Welche Formen des Erinnerns braucht es in heutigen Einwanderungsgesellschaften? Das Oral-History-Projekt »Archiv der Flucht« des Hauses der Kulturen der Welt Berlin (HKW) betrachtet die Erinnerungen nach Deutschland migrierter Menschen als integralen Bestandteil deutscher Nachkriegsgeschichte und bewahrt sie vor dem Vergessen und Verdrängen. Bibliotheken helfen, diese Fluchterzählungen zu vermitteln. Wie das Archiv in die Vermittlungsarbeit von wissenschaftlichen Bibliotheken mit einbezoigen werden kann, erläutert BuB-Autor Matthias Harbeck:
Eine wichtige Frage für die Initiatorinnen und Initiatoren war, wie das Material des Archivs für Forschende weithin verfüg- und sichtbar gemacht werden könne. Ein erster niedrigschwelliger Schritt in der Kooperation mit dem Fachinformationsdienst Sozial- und Kulturanthropologie (FID SKA) war hierfür die Verzeichnung des Archivs im Regensburger Datenbankinformationssystem DBIS und die damit verbundene Nutzung bibliothekarischer Kommunikationskanäle, um auf den Eintrag und das Material aufmerksam zu machen.1 Da es sich bei dem Archiv um eine freie Webressource handelt, können alle Einrichtungen die Filmdatenbank in ihr DBIS-Portfolio aufnehmen; Nutzende vor Ort, die das Verzeichnis kennen und für die Recherche nach Datenbanken einsetzen, werden somit auch über diesen Weg auf das Archiv stoßen. Für alle, die nicht ohnehin gezielt nach dem Archiv suchen, ist wichtig, dass sie über einen Beschreibungstext und Schlagwörter weitere Sucheinstiege geboten bekommen.