Die Bayerische Staatsbibliothek (BSB) erweitert ihr digitales Angebot und startet ihr Zeitungsportal digiPress. Das teilte die Staatsbibliothek nun mit. digiPress ist die technische Plattform für die Präsentation digitalisierter Zeitungen an der BSB. Bis Jahresende soll das Rechercheportal nach Bibliotheksangaben seinen Umfang verdreifachen: von aktuell 340 auf mehr als 1 000 urheberrechtsfreie historische Zeitungstitel.
In Umfang und Service sei das neue Portal damit derzeit das einzige bibliothekarische Angebot dieser Art in Deutschland. »Zeitungen sind der ›Sekundenzeiger der Geschichte‹ und damit von hohem Interesse nicht nur für die Wissenschaft, sondern auch allgemein für die interessierte Öffentlichkeit«, sagt Klaus Ceynowa, Generaldirektor der BSB. In der Endausbaustufe sollen 7,6 Millionen digitalisierte Zeitungsseiten zur Verfügung stehen.
Zahlreiche Zeitungen in digiPress sind von überregionaler Bedeutung
Die in digiPress präsentierten digitalisierten Printmedien reichen vom 17. Jahrhundert bis vorwiegend in die 1920er-Jahre. Schwerpunkt – und gleichsam Sammlungsschwerpunkt der BSB – sind bayerische Zeitungen ab dem 17. Jahrhundert, einzigartige Titel wie Revolutionszeitungen aller politischen Richtungen (1848/49), Parteizeitungen unterschiedlichster Couleur, katholische Presse in Bayern, Verbands- und Vereinszeitungen sowie humoristisch-satirische Blätter. Zahlreiche der in digiPress verfügbaren Zeitungen sind von überregionaler Bedeutung. Insgesamt umfasst der Zeitungsbestand der Bayerischen Staatsbibliothek 5 250 Zeitungstitel. Damit verfügt sie über eine der größten Zeitungssammlungen in Deutschland.
Das neue Zeitungsprotal der BSB zeichne sich durch eine hohe Nutzungsfreundlichkeit aus. So bietet das Portal eine Sortiermöglichkeit aller Titel nach dem Verbreitungsort. Zudem ermöglicht die neue Kalenderübersicht einen datumsorientierten und titelübergreifenden Einstieg. Alle digitalisierten Titel können über die Titelliste einzeln aufgerufen werden und sind im Volltext komplett durchsuchbar. »Das neue Zeitungsportal digiPress ist ein Paradebeispiel dafür, wie digitalisierte Bestände schnell, unkompliziert und effizient durchsucht und die Ergebnisse von jedem Bürger genutzt werden können«, sagt Ceynowa.
Die Digitalisate lassen sich komfortabel und stufenlos zoomen. So sind sie besonders gut lesbar, heißt es seitens der BSB. Der Einsatz des sogenannten IIIF-Standards (International Image Interoperability Framework) ermöglicht die Visualisierung, die Strukturierung und den Austausch digitaler Objekte zwischen Kulturinstitutionen aus aller Welt.
Eine weitere Möglichkeit, digiPress zu nutzen, bietet bavarikon direkt von seiner Startseite. Das Portal zu Kunst, Kultur und Landeskunde des Freistaates Bayern erweitert damit seinen digitalen Bestand und präsentiert erstmals eine große Sammlung historischer Zeitungen.
Weitere Informationen zu digipress und bavarikon sind zu finden unter: http://digipress.digitale-sammlungen.de bzw. http://www.bavarikon.de
red / 18.5.2017