Berlin. Der Dachverband der Bibliotheksverbände, Bibliothek & Information Deutschland (BID), verleiht die Karl-Preusker-Medaille 2015 an den renommierten Bibliothekswissenschaftler und -praktiker Professor Konrad Umlauf, der am bibliothekswissenschaftlichen Institut der Humboldt-Universität zu Berlin lehrt und lange Jahre Herausgeber von BuB war. Die Bundesvereinigung würdigt damit Umlaufs herausragende Kompetenz in Theorie und Praxis des Bibliotheks- und Informationswesens. Die Auszeichnung wird am 30. Oktober im Grimm-Zentrum der Universitätsbibliothek der Humboldt-Universität zu Berlin verliehen.
In ihrer Begründung hebt die Jury hervor, dass Professor Konrad Umlauf zu den herausragenden Bibliotheksfachleuten in Deutschland zählt. Seine fachliche Kompetenz, berufliche Professionalität und pragmatische Urteilsfähigkeit sind auf breiter Ebene anerkannt. Nachdem er sehr erfolgreich als Bibliotheksleiter gewirkt hatte, prägt er seit vielen Jahren Forschung und Lehre der Bibliotheks- und Informationswissenschaft in Deutschland entscheidend mit. In seiner Person verbinden sich Theorie und Praxis des Bibliothekswesens in ganz besonderer Weise. Diese Synthese bildete die Grundlage für eine Vielzahl bibliothekswissenschaftlicher Veröffentlichungen, darunter einige Standardwerke des deutschen Bibliothekswesens. In seinem umfangreichen Werk ist es Konrad Umlauf gelungen, informationswissenschaftliche und betriebswirtschaftliche Erkenntnisse und Methoden mit einer zukunftsweisenden Programmatik bibliothekarischen Handelns zu verbinden. Er gehört zu den Vertretern des Faches, die die spezifischen Ausprägungen der unterschiedlichen Bibliothekstypen stets als Bereicherung, nie als Barriere betrachtet haben. Darüber hinaus war Konrad Umlauf über viele Jahre hinweg in verschiedenen bibliothekarischen Gremien fachlich sowie bibliotheks- und verbandspolitisch engagiert, unter anderem als Herausgeber der Fachzeitschrift BuB von 1998 bis 2008. Als Gutachter ist er national und international anerkannt.
Professor Umlauf wird die Karl-Preusker-Medaille am Freitag, 30. Oktober, im Grimm-Zentrum der Universitätsbibliothek der Humboldt-Universität zu Berlin entgegennehmen. Professor Birgit Dankert, ehemals Sprecherin der Bundesvereinigung Deutscher Bibliotheksverbände, wird die Laudatio halten. Die Veranstaltung bildet zugleich den Abschluss der bundesweiten Aktionswoche der Imagekampagne »Netzwerk Bibliothek« des Deutschen Bibliotheksverbandes, die wichtige digitale Angebote und Services, zeitgemäße Veranstaltungsformate und aktuelle Trends der Bibliothekslandschaft aufzeigt.
Die Karl-Preusker-Medaille erinnert an Karl Benjamin Preusker (1786-1871), der am 24. Oktober 1828 im sächsischen Großenhain eine Schulbibliothek gründete, aus der wenig später die erste Öffentliche Bibliothek in Deutschland hervorging. Die Medaille wird seit 1996 an Personen und Institutionen verliehen, die den Kultur- und Bildungsauftrag des Bibliothekswesens in herausragender Weise fördern und unterstützen.
Zu den Persönlichkeiten, die bisher mit der Medaille ausgezeichnet wurden, gehören unter anderem Bundespräsident a. D. Horst Köhler, Ranga Yogeshwar sowie die Schriftsteller Erich Loest und Peter Härtling.
(red. 23.9.2015)