Hamburger Erklärung: Bereits mehr als 50 000 Menschen haben Online-Petition unterzeichnet

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»Jedes Kind muss lesen lernen!« So lautet die Forderung mehrerer Hamburger Persönlichkeiten um die Schriftstellerin Kirsten Boie. In einer Online-Petition hat Boie sie an das Bundesministerium für Bildung und Forschung gerichtet. Mehr als 50 000 Menschen haben die sogenannte Hamburger Erklärung bereits unterzeichnet.

Die Hamburger Erklärung bezieht sich auf die IGLU-Studie vom Dezember 2016. Laut der Studie kann jeder fünfte Zehnjährige in Deutschland nicht so lesen, dass er Texte richtig versteht. Zwar gebe es einen Anstieg bei lesestarken Kindern der vierten Klasse, aber auch die Zahl der Grundschüler mit Leseschwächen sei gestiegen. Die Leseergebnisse hingen zudem stark von der sozialen Herkunft ab. Im internationalen Vergleich sei Deutschland damit seit 2001 von Platz 5 auf Platz 21 von 47 beteiligten Länder abgerutscht. Deutschland liegt damit unter dem EU- und unter dem OECD-Durchschnitt.

Von der Politik fordern die Initiatoren und  Unterzeichner der Petition etwa, dass das Lesenlernen wieder mehr in den Fokus der Bildungspolitik rückt, dass ausreichend Grundschullehrer eingestellt werden und dass es Schulbibliotheken gerade auch an solchen Schulen gibt, deren Schülerschaft eher bildugnsfern sind.

Wie das Börsenblatt berichtet, soll die Petition am 20. September, dem Weltkindertag,  mit den Unterschriften den Bildungsministerien der Länder und des Bundes und der Kultusministerkonferenz übergeben werden.

Zu den Erstunterzeichnern der Hamburger Erklärung gehören neben Kirsten Boie auch Klaus von Dohnanyi (ehem. Erster Bürgermeister der Freien und Hansestadt Hamburg), Michael Göring (Vorstandsvorsitzender ZEIT-Stiftung und Autor), Birgit Dankert (Bibliotheks- und Informationswissenschaftlerin) und Ulrich Wickert (Journalist).

 

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