Birmingham (Großbritannien). Sie hat 190 Millionen Pfund gekostet und gilt als State of the Art in Sachen Bibliotheksbau: die Ende 2013 eröffnete Library of Birmingham. Probleme gibt es freilich auch in diesem Prestige-Bau, der mit über einer Million Medien als größte Öffentliche Bibliothek in Europa gilt. Das berichtet zumindest die britische Tageszeitung »Daily Mirror« in ihrer Online-Ausgabe vom 8. April: Mehrere tausend Bücher können in der Bibliothek gar nicht erreicht werden, weil die Regale zu hoch sind. Das Hochsteigen von provisorisch angebrachten Leitern habe der Bibliotheksleiter inzwischen seinen Mitarbeitern verboten: zu gefährlich. Der Einbau entsprechender Vorrichtungen zum Erreichen der Hochregale wurde bei dem Megaprojekt, so die Zeitung weiter, schlicht vergessen. Der britische Historiker George Demidowicz von der Universität Birmingham spricht von einem Skandal. Die Bibliothek sei zwar schön anzuschauen, erfülle aber ihre Funktion nicht. Bei den nicht erreichbaren Büchern handelt es sich um Nachschlagewerke, die außerhalb des Publikumsbereichs untergebracht sind. Die Anschaffung mobiler Hebebühnen soll nun für Abhilfe sorgen. (8.4.2013)