Köln. Während der aktuellen COVID-19-Krise ist eine schnelle Verfügbarkeit von fundierten Informationen von entscheidender Bedeutung, um die richtige Diagnose und Behandlung abzuleiten oder die Verhaltensregeln in der Öffentlichkeit anzupassen. Daher wächst derzeit sowohl die Anzahl als auch die Bedeutung von Preprints, denn sie bieten die Möglichkeit zur schnellen Kommunikation neuer Erkenntnisse. Um die Informationssuche in diesen Publikationen zu erleichtern, hat ZB MED – Informationszentrum Lebenswissenschaften im Rahmen der nfdi4health Task Force COVID-19 den COVID-19 Preprint Viewer aufgebaut.
Die Zahl der Preprint-Veröffentlichungen nimmt derzeit rapide zu. Verfolgt man die Presse oder die einschlägigen Podcasts zu COVID-19, begegnet man ihnen regelmäßig und wird so über die aktuellsten Forschungsergebnisse informiert. Um sich einen Überblick zu verschaffen, benötigen Forschende und andere medizinische Expertinnen und Experten – zum Beispiel aus Virologie und Epidemiologie – Unterstützung. Diese leistet nun auch der von ZB MED entwickelte Preprint Viewer zu COVID-19. Er erleichtert die Suche nach relevanten Informationen in den wachsenden Ressourcen.
Das auf Text Mining basierende Tool entstand in der Forschungsgruppe von Prof. Juliane Fluck. Es bietet erweiterte Such- und Filterfunktionen für Abstracts, direkte Links zu den entsprechenden Volltexten und Exportfunktionen für abgerufene Ergebnisse. Die Abstracts werden täglich aktualisiert. Darüber hinaus werden zur Verbesserung der Retrieval Funktionalität Konzepte aus standardisierten Krankheits- und Symptomvokabularen in den Abstracts markiert. Weitere Terminologien zur Suche nach Übertragungs- und Seroprävalenzinformationen wurden zusätzlich eingepflegt.
Aktuell sind Preprints aus bioRxiv, medRxiv, ChemRxiv, arXiv und Preprints.org in den Dienst integriert. Erweiterungen hinsichtlich der Preprint-Ressourcen und weiterer Terminologie-basierter Annotationen sind in Planung.
Der COVID-19 Preprint Viewer ist hier zu finden.
red. / 27.7.20