Bibliothekartag wird zu »BiblioCON«

Bibliothekartag ade: Die wichtigste und größte Fortbildungsveranstaltung der Bibliotheksbranche heißt künftig »BiblioCON«.
Der Bibliothekartag ist Geschichte: Die wichtigste und größte Fortbildungsveranstaltung der Bibliotheksbranche heißt künftig »BiblioCON«.

Nach jahrelangen Diskussionen im Berufsstand ist es nun so weit: Der Bibliothekartag, die gemeinsame jährliche Fortbildungsveranstaltung der bibliothekarischen Personalverbände BIB (Berufsverband Information Bibliothek) und VDB (Verein Deutscher Bibliothekarinnen und Bibliothekare), erhält mit »BiblioCON« einen neuen Namen. Die beiden Verbandsvorsitzenden, Ute Engelkenmeier (BIB) und Anke Berghaus-Sprengel (VDB) gaben gemeinsam bekannt: »Wir haben lange diskutiert, die Anregungen der Community konstruktiv bis kritisch betrachtet und uns dann entschieden.«

Die traditionsreiche Bezeichnung »Bibliothekartag« empfanden immer mehr Menschen in der Bibliotheks- und Informationsbranche als nicht mehr zeitgemäß. Der Druck der Basis für eine Umbenennung stieg kontinuierlich an. Ein wesentlicher Impuls ging schließlich von einer Online-Petition junger Berufsangehöriger nach dem hybriden Bibliothekartag in Bremen 2021 aus. Über 1.900 Kolleginnen und Kollegen beteiligten sich an dem Votum und stimmten für eine Umbenennung. Das Thema rückte branchenintern so stark in den Fokus, dass BuB der Diskussion um eine Namensänderung des Bibliothekartags im November 2021 einen eigenen Schwerpunkt widmete, deren Inhalte Sie im Heftarchiv auf der BuB-Webseite und in der BuB-App finden.

Im Wesentlichen sind es zwei Gründe, die für eine neue, zeitgemäße Bezeichnung ins Feld geführt wurden: Zum einen arbeiten schon lange nicht mehr nur Bibliothekarinnen und Bibliothekare in Bibliotheken. Es gibt dort unter anderen auch immer mehr Pädagoginnen und Pädagogen, Informatikerinnen und Informatiker sowie Fachangestellte für Medien- und Informationsdienste (FaMIs). Diese Berufsgruppen sollen sich ebenfalls mit dem Namen der größten Fortbildungsveranstaltung der Branche identifizieren können. Dazu kommt das Genderargument: Mit der bisherigen Bezeichnung Bibliothekartag wurden weibliche Berufsangehörige, die die große Mehrheit der Beschäftigten stellen, und Angehörige anderer geschlechtlicher Identitäten überhaupt nicht angesprochen.

Viele, vor allem jüngere Kolleginnen und Kollegen betrachten jedoch nicht nur die Bezeichnung Bibliothekartag als veraltet, sondern das gesamte bibliothekarische Kongressgefüge. Sie verbanden ihre Forderungen nach einer Umbenennung deshalb auch mit Änderungen an der inhaltlichen Ausrichtung und an den Formaten der Veranstaltung. Inwiefern sich hier Neuerungen ergeben, wird sich beim (111.) BiblioCON 2023 zeigen, der vom 23. bis zum 26. Mai in Hannover stattfindet.

 

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