Lebendiger Treffpunkt in rauhem Industrie-Look

Die kürzlich eröffnete Stadtteilbibliothek Essen-Huttrop bringt neues Leben in ein ehemaliges Supermarktgebäude.
Mit Kaffeebar und Infothek werden Besucher/-innen in der neuen Stadtteilbibliothek in Essen-Huttrop begrüßt. Foto: Marco Heyda/includi
Mit Kaffeebar und Infothek werden Besucher/-innen in der neuen Bibliothek begrüßt. Foto: Marco Heyda/includi

 

Die Stadtteilbibliothek Huttrop der Stadtbibliothek Essen ist einer der Standorte mit dem größten Medienangebot und der höchsten Ausleihzahl. Die Bibliothek war gezwungen umzuziehen, da das bisherige Gebäude nicht mehr zur Verfügung stand. In einem leerstehenden Supermarkt an der Stadtgrenze zu Essen-Steele fand sie ihr neues Zuhause. Der neue Standort ist verkehrsgünstig gelegen und bietet ausreichend Parkmöglichkeiten. Zunächst musste das Gebäude baulich und architektonisch für die neue Funktion hergerichtet werden. Doch wie verwandelt man mit einem begrenzten Budget einen großen, offenen Raum in eine einladende Bibliothek?



Das niederländische Beratungs- und Designbüro includi organisierte Design-Workshops und Nutzerumfragen, um die Bedürfnisse der Besucher/-innen aus Huttrop und des Bibliotheksteams zu verstehen. »In diversen Workshops haben wir mit allen Mitarbeitenden ein Versprechen herausgearbeitet«, erklärt Anja Flicker, Leiterin der Stadtbibliothek Essen. »Die Bibliothek soll ein einzigartiger, einladender Treffpunkt sein. Ein Ort der begeistert, inspiriert und vielfältige Möglichkeiten bietet. Alle sind willkommen. Hier findest du Unterstützung, hier kannst du sein wer du bist, hier darfst du dich zuhause fühlen.«

Während des Design-Workshops wurde das Thema der visuellen Identität der Bibliothek festgelegt. Es soll an das geschichtsträchtige Essener Industriegebiet anknüpfen, im Volksmund liebevoll »Ruhrpott« genannt. Die Funktion als dritter Ort wurde gestärkt und – durch gezielte Entkernung – die ehemalige Supermarktatmosphäre eliminiert.

Industrielle Vergangenheit

Die Bibliothek Huttrop ist eine großflächige, multifunktionale Einrichtung ohne geschlossene Räume, mit Ausnahme der Büros des Bibliotheksteams. Die industrielle Vergangenheit wird auf moderne Weise in einem farbenfrohen Interieur lebendig. Sowohl subtile als auch auffällige Bezüge zur Stahl- und Kohleindustrie sind zu entdecken. Das schafft Wiedererkennungswert, ein vertrautes Gefühl und auch Staunen. Durch das Entfernen von Wänden und Decken kamen ursprüngliche Steinwände und Betonelemente zum Vorschein, die einen rohen industriellen Look erzeugen. Mit vielen Metallelementen im Inneren, wie dem XL-Bücherregal aus schwarzem Stahl und Kokons aus Stahl, strahlt die Bibliothek eine ganz eigene Atmosphäre aus.

In der gemütlichen Kaffeebar mit Infothek fühlen sich Besucher/-innen beim Betreten sofort willkommen. Durch eine geschickte Raumaufteilung wurden separate Zonen für verschiedene Altersgruppen und Interessen geschaffen, die jeweils mit bequemen Sitzgelegenheiten ausgestattet sind, vom Gemeinschaftstisch bis zu den gemütlichen Kokons.

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