibliotheksausweis, die so genannte »Metropol-Card«. Für 20 Euro pro Jahr berechtigt sie zum Ausleihen von klassischen und elektronischen Medien in allen angeschlossenen Bibliotheken. Nach Angaben der Stadtbibliothek Heidelberg werde die Metropol-Card mittlerweile von etwa 10 000 Bürgerinnen und Bürgern genutzt. Die Tendenz sei steigend. Sie alle wüssten den Mehrwert zu schätzen, den die Bündelung der Kräfte in der Metropolregion Rhein-Neckar mit sich bringe.
Im Portfolio der Metropol-Card befinden sich 1,7 Millionen klassische Medien wie Bücher, Filme, CDs, Computerspiele, Zeitungen und Zeitschriften sowie 27 000 elektronische Medien zum Downloaden. Bislang war die Verwaltung des Metropol-Card-Verbunds mit großem administrativem und personellem Aufwand verbunden und das häufig auf ehrenamtlicher Basis.
Vereinsgründung im Oktober
Wie die Stadtbibliothek Heidelberg weiter mitteilt, zeichneten sich im Frühjahr bei den Verhandlungen über eine zeitgemäße Optimierung der Organisation und Verwaltung der Verbünde erste Erfolge ab. Am 17. Oktober wurde unter Vorsitz von Christoph Trinemeier, Leitender Direktor des Verbands Region Rhein-Neckar, der Verein Metropol-Card-Bibliotheken Rhein-Neckar gegründet.
Unter diesem Dach soll künftig die Verwaltung der Internetseite metropolbib.de und des Metropol-Card-Verbunds zusammengeführt und erstmals in der Geschichte gleichartiger Verbünde öffentlicher Bibliotheken, von einer hauptamtlichen Halbtagskraft verantwortet werden.
Großes Engagement des Verbandes Region Rhein-Neckar
Vorsitzender des Vereins der Metropol-Card-Bibliotheken ist Heiner Bernhard, Oberbürgermeister der Stadt Weinheim. Zu stellvertretenden Vorsitzenden gewählt wurden Speyers Bürgermeisterin Christiane Kabs sowie die Leiterin der Stadtbücherei Heidelberg, Christine Sass. Diese hatte gemeinsam mit der stellvertretenden Leiterin der Stadtbibliothek Mannheim und künftigen Schriftführerin, Edith-Strohm Feldes, die Weichen für die Vereinsgründung gestellt. Beide betonten in ihren jeweiligen Ausführungen das große Engagement des Verbandes Region Rhein-Neckar der mit Frank Burkard und Silke Böhringer in der Vorbereitungsgruppe vertreten war.
Im Vorfeld der Vereinsgründung waren zahlreiche politische und juristische Fragen zu klären. Vor allem musste zur Finanzierung einer hauptamtlichen Geschäftsstelle eine neue Beitragsordnung entworfen werden. Hierfür erarbeitete der Ausschuss für Regionalentwicklung und –management des Verbands Region Rhein-Neckar einen tragfähigen Kompromiss. Außerdem verpflichteten sich Verband und Metropolregion Rhein-Neckar GmbH für die kommenden drei Jahre zu einem Zuschuss von 15 000 Euro jährlich. Damit ist der Erhalt der Metropol-Card zunächst gesichert. Auf die Vereinsführung warten große Aufgaben: »Wir müssen eine neue Software implementieren und weitere Kommunen von den Vorteilen des gemeinsamen Bibliotheksausweises überzeugen«, sagte der Vorsitzende Heiner Bernhard.