Potsdam. Die Deutsche Digitale Bibliothek (DDB) hat ihre Bestände im Rahmen eines Forschungsprojekts zusammen mit der Fachhochschule Potsdam visualisiert. Die Kulturobjekte wurden in Grafiken zusammengefasst. Herausgekommen sind Übersichten über die grobe zeitliche und räumliche Verteilung von über sieben Millionen Objekten und die verknüpften Themen, Personen und Organisationen.
[caption id="attachment_2595" align="alignleft" width="300"] Die Grafik zeigt zu welchen Epochen und in welche Sparten sich die einzelnen Exemplare des DDB-Bestandes zuordnen lassen. Foto: Screenshot[/caption]
Nach Angaben der Fachhochschule hatte das Forschungsprojekt das Ziel, zeitgemäße Einblicke in den Bestand der Deutschen Digitale Bibliothek zu bieten. Mit Hilfe von visuellen und interaktiven Ansichten seien die Ausmaße des Bestandes sichtbar und greifbar gemacht worden.
Im Gegensatz zu existierenden Suchoberflächen, die wenige Objekte in Ergebnislisten präsentieren, machten die Visualisierungen die Streuung vieler Objekte entlang von Zeit, Ort, Thema, Person und anderen Dimensionen sichtbar, teilte die Hochschule mit.
„Existierende Benutzeroberflächen digitaler Bibliotheken sind auf eine gezielte Suche ausgerichtet. Dadurch erlauben sie es der suchenden Person nicht, einen Überblick über den Bestand zu erlangen", sagt Marian Dörk, Forschungsprofessor für Informationsvisualisierung am Institut für Urbane Zukunft der Fachhochschule Potsdam. „In dem Projekt mit der DDB hatten wir die Gelegenheit, Übersichten zu entwickeln, welche die Verteilung und Verknüpfung einer Vielzahl von Objekten hervorkehren."
Überblick über das große Ganze
Auch bei der Deutschen Digitalen Bibliothek ist man von dem Projekt angetan. „Mit dem klassischen Suchschlitz findet man nur Inhalte, über die man bereits etwas weiß, und man bekommt jeweils nur einen kleinen Teil des Gesamtbestandes als Treffer zurück," sagt Stephan Bartholmei von der DDB. „Um den Charakter eines Bestandes und die ihn inhaltlich wie strukturell ordnenden Prinzipien zu erfassen, bedarf es des Überblicks über das große Ganze.“
In einem nächsten Schritt soll nun untersucht werden, wie die Visualisierungen von den Anwendern genutzt werden und wie sie in die Praxis übertragen werden können.
Die Visualisierungen wurden von den Studenten Christopher Pietsch, Gabriel Credico und Christian Bernhardt des Fachbereichs Design unter Betreuung von Marian Dörk umgesetzt. Die Deutsche Digitale Bibliothek ist ein Gemeinschaftsprojekt von Bund, Ländern und Kommunen, das das kulturelle und wissenschaftliche Erbe Deutschlands in einem zentralen Web-Portal unter www.deutsche-digitale-bibliothek.de zugänglich macht.
Die Visualisierungen sind online verfügbar unterhttp://infovis.fh-potsdam.de/ddb (hei / 14.10.14)