Größte deutsche Fachkonferenz des Bibliothekswesens in Hamburg gestartet

Vor wenigen Minuten hat die BiblioCon 2024 begonnen. Bei der Fachkonferenz werden mehr als 4000 Bibliothekarinnen und Bibliothekare aus 30 Ländern erwartet.
Die BiblioCon findet in diesem Jahr im Hamburger Kongresszentrum statt. Erwartet werden mehr als 4 000 Teilnehmer/-innen aus 30 Ländern. Foto: Hamburg Messe und Congress / Michael Zapf

Unter dem Motto »offen.lokal.global.« treffen sich ab heute und bis zum 7. Juni Bibliothekarinnen und Bibliothekare sowie Informationsspezialisten im Congress Center Hamburg zur 112. BiblioCon2024. Die Bibliocon ist seit 1900 die zentrale Fachtagung des deutschen Bibliotheks- und Informationswesens, auf der neue Produkte, Trends und Branchenneuigkeiten vorgestellt und Themen wie Künstliche Intelligenz, Fachkräftemangel, Datenhoheit, Demokratieförderung oder Open Access diskutiert werden.

Der Kongress will zeigen, welchen gesellschaftlichen Beitrag Bibliotheken in den Bereichen Bildung, Wissensvermittlung, Lese- und Demokratieförderung leisten können. Die Veranstalter, der Berufsverband Information Bibliothek (BIB) und der Verein Deutscher Bibliothekarinnen und Bibliothekare (VDB) erwarten mehr als 4 000 Teilnehmende aus 30 Ländern. »Wir freuen uns auf Hamburg, auf spannende Themen, auf neue Produkte der Firmen, auf die Diskussionen und nicht zuletzt auf die Gastfreundschaft der Hamburgerinnen und Hamburger“, sagten die Gastgeberinnen Ute Engelkenmeier vom BIB und Anke Berghaus-Sprengel vom VDB zum Auftakt der Großveranstaltung.

Das Programm

Das Kongressprogramm umfasst an vier Tagen, 240 Veranstaltungen, in 21 parallelen Räumen. 33 Sessions werden per Livestream übertragen. 129 Firmen stellen in einer Fachausstellung ihre neuesten Produkte vor. Kongressbegleitend finden weitere 56 Veranstaltungen, Führungen und Lesungen in verschiedenen Hamburger Bibliotheken, 10 Stadtführungen durch und um Hamburg und eine Kongressparty am 6. Juni im Edelfettwerk statt.

Auf der Eröffnungsveranstaltung am heutigen Dienstag wird um 18.30 Uhr der Journalist und Aktivist Arne Semsrott die Festrede halten. Semsrott engagiert sich für Themen wie Informationsfreiheit, Transparenz und Lobbyismus.

Das gesamte Programm ist hier zu finden.

»offen.lokal.global.« ist das Motto der diesjährigen Bibliocon. Offen steht für eine vielfältige und offene Gesellschaft, für die sich Bibliotheken einsetzen. Sie wirken lokal für ein demokratisches und lebendiges Miteinander und orientieren sich an globalen Trends und Entwicklungen. Bibliotheken stehen für den offenen Zugang zu Wissen und für verlässliche, zeitgemäße Informationsvermittlung auf hohem Niveau.

Politische Forderungen

Zentrales Anliegen der Veranstalter ist die Verdeutlichung ihrer politischen Forderungen für eine informierte und vielfältige Gesellschaft. So fordern Bibliothekarinnen und Bibliothekare von der Politik klare Regelungen und Unterstützung im Bereich E-Lending, also dem Verleih von E-Books, um den Zugang zu digitalen Ressourcen für alle Nutzerinnen und Nutzer zu verbessern. Aber auch Themen wie Open Access, Forschungsdatenmanagement, Langzeitarchivierung und der Garant für den freien Zugang zu Information benötigen gesetzliche Regelungen, damit Bibliotheken ihre Bildungs- und Informationsaufgabe rechtssicher wahrnehmen können. Um ihren Aufgaben gerecht zu werden, müssen Biobliotheken, so die Veranstalter, auch mit gesicherten Budgets und mit ausreichenden finanziellen Mitteln ausgestattet sein.

Ein weiteres Anliegen der Bibliotheken ist die Förderung der Lesefähigkeit und Lesemotivation. Die jüngste IGLU-Studie hat gezeigt: Die Lesefähigkeit von Kindern nimmt weiter ab, auch die Lesemotivation sinkt seit Jahren. Mit mehr und besseren Angeboten an Schulbibliotheken und außerschulischer Unterstützung könne, so die bibliothekarischen Interessenvertreterinnen und -vertreter, die Bildungsgerechtigkeit erhöht werden.

Auch der Fachkräftemangel spielt im Bibliothekswesen eine wichtige Rolle. Angesichts der verändernden Arbeit fordern Bibliotheken einen flexiblen Umgang in Stellenbesetzungsverfahren, um auch interessierten Quereinsteigenden den Weg in die Berufe zu erleichtern.

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