Wie arbeiten eigentlich die Bibliothekare in der New York Public Library? Der Dokumentarfilm »Ex Libris – the New York Public Library« des US-amerikanischen Regisseurs Frederick Wisemann vermittelt einen Eindruck davon.
Der Film erhielt von Kritikern überwiegend positive Bewertungen. Spiegel-Redakteur Andreas Borcholte attestiert dem 87-jährigen Wisemann beispielsweise Gespür für den aktuellen politischen Zeitgeist. Michael Pekler von der österreichischen Tageszeitung »Der Standard« zählte den Film gar zu den Höhepunkten der 74. Internationalen Filmfestspiele in Venedig 2017. Der Film zeige die Bibliothek nicht als Ort, an dem Bücher aufbewahrt werden, sondern als einen Ort der Wissensvermittlung, in dessen Mittelpunkt die Besucher und Mitarbeiter stehen.
Ex Libris in Venedig uraufgeführt
Die Uraufführung des Films war am 4. September 2017 während der Filmfestspiele in Venedig. In Deutschland wurde der Film das erste Mal am 8. Oktober während des Hamburg Film Festivals gezeigt. Nach Angaben der Internet-Filmdatenbank IMDb hat der Film weltweit bereits mehr als 100.000 Dollar eingespielt (Stand 24. September).
Bibliothekarische Filmfans aus Deutschland sollten sich aber nicht allzu sehr freuen. Eine Stichprobe legt die Vermutung nahe, dass womöglich nur wenige Programmkinos den dreieinhalb Stunden langen Dokumentarfilm zeigen werden.
hei / 18.10.2017