Berlin. Auf dem Bibliothekskongress in Leipzig im März 2019 begann die dreijährige Partnerland-Phase der beiden Verbände BID und FOBID in den Niederlanden mit dem Auftritt einer niederländischen Prinzessin, der Teilnahme einer niederländischen Delegation und der Beteiligung der niederländischen Perspektiven im Fachprogramm. Nach dem Kongress ging es los mit diversen Studienfahrten, Aufenthalten der Librarian in Residence, Konferenzteilnahmen, Kontakten, Fachaufenthalten – so also, wie wir es kannten und geplant hatten. Und mit vielen Vorhaben, wie die kommenden Jahre bis März 2022 mit einer Vielzahl von Austauschen, Studienreisen, gemeinsamen Konferenzen gefüllt werden könnten. Auch der Weltkongress des internationalen Bibliotheksverbandes IFLA passte prima in die Planungen, denn er war für August 2021 in Rotterdam avisiert, also in unserem Partnerland. Gemeinsame Anreisen zum Weltkongress per Bus oder gar per Fahrrad waren bereits in der Pipeline – ohne je auf die Idee zu kommen, dass dann plötzlich alles anders laufen könnte als gedacht.
Das Virus stoppt die Vorhaben
Nun haben wir seit einem halben Jahr nach der Lockdown-Phase Hygienevorschriften, Abstandsregeln, abgesagte Konferenzen und Weltkongresse und Reisewarnungen – keine günstigen Vorzeichen für den internationalen Fachaustausch, der vom persönlichen und direkten Kontakt und Austausch mit unseren niederländischen Kolleginnen und Kollegen vor Ort profitieren und wachsen sollte.
Das ist sehr schade, denn Berichte von Stipendiatinnen und Stipendiaten auf www.bi-international.de und Beiträge aus der niederländischen Bibliotheksszene in Fachzeitschriften können die persönlichen Einblicke in andere Welten und Umstände ergänzen, aber nicht ersetzen.
Aber, so bedauerlich die Situation für diesen eingeschränkten direkten Austausch auch ist, es besteht kein Grund, auf den Austausch mit den niederländischen Kolleginnen und Kollegen zu verzichten.
Das Partnerland geht online
Wie viele von uns und unseren Fachleuten international wechseln auch wir ins Virtuelle und kündigen eine spannende Serie an kostenlosen Online-Seminaren an. Unter dem Titel »Deutsch-niederländischer Dialog zur Zukunft der Bibliotheken« werden wir ab Mitte November im monatlichen Turnus diverse Themen, die beide Bibliotheksländer beschäftigen, in einer einstündigen Diskussion vorstellen. Zwei Spezialistinnen und Spezialisten aus beiden Ländern diskutieren in englischer Sprache Themen aus allen Bereichen der Bibliothekslandschaft wie unter anderem Künstliche Intelligenz, Nachhaltigkeit in Bibliotheken, internationale Fachkonferenzen in Krisenzeiten, User Experienced Design, Bibliothekspersonal und vieles mehr – moderiert und aufgezeichnet für die spätere Nachnutzung.
Die Serie beginnt am Montag, 16. November 2020, von 11 bis 12 Uhr mit dem Thema Bibliotheksbauten: »Why do libraries need buildings« fragt die Moderatorin Barbara Lison ihre beiden Experten Theo Kemperman, Direktor der Stadtbibliothek Rotterdam, und Olaf Eigenbrodt, Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg, Mitglied der Baukommission dbv/VdB.
Weitere Termine und Diskussionsthemen:
Montag, 14. Dezember 2020, 11 Uhr: UX-Design
Montag, 18. Januar 2021, 11 Uhr: Bibliotheken und Nachhaltigkeit
Montag, 15. Februar 2021, 11 Uhr: Künstliche Intelligenz und Bibliotheken
Montag, 15. März 2021, 11 Uhr: Bibliothekspersonal
Montag, 12. April 2021, 11 Uhr: Zentrale Serviceeinrichtungen für Öffentliche Bibliotheken