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Coronavirus: Erste Bibliotheken schließen – Planungen für Bibliothekartag gehen weiter

Aufgrund des neuartigen Coronavirus schließen deutschlandweit immer mehr Bibliotheken - als Vorsichtsmaßnahme um die Ausbreitung zu hemmen. Viele Bibliotheken planen ihre Maßnahme zunächst bis Mitte April. Auch immer mehr bibliothekarische Veranstaltungen werden abgesagt. Die Vorbereitungen für den Bibliothekartag Ende Mai laufen derzeit noch weiter.

Hinweis: Die Ereignisse rund um das neuartige Coronavirus SARS-CoV-2 überschlagen sich dieser tage. Täglich ändert sich die Lage. Der nachfolgede Überblick ist vom Freitag, 13. März. Teile des Artikels sind mitunter nicht mehr aktuell.

Die Bibliotheken des Verbunds der Öffentlichen Bibliotheken Berlins (VÖBB) haben ihre Häuser für den Publikumsverkehr seit Freitag, dem 13. März vorrübergehend geschlossen. Nach Angaben des Bibliotheksverbunds haben die Häuser des VÖBB gemeinsam täglich etwa 30 000 Besuche. Sie seien damit ein besonders intensiv genutzter Ort der Begegnung in Berlin.

Die Entscheidung zur Schließung sei getroffen worden, um die Ausbreitung des Coronavirus zu hemmen, das Gesundheitssystem vor massiven Belastungen zu bewahren und besonders gefährdete Menschen zu schützen. Die zurzeit ausgeliehenen Medien werden automatisch verlängert. Bis auf weiteres sind aber auch die Außenrückgaben geöffnet. Sämtliche Veranstaltungen der VÖBB-Bibliotheken fallen ebenfalls aus. Diese präventive Maßnahme ist zunächst bis voraussichtlich zum 19. April geplant.
 

Hochschulbibliotheken geschlossen

Erste Hochschulbibliotheken wurden ebenfalls geschlossen. Die Universitätsbibliothek der Technischen Universität (TU) Berlin teilte mit, dass der Krisenstab der TU und die Universitätsleitung der Universität der Künste vorsorglich beschlossen haben, aufgrund der Ausbreitung des Coronavirus die Universitäts-, Bereichs- und Fachbibliotheken sowie das Universitätsarchiv der TU bis auf Weiteres zu schließen.
 

Fahrbibliotheken stellen Betrieb ein

Auch etliche Fahrbibliotheken stellen den Betrieb vorrübegehend ein. So hat der Büchereiverein Schleswig-Holstein beschlossen, den Betrieb der 13 ländlichen Fahrbüchereien in Schleswig-Holstein ab Montag, den 16. März, auszusetzen. Der Betrieb wird voraussichtlich erst nach den Osterferien wieder aufgenommen. Die Busbibliothek Bremen hat ihren Betrieb ebenfalls eingestellt. Derzeit sei geplant, die Haltestellen ab dem 14. April wieder regulär anzufahren.
 

Veranstaltungen abgesagt

Zunehmend werden auch immer mehr Veranstaltungen abgesagt. So haben sich die bibliothekarischen Verbände als Veranstalter dazu entschieden, das Schleswig-Holsteinische Bibliotheksforum, das am 25.3.2020 in Rendsburg stattfinden sollte, aufgrund der aktuellen Lage rund um das Coronavirus zu verschieben. Die Veranstaltung wird zu einem späteren Zeitpunkt stattfinden. Die Leipziger Buchmesse, die vom 12. bis 15. März stattfinden sollen, wurde kurzfristig abgesagt.
 

Bibliothekartag 2020

Pläne den Bibliothekartag 2020 abzusagen, der vom 26. bis 29. Mai in Hannover stattfinden soll, gebe es aktuell noch nicht, teilten die veranstaltenden Verbände BIB und VDB mit. Aktuell könne man jedoch nicht einschätzen, wie die Lage Ende Mai sein wird. Die Vorbereitungen für den Bibliothekartag gehen daher zunächst weiter, man bewerte aber die Lage täglich neu. Man wisse um die Verantwortung, die man als Veranstalter gegenüber allen Teilnehmenden und Mitwirkenden habe, und nehme diese ernst, heißt seitens BIB und VDB weiter.

Eine ausführliche Liste mit Bibliotheksschließungen und Einschränkungen im Service hat Dörte Böhner auf dem Blog bibliothekarisch.de zusammengestellt.

red / 13.3.2020

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