Sprendlingen-Gensingen. Im Zeitalter von Facebook, Twitter und Google wird es für Kinder und Jugendliche immer wichtiger, Dinge zu hinterfragen, sich Wissen anzueignen und zu diskutieren. Hier bieten sich die Bibliotheken als natürlicher Partner der Schulen und Kindertagestätten an. Die Stärkung der Sprach- und Lesekompetenz, kulturelle Bildung sowie die Förderung der Medien- und Recherchekompetenz: Es eröffnen sich viele Möglichkeiten der Zusammenarbeit von Schulen und Kitas mit den Bibliotheken in Rheinland-Pfalz.
Deshalb will das Landesbibliothekszentrum (LBZ) die Kontakte zwischen einzelnen Schulen, Kindergärten und Bibliotheken im neuen Projekt „Bildungspartner Bibliothek“ weiter ausbauen. In Anwesenheit zahlreicher Gäste, darunter auch 60 Schülerinnen und Schüler aus der Region gab Kai Michael Sprenger, Referent im Ministerium für Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur, Mitte Dezember in Sprendlingen den Startschuss für die Initiative. Die Bibliothek Sprendlingen-Gensingen wurde für die Startveranstaltung ausgewählt. Sie hat mit drei Kitas und vier Schulen die ersten Kooperationsverträge im Rahmen des Projekts abgeschlossen.
In ihrer Begrüßung zeigte sich Heike Walther, Leiterin der Bibliothek Sprendlingen-Gensingen, erfreut über die Wahl des Veranstaltungsorts: „Dass das Projekt ‚Bildungspartner Bibliothek‘ hier bei uns seinen Anfang nimmt, ehrt uns sehr. Wir fühlen uns dadurch in unserem Weg bestätigt und ermutigt, die Zusammenarbeit mit den Kitas und Schulen in der Verbandsgemeinde weiter auszubauen.“
Zukunftspakt im digitalen Zeitalter
Auch der 1. Beigeordnete des Kreises Mainz-Bingen, Steffen Wolf, lobte die Arbeit der Bildungsträger vor Ort und die Initiative des Landesbibliothekszentrums. Eine noch stärkere Zusammenarbeit mit den Bibliotheken sei auch für die Schulen und Kindergärten in Kreis und Kommune von Vorteil.
„Starke und verbindliche Bildungspartnerschaften zwischen Bibliotheken, Schulen und Kitas helfen den Kindern und Jugendlichen sich auch in einer dramatisch schnell verändernden Welt im digitalen Zeitalter leichter zu orientieren. Denn Sprach- und Lesekompetenz sind gerade auch bei der Nutzung des Internets grundlegende Qualifikationen, ohne die es nicht geht. Hier setzt das Projekt an“, betonte Kai-Michael Sprenger in seinem Grußwort.
Das Projekt „Bildungspartner Bibliothek“ solle die nachhaltige Zusammenarbeit zwischen Schulen, Kitas und Bibliotheken stärken und landesweit fördern, sagt Günter Pflaum, stellvertretender Leiter des LBZ. Dazu könnten Kooperationsverträge zwischen den Einrichtungen geschlossen werden. Durch die Vergabe von Zertifikaten und eines Siegels zur Bildungspartnerschaft solle das gemeinsame Engagement auch nach außen sichtbar gewürdigt werden.
Das LBZ hat mit der Arbeitsgemeinschaft (AG) „Lesespaß aus der Bücherei“ begleitend zum Projekt eine Arbeitshilfe erstellt. In dieser werden die Vorteile der Zusammenarbeit und die vielfältigen Kooperationsmöglichkeiten von Bibliotheken mit Schulen und Kitas beispielhaft beschrieben. Darüber hinaus sind Tipps zur praktischen Umsetzung sowie Vorlagen für Kooperationsvereinbarungen enthalten.