Erfolgreiches Solidarprojekt: 40 Jahre Lektoratskooperation

Das Video zur Lektoratskooperation entstand beim Bibliothekskongress in Leipzig: Frank Seeger von der ekz (links) und BIB-Vorstand Tom Becker warben für das solidarische Bibliotheksprojekt. Foto: Schleh

Reutlingen. Die deutsche Bibliothekswelt feiert in diesem Jahr den runden Geburtstag einer ihrer außergewöhnlichsten Institutionen: Die Lektoratskooperation wird 40 Jahre alt. Sie ist ein gut ausgebautes Netzwerk aus etwa 400 unabhängigen Rezensenten und Institutslektoren aus dem gesamten Bundesgebiet. Ein aktuelles Video stellt die Lektoratskooperation und ihre Leistungen vor.

Die Lektoratskooperation übernimmt die Medienmarktsichtung der rund 90.000 jährlichen Neuerscheinungen im deutschen Buchmarkt und filtert die als besonders relevant für Öffentliche Bibliotheken erachteten Titel der Sachliteratur heraus, stellt ihre bibliothekarische Bedeutung in kritischer Wertung fest und schlägt sie gemäß ihrer Eignung für die unterschiedlichen Bibliothekssparten und -größen zur Anschaffung vor. Sichtbare Ergebnisse sind die in einer Vielzahl quantitativ abgestufter Ausgaben erscheinenden Lektoratsdienste. Sie unterstützen die in Öffentlichen Bibliotheken tätigen Lektoren, die für die Auswahl und das Management der Medien in Bibliotheken verantwortlich sind.

Lektoratskooperation verbindet dezentrale Marktsichtung und zentrales Besprechungssystem

Die Gestalter der Lektoratsdienste sind der Deutsche Bibliotheksverband (dbv) mit derzeit 82 Lektorinnen und Lektoren aus 53 Bibliotheken des Landes, der Berufsverband Information Bibliothek (BIB) mit aktuell 300 Rezensentinnen und Rezensenten und die ekz.bibliotheksservice GmbH. Die Lektoratskooperation ist eine in der deutschen Bibliothekslandschaft einzigartige Kooperation, in der – neben den Trägern – über 50 Bibliotheken und mehrere Hundert Bibliothekare und Bibliothekarinnen auf bundesweit einmalige Weise zusammenarbeiten. Die Lektoratskooperation verbindet damit die Vorteile einer dezentralen, praxisnahen Marktsichtung mit der Effizienz eines zentral organisierten Besprechungssystems.

Seit 40 Jahren besteht die Lektoratskooperation als ein exzellentes Beispiel für eine kooperativ erbrachte Dienstleistung im Kultur- und Bildungsbereich. Sie ist eine erfolgreiche Public-Private-Partnership, ein Solidarprojekt, das vom Engagement vieler Kolleginnen und Kollegen und der beteiligten Öffentlichen Bibliotheken lebt. Weitere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für die Lektoratskooperation, sowohl Lektoren als auch Rezensenten, werden gesucht. Wenn Sie Interesse haben, können Sie sich gerne unter bub@bib-info.de melden.

Ausführliche Informationen zur Lektoratskooperation gibt es in dem Buch „40 Jahre Lektoratskooperation“, das in diesem Sommer erscheinen wird und Beiträge versammelt, die neben Geschichte und Entwicklung der Einrichtung Auskunft zu ganz vielfältigen Aspekten geben: Wer sind die Partner der LK und wie ist ihre Sicht auf dieses Verbundunternehmen? Wie gestaltet sich die Arbeit mit den Lektoratsdiensten in großen wie kleinen Bibliotheken und Fachstellen? Wie sehen LK-Lektoren ihre Tätigkeit, und was bewegt die BIB-Rezensenten? Blicke gelten dem internationalen Vergleich der Lektoratsdienste, sie werden aus betriebswirtschaftlicher Sicht betrachtet und in Bezug auf anderweitige Marktsichtungsinstrumente.

 

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