Detmold. Das Forum »Wissenschaft | Bibliothek | Musik« ist am 25. September in Anwesenheit von Nordrhein-Westfalens Kulturministerin Ute Schäfer und Wissenschaftsministerin Svenja Schulze feierlich eingeweiht worden. Dabei handelt es sich um eine Kooperation der Hochschule für Musik Detmold (HfM), der Lippischer Landesbibliothek/Theologischer Bibliothek und Mediothek, dem Landesarchiv Nordrhein-Westfalen Abteilung Ostwestfalen-Lippe, dem Musikwissenschaftlichem Seminar Detmold/Paderborn und dem Netzwerk Musikhochschulen.
»Auf diesen Tag haben alle hingearbeitet“, betonte Thomas Grosse, Rektor der HfM, bei seiner Begrüßung im Lesesaal des neuen Bibliotheksgebäudes der Hochschule, das pünktlich im Mai diesen Jahres fertiggestellt werden konnte und Ende August seinen Betrieb aufgenommen hat. Es vereint die Musikbestände der Bibliothek der HfM, der Bibliothek im Musikwissenschaftlichen Seminar und der Lippischen Landesbibliothek unter einem Dach. Dadurch stehe in der neu erbauten Musikbibliothek eine im Hinblick auf Umfang und Breite einzigartige Auswahl an Musikalien und Musikliteratur zur Verfügung, heißt es in einer Pressemitteilung.
Alle Partner profitieren
Gleichzeitig entsteht mit dem Neubau ein unmittelbarer Zugang zum Landesarchiv Nordrhein-Westfalen Abteilung Ostwestfalen-Lippe und zum Netzwerk Musikhochschulen, das auf der gegenüberliegenden Seite der Hornschen Straße liegt. Alle fünf Partner seien sich nach eigenen Angaben einig, dass diese Kooperation im Sinne eines Joint-Venture Charakters steht und jeder auf seine Weise davon profitiert. Gemeinsam sei allen die Absicht, einen Ort der Begegnung und des Austausches zu schaffen.
Neu ist, dass Noten und CDs nicht mehr aus dem Magazin bestellt werden müssen, sondern nun frei zugänglich sind. Im Verbindungsbau zwischen dem klassizistischen Gebäude der Landesbibliothek und der neu errichteten Musikbibliothek bieten beide Bibliotheken eine gemeinsame Ausleihe an. Im Gebäude der Musikbibliothek hat außerdem das Musikwissenschaftliche Seminar Detmold/Paderborn seinen Sitz. Auch die Studierenden der HfM Detmold finden in den neuen Räumlichkeiten eine Heimat: Acht Überräume, die nach akustisch optimalen Kriterien konstruiert wurden, befinden sich in unmittelbarer Nähe zur Musikbibliothek.
Die Studierenden erhalten damit einen direkten Zugang zu 170 000 Noten, Büchern, Zeitschriften und Tonträgern der Musikbibliothek und profitieren dadurch ebenso von dem Medienbestand der Lippischen Landesbibliothek. Umgekehrt erhalten die Benutzer der LLB von nun an uneingeschränkten Zugang zum Bibliotheksbestand der Hochschule. Damit steht das Areal Bürgerinnen und Bürgern der Stadt Detmold und der Region, historisch Interessierten sowie Studierenden und Forschenden der Musikwissenschaft und anderer Disziplinen offen.
Kosten: 8,6 Millionen
Die Gesamtkosten für Bau und Ersteinrichtung von etwa 8,6 Millionen Euro werden aus Mitteln des Wissenschaftsministeriums und Eigenmitteln der Hochschule für Musik Detmold sowie einem Zuschuss der Universität Paderborn getragen. Der Landesverband Lippe als Eigentümer der Lippischen Landesbibliothek beteiligt sich mit 0,5 Millionen Euro, der Hälfte der Baukosten, an dem Verbindungsbau.
»Das neue musikwissenschaftliche Bibliothekszentrum wird weit über Detmold und Ostwestfalen-Lippe hinaus Strahlkraft entwickeln. Ich freue mich sehr, dass wir den Neubau durch Landesmittel in Höhe von fast acht Millionen Euro ermöglichen konnten«, sagte die nordrhein-westfälische Wissenschaftsministerin Svenja Schulze. »Alle beteiligten Einrichtungen wollen Wissen vermitteln und Begegnung ermöglichen. Es zeugt von Mut und großer Einsatzbereitschaft, dass die verschiedenen Institutionen in der heutigen Zeit ihre Kräfte für eine gemeinsame Sache bündeln – Bildung und Kultur einen essentiellen Wert in unserer Gesellschaft einzuräumen«, sagte NRW-Kulturministerin Ute Schäfer. Diesem Tenor schlossen sich auch die weiteren Redner an: »Das Forum macht Detmold zu einem Kultur- und Wissenschaftsstandort innerhalb der wirtschaftsstarken Region Ostwestfalen-Lippe«, sagte etwa Birgit Riegraf, Vizepräsidentin der Universität Paderborn.
(red / 28.9.2015)