[caption id="attachment_2208" align="alignright" width="300"] Das engagierte Team der Stadt- und Kreisbibliothek Sömmerda freut sich über die Ergebnisse mit BiblioFreak. Foto: OCLC[/caption]
Oberhaching/Reutlingen. Mit Engagement und auf ungewöhnliche Weise gelingt es Bibliotheken, gegen den Trend Nutzer und Interessenten zu gewinnen. Fünf Pilotbibliotheken, die zwischen Juli 2013 und Ende Januar 2014 die Aufmerksamkeitskampagne »BiblioFreak« getestet haben, erreichten positive Ergebnisse. Das teilen OCLC und die ekz.bibliotheksservice GmbH in einer gemeinsamen Pressenotiz mit. Der Abschlussbericht zum Test liegt inzwischen den nationalen Bibliotheksverbänden von Deutschland, Österreich und der Schweiz (DACH-Länder) vor. Sie prüfen die Empfehlungen und entscheiden über eine nationale Durchführung.
Die fünf Bibliotheksteams der Testbibliotheken aus Graz (A), Baselland (CH), Sömmerda (D), Mettmann (D) und Leverkusen (D) sind außergewöhnliche Wege gegangen. Ihr Ziel war es, mit dieser gemeinsamen Aufmerksamkeitskampagne, lokale Bürger und Meinungsbildner anzusprechen. So wollten sie mehr Nutzer und Interesse für Öffentliche Bibliotheken gewinnen und ein gutes Image ihrer Bibliothek in der Region aufbauen. Alle fünf Teams sind der Überzeugung, dass diese von einer übergreifenden Arbeitsgruppe erarbeitete Kampagne gut funktioniert und empfehlenswert ist.
»Wir haben zum ersten Mal seit drei Jahren durch unsere BiblioFreak-Aktivitäten einen Anstieg der aktiven Nutzer erreicht: plus 5,8 Prozent«, freut sich Roswitha Leischner, Leiterin der Stadt- und Kreisbibliothek Sömmerda. Durch die Kampagne werden sowohl Nutzer als auch affine Nichtnutzer erfolgreich erreicht und auf die Bibliotheksangebote aufmerksam gemacht: Vier Testbibliotheken verzeichneten 2013 mehr Nutzer beziehungsweise mehr Entleihungen entgegen dem Trend der Vorjahre in Bibliotheken vergleichbarer Größe in der Region.
»Welcher Freak steckt in dir?« So gingen die Bibliotheksteams auf Bürger zu. Sie nutzten Veranstaltungen in der Bibliothek und vor allem auch außerhalb der Bibliothek, um Menschen nach ihren Leidenschaften zu befragen. Im weiteren Gespräch konnten dann Informationen über die Angebote oder zukünftig gewünschte Angebote der Bibliothek besprochen werden. Der Dialog mit den Bürgern war erfolgreich, und das trotz – möglicherweise wegen – der polarisierenden Meinungen zum Begriff »Freak«. Dank der Kampagne erreichten die Bibliotheken eine höhere Bekanntheit der Bibliothek durch einheitliche, moderne Kommunikation über Postkarten, Plakate, Lesezeichen, Online-Medien und in der Presse.
Der Pilottest mit fünf Bibliotheken unterschiedlicher Größe und die Erkenntnisse aus dem zeitversetzt begonnen Test in den Niederlanden ergaben vielversprechende positive Erkenntnisse für eine Durchführung. Aufgrund der Daten und der Erfahrungen über die erforderlichen Ressourcen übergaben die Beteiligten der Arbeitsgruppe zwei Umsetzungsszenarien an die Verbände. So kann das durch OCLC und Partner realisierte Kampagnenkonzept nach abschließendem Test mit den daraus entwickelten Szenarien für die nationale Umsetzung in der Verantwortung und unter der Regie der Verbände entschieden werden. (26.03.20014; Foto: OCLC)