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Provenienzerschließung am Altbestand

Exemplar aus dem Rekonstruktionsbestand aus dem Vorbesitz von Dionysius Campius – III f 329 (R). Foto: Stadtbibliothek Mainz

In der Dezemberausgabe 2016 hat BuB ausführlich über den schwierigen Umgang mit »NS-Raubgut« informiert. Damit ist das Thema Provenienzforschung aber keineswegs abgeschlossen, wie Annelen Ottermann im folgenden Beitrag aufzeigt. Anhand des HeBIS-Verbunds und der Wissenschaftlichen Stadtbibliothek Mainz gibt sie einen exemplarischen Einblick in ein aktuelles Provenienzforschungsprojekt abseits der NS-Raubgutforschung.

Provenienzerschließung zwischen Dienstleistung und Forschung

Seit Beginn des dritten Jahrtausends gilt die Provenienzerschließung, »eine neue, dritte Stufe der Bestandserschließung« neben Formal- und Sachkatalogisierung[1], als zentrale Aufgabe bibliothekarischer Arbeit. Ob sie sich breit auf den Druckschriftenbestand ab der Inkunabelzeit bis in die jüngste Gegenwart erstreckt oder speziell auf die NS-Raubgutforschung bezieht, mag in den einzelnen Häusern unterschiedlich sein. Das Instrumentarium, mit der sie arbeitet und die ihr zugrunde liegenden Gedanken sind jedoch immer identisch:

Exemplarspezifika sind Ausdruck der Herkunft und Geschichte eines bestimmten Buches und transportieren über den reinen Inhalt hinaus (Meta-)Informationen. Zu den Evidenzen am Einzelobjekt gehören beispielsweise Exlibris, Besitzeinträge, Binde- und Kaufvermerke, Zensurnotizen, handgeschriebene Marginalien und die Gestaltung des Einbands. Diese und andere exemplarspezifische Merkmale werden festgehalten, dokumentiert und recherchierbar gemacht.

Zwischen dem zunehmenden Interesse an Provenienzerschließung und der täglich anwachsenden Menge an Volltext-Digitalisaten im Netz gibt es einen unmittelbaren Zusammenhang. Das eine muss das andere nicht verdrängen und überflüssig machen – im Gegenteil: Beide Herangehensweisen ergänzen sich und erleichtern dem buch- und bibliothekshistorisch Forschenden den Zugang zum schriftlichen Kulturgut in öffentlichen Sammlungen. Der Provenienzerschließung kommt hier eine Schlüsselrolle zu, denn mit Freilegung der exemplarspezifischen Eigenschaften, der Gebrauchs- und Rezeptionsspuren und der Geschichte des Einzelstücks leistet sie den entscheidenden ersten Schritt für die darauf aufsetzende Provenienzforschung, die die Spuren der Vorbesitzer auswertet und zu interpretieren versucht.

Fragen, die dabei gestellt werden, lauten etwa: Von wem, wann, wo, in welchen biografischen und geschichtlichen Kontexten wurden die Exemplare per Kauf, Geschenk, Legat oder Tausch gekauft und gebunden; wie wanderten sie von einem Vorbesitzer zum nächsten, welche Bedeutung wurde ihnen bei den einzelnen Stationen der Provenienzkette beigemessen, und wie wurde mit ihnen gearbeitet?

Die Diskussion um die Zukunft historischer Sammlungen in Bibliotheken verliert in dem Maße an Brisanz und Bedrohlichkeit wie die Bibliothekare selber diesen Zugang garantieren und damit zugleich eine Antwort auf die kritische Hinterfragung nach dem Wert des Originals im digitalen Zeitalter liefern. Sie sind Dienstleister, Informationsmanager und zugleich Bucharchäologen und »Schatzsucher«, die mit dem, was sie erschließen und recherchierbar machen, an der Schnittstelle zwischen Dienstleistung und Forschung stehen.

Sie liefern die Ziegel, aus denen andere etwas bauen; mitunter geben sie die Ziegel nicht nur weiter, sondern behalten sie länger in der Hand, bauen mit, ermöglichen nicht nur Forschung, sondern ergänzen mit ihren Kenntnissen die wissenschaftliche Arbeit am Bestand. Im Interesse von und gemeinsam mit Benutzern und Wissenschaftlern agieren sie so als Informations-Netzwerker und nutzen die Erkenntnisfäden, die sie selber und andere aufziehen und verbinden zu einem Mehrwert für alle.[2]

Provenienzerschließung im HeBIS-Verbund

Zehn Jahre ist es her, dass die HeBIS-Verbundzentrale auf Initiative der Mainzer Wissenschaftlichen Stadtbibliothek interessierte Kolleginnen und Kollegen zum »Kick-off-Meeting« nach Frankfurt am Main einlud. Aus der »Adhoc-Arbeitsgruppe Provenienzerschließung«, die sich am 13. November 2007 konstituierte, ist inzwischen die »Facharbeitsgruppe Historische Bestände« geworden. Sie befasst sich mit allen Aspekten des historischen Buchbestands – von der Erwerbung, Katalogisierung und Benutzung über die Digitalisierung und Bestandserhaltung bis hin zu Ausstellungen und Öffentlichkeitsarbeit.

Ein Schwerpunkt der AG ist bei aller Aufgabenvielfalt das geblieben, womit sie gestartet hat, die exemplarspezifische Erschließung ihrer (Alt-)Bestände. Auslöser für die Initiative des Jahres 2007 waren in vielen Bibliotheken wahrgenommene Defizite, die von keiner Einrichtung allein überwunden werden konnten: Die Ergebnisse der disparaten Provenienzerschließungsprojekte waren nicht verbundweit oder gar verbundübergreifend, sondern nur in den OPACs der betreffenden Bibliotheken recherchierbar. Es fehlte die aus der Formal- und Sacherschließung gewohnte Kooperation auf regionaler und überregionaler Ebene, und es fehlte die Standardisierung bei der Ansetzung persönlicher oder körperschaftlicher Namen. Die Verwendung von Normdaten aus Personennamendatei (PND) und Gemeinsamer Körperschaftsdatei (GKD) war nicht möglich, da sie nicht mit den lokalen Exemplarsätzen verknüpft werden konnten.

Es war seit der konstituierenden Sitzung der HeBIS-AG einvernehmliches Ziel, dieses Dilemma durch Schaffung erweiterter Strukturen und Verständigung auf verbindliche Standards zu überwinden. In gemeinschaftlicher Anstrengung der HeBIS-Verbundzentrale und verschiedener Mitgliedsbibliotheken des Verbunds entstanden die »Empfehlungen zur Provenienzerschließung«[3] als Teil des HeBIS-Katalogisierungshandbuchs in enger Anlehnung an die »Empfehlungen zur Provenienzverzeichnung« der AG Alte Drucke (AAD) des Gemeinsamen Bibliotheksverbundes (GBV).[4]

Das erarbeitete Konzept ermöglicht seit Mai 2009 die kooperative Provenienzerschließung unter Verwendung von individualisierten Normdaten aus PND und GKD (im April 2012 zusammengeführt in der GND) und ihre Verknüpfung in den lokalen Exemplarsätzen. Personen und Körperschaften werden dabei einem vorhandenen Normdatensatz zugeordnet. Existiert kein solcher, so wird ein neuer individualisierter nach den dafür geltenden Regeln angelegt. In der GND wird dafür das Teilbestandskennzeichen »h« ergänzt, aus dem jederzeit erkennbar ist, dass der Satz auch (oder ausschließlich) in der Provenienzerschließung genutzt wurde.

Auch eine zweite Standardisierungs-Forderung, die Verwendung eines kontrollierten Vokabulars für die Evidenzen, i.e. die Spuren der Vorbesitzer und ihres Umgangs mit dem Einzelobjekt, ist durch Nutzung des international abgestimmten Vokabulars aus dem »T-PRO«, dem Thesaurus der Provenienzbegriffe[5], realisiert worden.

Zur Unterstützung der kooperativen Provenienzerschließung wurde eine fakultative Kataloganreicherung durch Visualisierung von Provenienzmerkmalen vorgesehen. Technische Voraussetzungen und Workflow für die automatisierte Verarbeitung und Bereitstellung ermöglichte die HeBIS-Verbundzentrale.[6] Dabei werden digitalisierte Provenienzvermerke persönlicher und körperschaftlicher Vorbesitzer (Autogramm, Emblem, Etikett, Exlibris, Handzeichnung, Initiale, Monogramm, Motto, Notiz, Porträt, Siegel, Signatur, Stempel, Wappen oder Widmung) durch Erfassung der URL mit dem entsprechenden Normdatensatz verknüpft. Der Mehrwert solcher Visualisierungen ergibt sich vor allem bei Sätzen zu schwach individualisierbaren Personen[7], deren Gebrauchsspuren als Image einen Wiedererkennungswert bieten – zum einen für die interne Nachnutzung und mögliche Anreicherung mit zusätzlichen Erkenntnissen, zum anderen als Zusatzinformation bei externer Benutzerrecherche in der GND und in den lokalen OPACs. Digitalisate exemplarspezifischer Evidenzen – etwa Kaufeinträge, Schenkungsvermerke, Widmungen, Zensurhinweise, Marginalien oder Notizen – werden hingegen dem Lokaldatensatz zugeordnet und sind nur darüber recherchierbar.

Während die Anwendung dieser Werkzeuge als Garant des Standards verpflichtend ist, steht es im Ermessen jeder beteiligten Bibliothek des HeBIS-Verbunds, den Umfang der Provenienzerschließung und die Erschließungstiefe selbst festzulegen.

Provenienzerschließung der Wissenschaftlichen Stadtbibliothek Mainz

Die Provenienzerschließung am historischen Druckschriftenbestand bildet seit einem Jahrzehnt für die Wissenschaftliche Stadtbibliothek Mainz einen Schwerpunkt ihrer Arbeit, der trotz angespannter Stellensituation mit hohem Personaleinsatz zwischen Referatsleitung und Katalogisierungsteam für den Altbestand realisiert wird. Im Zentrum steht dabei die systematische Formalkatalogisierung und exemplarspezifische Erschließung der ständig anwachsenden Rarasammlung von derzeit circa 8.200 Bänden.[8] Besucher der Website werden auf den besonderen Service und seine Nutzung hingewiesen.[9]

Provenienzen und Exemplarspezifika sind im OPAC der Bibliothek mit dem Suchschlüssel PRV (Provenienzen/Exemplarspezifika) recherchierbar. Die Anzeige der Provenienzen erfolgt am Ende der Lokaldaten des jeweiligen Exemplars, zunächst nur als optional zu nutzender Hinweis. Durch Anklicken des Links »Provenienz« werden die Informationen aufgeklappt. Über Detailfenster können auch die Normdaten mit biografischen Angaben zu den Vorbesitzern sowie digitalisierte Provenienzmerkmale als Bild aufgerufen werden.

Provenienzforschung exemplarisch: Die Mainzer Karmelitenbibliothek

Ausgehend von ihren Wurzeln in der spätmittelalterlichen Alten Universitätsbibliothek darf die Wissenschaftliche Stadtbibliothek als älteste Bibliothek der Gutenbergstadt Mainz gelten. 1803/05 hervorgegangen aus der unter Napoleon aufgehobenen und der Kommune übergebenen Universitätsbibliothek[10], ist ihr Hand- und Druckschriftenbestand zu weiten Teilen geprägt durch das, was im ausgehenden 18. Jahrhundert und mit der Säkularisation aus den ehemaligen Mainzer und rheinhessischen Kloster- und Ordensbibliotheken über die Bibliotheca Universitatis Moguntinae an sie gelangt ist.

Eine dieser ehemaligen klösterlichen Sammlungen ist die der Mainzer Karmeliten; ihre handschriftlichen und gedruckten Buchbestände waren Teil eines langjährigen Forschungsprojekts der Autorin.[11] Von Teilergebnissen daraus soll im Folgenden die Rede sein. Viele methodische Hinweise und Arbeitsergebnisse sind darüber hinaus auch auf andere Bereiche der Provenienzerschließung übertragbar. Das Projekt steht damit exemplarisch für Provenienzerschließung und -forschung in einer historisch gewachsenen Bibliothek.

Die Karmeliten gehören zu den im 13. Jahrhundert entstandenen Bettelorden, deren Mitglieder nicht dem einzelnen Konvent, sondern dem Gesamtorden und der jeweiligen Ordensprovinz verpflichtet waren. Siedlungsraum und Voraussetzung für ihre Entfaltung waren die aufblühenden Städte, von denen aus sie in die Region und darüber hinaus wirkten. Zu jeder Neugründung eines Bettelordensklosters gehörte die Einrichtung eines Ordensstudiums, gegliedert in das propädeutische Hausstudium zur Grundausbildung des akademischen Nachwuchses, das vertiefende studium particulare zur scholastischen Theologie und Philosophie auf Provinzebene und das studium generale an den großen europäischen Universitäten, das nur für besonders begabte Absolventen in Betracht kam. Einen der beiden Schwerpunkte der Bettelorden bildete damit die Lehre, die docentura.

»Über Kauf und Abgabe, Wanderung, Überlassung, Schenkung und Legat, über Bereitstellung und Benutzung, über Rezeption und Aneignung prägten Buchverwalter, Buchbesitzer und Buchnutzer den dynamischen Raum der Bibliothek und ordneten ihn zu neuen Wissensarchitekturen.«

Den zweiten stellten Predigt und Seelsorge dar, die praedicatura. Die Mendikanten erkämpften sich in Predigt und Seelsorge ihren Platz neben dem Weltklerus, der dies als Konkurrenz und Gefährdung bestehender Rechte registrierte, während die Gläubigen die seelsorgerlichen Dienste der Bettelorden gern in Anspruch nahmen. Vor allem das Lesen liturgischer Gedächtnisfeiern war in der Regel die Gegenleistung der Brüder für fromme Stiftungen, die in der Lebenssituation der in freiwilliger Armut lebenden Mendikanten den idealen Bezugspunkt fanden. Sie sicherten ihre Existenz im Wesentlichen über die Zuwendungen, die ihnen aus ihrer seelsorgerlichen und Predigttätigkeit sowie durch das Sammeln von Almosen in festgelegten Bezirken zuflossen.

Gegenstand der bibliotheksgeschichtlichen Untersuchung war die Rekonstruktion und Analyse der ehemaligen Mainzer Karmelitenbibliothek, die mit der Säkularisation aufgelöst wurde. Das Fehlen erhaltener Kataloge zur Karmelitenbibliothek und eine äußerst dünne archivalische Quellenlage ließ die erhaltenen Exemplare zur wichtigsten Grundlage der Rekonstruktionsarbeit werden. Provenienzerschließung wurde damit zum Hauptwerkzeug des Forschungsprojekts, dessen Arbeitsphasen durch den methodischen Dreischritt aus Spurensuche – Spurensicherung – Spurendeutung markiert werden.

In der Spurensuche wurden die Bestände der Mainzer Stadtbibliothek und des davon abgespaltenen Gutenberg Museums, der Wissenschaftlichen Diözesanbibliothek Mainz, der Anna Amalia Bibliothek in Weimar, der ULB Darmstadt und der UB Frankfurt am Main autoptisch geprüft sowie weitere dislozierte Streubestände in der Bayerischen Staatsbibliothek München, der Bibliothèque nationale de France, der Beinecke Rare Book & Manuscript Library in New Haven (Connecticut) und der Houghton Library der Harvard University in Cambridge (Massachusetts) anhand von Digitalisaten untersucht. Bis heute konnten 1.590 Exemplare aus dem Vorbesitz der Mainzer Karmeliten ermittelt werden, darunter 39 Handschriften und 289 Inkunabeln.

Ein großer Teil der 1.242 Bände der Mainzer Stadtbibliothek ist bereits über den OPAC recherchierbar. Die Medienbearbeitung bezieht sich in jedem dieser Fälle auch auf die exemplarspezifische Erschließung; die Anzahl der Treffer bei der Provenienzsuche im Katalog erhöht sich beständig.[12]

Mit der Spurensicherung des ermittelten Materials in einer Datenbank zur Analyse auf Titel- und Exemplarebene waren die Voraussetzungen für die sich anschließende Spurendeutung geschaffen. Hier wurde die Physiognomie der Bibliothek nach Buchbesitz und Sammlungsprofil, Buchgebrauch und Bibliotheksverwaltung analysiert und untersucht, ob sich die Vernetzungen und Interaktionen zwischen Karmelitenkloster, Gläubigen in Stadt und Umland, Welt- und Ordensgeistlichkeit, Mainzer Universität und Gelehrtenwelt über den Rekonstruktionsbestand darstellbar waren und eine Annäherung an den »Wissensraum Klosterbibliothek« ermöglichten.

Uniforme Evidenzen, auf die der Provenienzforscher auf der Suche nach zusammenhängenden körperschaftlichen Büchersammlungen im Idealfall stößt, fanden sich auch für die »Provenienz Mainzer Karmelitenbibliothek«: typische Einbandgestaltung, gleichartige Reparaturen, Material, Form und Beschriftung von Titelschildern und vor allem Signaturen.

Titel, die auf dem Index der verbotenen Bücher standen, separierten die Mainzer Karmeliten offensichtlich nicht konsequent. Die Bestandsanalyse ergab jedoch, dass im frühen 18. Jahrhundert eine eigene Stelle in der Aufstellungssystematik geschaffen worden sein muss, auf die sehr vereinzelt verbotene Schriften gestellt wurden. Daneben existieren weitere Zeugnisse eingeschränkter Benutzbarkeit und klösterlicher Zensur im Rekonstruktionsbestand – etwa durch Anbringung eines prohibitus-Vermerks auf Titelblatt oder Buchrücken, durch ausdrückliche Bezugnahme auf den Index, durch Warnhinweise oder den singulären Fall pragmatischer Zensur, bei der Melanchthon-Texte zusammengenäht wurden, um unkontrollierte Lektüre zu verhindern.

Die Mainzer Karmelitenbibliothek war eine Gebrauchsbibliothek, deren Gebrauchsraum sich aus den zwei Kernbereichen mendikantischen Selbstverständnisses, Predigt und Lehre, definierte. Von einem systematischen Bestandsaufbau in der Konventsbibliothek kann man am ehesten für dasjenige Schrifttum sprechen, das im weitesten Sinn auf die Praxis des Seelsorgers vorbereitete: Bibelausgaben und -kommentare, Konkordanzen, Predigtsammlungen, Musterpredigten, Exegesen, Beichtsummen, Hand- und Wörterbücher.

Die Entstehung der Mainzer Karmelitenbibliothek bewegte sich zwischen den bis heute geltenden klassischen bibliothekarischen Wachstumsfaktoren: Zufälligkeiten der Bestandserweiterung via Geschenk und gesteuertem Bestandsaufbau via Kauf. Doch es gilt, die besonderen Wachstumsparameter von Bettelordensbibliotheken mit einer dritten Form der Überlassung von Büchern innerhalb des Ordens zu beachten: Buchabgaben aus den Hand- und Studienbibliotheken einzelner Karmeliten, Wanderungen von Bibliotheksteilen oder Einzelexemplaren aus anderen Konventen und Unterstützungen mit Büchern aus der Provinzleitung.

Diese nicht vom Prior oder Bibliothekar veranlasste oder gesteuerte klosterspezifische Erwerbungsart kann in der Bewertung der Bestandsentwicklung den bewussten Kaufentscheidungen des Klosters an die Seite gestellt werden. Die Abgaben intra muros stellten keine Zufälligkeiten und Fremdkörper dar, sondern wirkten innerhalb des zentralistisch aufgebauten Systems von Provinz, Konventen und Handbibliotheken im Ordenskontext als verlängerter Arm der Konventsbibliothek und sind damit dem bewussten Zuwachs zuzurechnen. Tatsächliche Zufälligkeiten blieben demgegenüber die Geschenke extra muros. Die Bibliothekare des Mainzer Karmel lehnten keines der von außen an sie herangetragenen Geschenke und Legate ab. Auf diese Weise fanden auch ungewöhnliche Themen Eingang in den Bestand.

Über Kauf und Abgabe, Wanderung, Überlassung, Schenkung und Legat, über Bereitstellung und Benutzung, über Rezeption und Aneignung prägten Buchverwalter, Buchbesitzer und Buchnutzer den dynamischen Raum der Bibliothek und ordneten ihn zu neuen Wissensarchitekturen.

»Viele historische Forschende unter den Bibliothekaren haben aus ihrer beruflichen Praxis heraus eigene persönliche Forschungsprojekte generiert. Im konkreten Fall ist aus der bibliothekarischen Provenienzerschließung umfassende Provenienzforschung erwachsen und hat sich daraus verselbstständigt.«

Die Klostermauern des Karmel waren permeabel: Der spirituelle und intellektuelle Kosmos des klösterlichen Lebensraumes und die allgemeine politische, soziale, wirtschaftliche, kulturelle und religiöse Lage mit der daraus erwachsenen Situation in Stadt und Region Mainz standen in wechselseitigen Bezügen. Der Gesamtzustand des Konvents strahlte in den städtischen Raum zurück und erzeugte unter den Gläubigen eine Außenwahrnehmung, die sich ihrerseits wieder in der Zu- oder Abnahme der Akzeptanz des mendikantischen Seelsorge- und Bildungszentrums niederschlug. In der Klosterbibliothek als wichtigem Teil des Wirkungskreislaufs verdichteten sich über Buchbestand und Buchgebrauch, Zugangswege und Bibliotheksverwaltung die Verflechtungen wie in einem Konzentrat.

Von dem Ansehen, das die Karmeliten in der Bevölkerung und unter den Angehörigen der Universität genossen, zeugen wiederkehrende Buchstiftungen. Kanoniker, die an Mainzer Kirchen bepfründet waren und Weltgeistliche, die in Mainz oder den Seelsorgebezirken des Konvents Pfarrstellen innehatten, zählten zu der am stärksten vertretenen Gruppe von Buchschenkern. Hervorzuheben ist der Doktor beiderlei Rechte, Dionysius Campius, der Mitte des 17. Jahrhunderts mit mindestens 37 Bänden für eine erhebliche Bestandsvermehrung sorgte.

Die Physiognomie der Mainzer Karmelitenbibliothek, die ihr der Konvent verliehen hatte, war in ihrem Kernbereich durch die Indienstnahme für Seelsorge und Ordensstudium gekennzeichnet. Jenseits dessen wurde der Bibliotheksbestand nicht systematisch aufgebaut, sondern punktuell gesammelt. Die Inhaltsanalyse des Rekonstruktionsbestands vermittelte einen Eindruck großer geistiger Beweglichkeit, intellektueller Neugier und weit gefächerter Interessen an Gattungen und Fragestellungen, die auf den ersten Blick nicht in Bezug zu den beiden genannten Kernaufgaben der Karmeliten standen. Doch auch die Kauferwerbungen aus dieser beeindruckenden Themenpalette waren einem zentralen Anliegen der Mendikanten verpflichtet: der Garantie einer auf hohem Niveau stehenden, breit angelegten Bildung, der Befähigung zum Leben zwischen Kloster und Welt und der Ertüchtigung zur orientierenden Teilhabe am Diskurs über Themen interdisziplinären Zuschnitts.

Das hier exemplarisch Vorgestellte beschreibt eine besondere Konstellation, aber durchaus keinen Einzelfall. Viele historische Forschende unter den Bibliothekaren haben aus ihrer beruflichen Praxis heraus eigene persönliche Forschungsprojekte generiert. Im konkreten Fall ist aus der bibliothekarischen Provenienzerschließung umfassende Provenienzforschung erwachsen und hat sich daraus verselbstständigt. Um das eingangs gebrauchte Bild noch einmal aufzugreifen: Die Ziegel, die die Autorin mit ihrer bibliothekarischen Arbeit selber geliefert hatte, blieben in einer Hand und wurden ihr eigener Forschungsgegenstand.

Annelen Ottermann / 7.6.2017

 

Die Autorin

Dr. Annelen Ottermann: geboren1954 in Hameln. Studium Geschichte, Philosophie, Bibliothekswissenschaft (Leibniz Universität Hannover, Humboldt Universität Berlin); seit 1985 Bereichsleitung Handschriften, Rara, Alte Drucke und Bestandserhaltung in der Wissenschaftlichen Stadtbibliothek Mainz; Stellvertretende Amtsleiterin. Zahlreiche Publikationen zur Mainzer Buch- und Bibliotheksgeschichte; Lehraufträge zur Provenienzforschung, Bestandserhaltung, Einbandkunde. – Kontakt: annelen.ottermann@stadt.mainz.de

 

 

[1.] Jürgen Weber: »The copy in hand«. Voraussetzungen und Ziele exemplarspezifischer Erschließung. In: Bibliotheksdienst 36 (2002), S. 614–624, hier: S. 614

[2.] Vgl. dazu den einführenden Beitrag der Autorin: Woher unsere Bücher kommen – oder: Provenienzerschließung zwischen Dienstleistung und Wissenschaft, in: Annelen Ottermann: Woher unsere Bücher kommen. Provenienzen der Mainzer Stadtbibliothek im Spiegel von Exlibris (Veröffentlichungen der Bibliotheken der Stadt Mainz; 59). Mainz: Wissenschaftliche Stadtbibliothek, 2011, S. 11–16, hier: S. 11–12. Das Gesamtdokument ist online verfügbar über: http://eprints.rclis.org/17241/1/Ottermann_Woher_unsere_Buecher_kommen.pdf (Zugriffsdatum hier wie für alle nachfolgenden Online-Ressourcen: 7.6.2017).

[3.] http://www.hebis.de/de/1handbuch/kat-handbuch/provenienzerschliessung.pdf

[4.] http://aad.gbv.de/empfehlung/aad_provenienz.pdf

[5.] http://provenienz.gbv.de/T-PRO_Thesaurus_der_Provenienzbegriffe

[6.] Die gemeinsamen Bemühungen zwischen Mitgliedsbibliotheken und Verbundzentrale sind dokumentiert in: Angelika Stresing, Thomas Striffler: Provenienzen sichtbar gemacht. Kataloganreicherung durch Bereitstellung digitalisierter Provenienzmerkmale im HeBIS-Verbund. In: Bibliotheksdienst 44 (2010), S. 919–929. Die beiden Autoren verantworten auch zwei Präsentationen zur Scan-Verwaltung innerhalb der HeBIS-Empfehlungen zur Provenienzerschließung: http://www.hebis.de/de/1ueber_uns/projekte/provenienzerschliessung/Scanverwaltung-in-HeBIS_T1.ppt und http://www.hebis.de/de/1ueber_uns/projekte/provenienzerschliessung/Scanverwaltung-in-HeBIS_T2.ppt

[7.] Die HeBIS-Empfehlungen vermerken für die sogenannten »Tp5-Sätze«: »Diese Satzart wird gewählt, wenn sich aus der Vorlage und/oder anderen Quellen keine oder zu wenige Informationen zum Vorbesitzer ermitteln lassen, um die Bedingungen der ›Individualisierungsrichtlinie‹ zu erfüllen.« (Empfehlungen, Seite 8)

[8.] Vgl. dazu: Annelen Ottermann: Rara wachsen nach. Einblicke in die Rarasammlung der Wissenschaftlichen Stadtbibliothek Mainz (Veröffentlichungen der Bibliotheken der Stadt Mainz; 55). Mainz: Stadtbibliothek, 2008. Das Gesamtdokument ist online verfügbar über: http://eprints.rclis.org/17240/1/Ottermann_Rara_wachsen_nach.pdf sowie: Annelen Ottermann: Qui non addit, amittit. Vom Wachsen einer Rarasammlung. In: Wolfenbütteler Notizen zur Buchgeschichte 33 (2008), S. 95–107 – http://www.uni-muenster.de/Forum-Bestandserhaltung/downloads/08_Ottermann.pdf

[9.] http://www.mainz.de/microsite/bibliotheken/bereich1a.php#c14

[10.] Die Stadtbibliothek beging im Jahr 2005 ihr 200-jähriges Jubiläum als städtische Einrichtung und brachte zu diesem Anlass eine Festschrift heraus: Annelen Ottermann, Stephan Fliedner (Hrsg.): 200 Jahre Stadtbibliothek Mainz (Veröffentlichungen der Bibliotheken der Stadt Mainz; 52). Wiesbaden: Harrassowitz, 2005

[11.] Annelen Ottermann: Die Mainzer Karmelitenbibliothek. Spurensuche – Spurensicherung – Spurendeutung (Berliner Arbeiten zur Bibliotheks- und Informationswissenschaft; 27, 1–2). 2 Bände. Berlin: Logos Verlag 2016

[12.] Über die Provenienzsuche ergeben sich bei trunkierter Eingabe »Karmelit? Mainz?« derzeit 1 147 Treffer. (Stand: 1. Januar 2017)

 






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Provenienzerschließung am Altbestand

Exemplar aus dem Rekonstruktionsbestand aus dem Vorbesitz von Dionysius Campius – III f 329 (R). Foto: Stadtbibliothek Mainz

In der Dezemberausgabe 2016 hat BuB ausführlich über den schwierigen Umgang mit »NS-Raubgut« informiert. Damit ist das Thema Provenienzforschung aber keineswegs abgeschlossen, wie Annelen Ottermann im folgenden Beitrag aufzeigt. Anhand des HeBIS-Verbunds und der Wissenschaftlichen Stadtbibliothek Mainz gibt sie einen exemplarischen Einblick in ein aktuelles Provenienzforschungsprojekt abseits der NS-Raubgutforschung.

Provenienzerschließung zwischen Dienstleistung und Forschung

Seit Beginn des dritten Jahrtausends gilt die Provenienzerschließung, »eine neue, dritte Stufe der Bestandserschließung« neben Formal- und Sachkatalogisierung[1], als zentrale Aufgabe bibliothekarischer Arbeit. Ob sie sich breit auf den Druckschriftenbestand ab der Inkunabelzeit bis in die jüngste Gegenwart erstreckt oder speziell auf die NS-Raubgutforschung bezieht, mag in den einzelnen Häusern unterschiedlich sein. Das Instrumentarium, mit der sie arbeitet und die ihr zugrunde liegenden Gedanken sind jedoch immer identisch:

Exemplarspezifika sind Ausdruck der Herkunft und Geschichte eines bestimmten Buches und transportieren über den reinen Inhalt hinaus (Meta-)Informationen. Zu den Evidenzen am Einzelobjekt gehören beispielsweise Exlibris, Besitzeinträge, Binde- und Kaufvermerke, Zensurnotizen, handgeschriebene Marginalien und die Gestaltung des Einbands. Diese und andere exemplarspezifische Merkmale werden festgehalten, dokumentiert und recherchierbar gemacht.

Zwischen dem zunehmenden Interesse an Provenienzerschließung und der täglich anwachsenden Menge an Volltext-Digitalisaten im Netz gibt es einen unmittelbaren Zusammenhang. Das eine muss das andere nicht verdrängen und überflüssig machen – im Gegenteil: Beide Herangehensweisen ergänzen sich und erleichtern dem buch- und bibliothekshistorisch Forschenden den Zugang zum schriftlichen Kulturgut in öffentlichen Sammlungen. Der Provenienzerschließung kommt hier eine Schlüsselrolle zu, denn mit Freilegung der exemplarspezifischen Eigenschaften, der Gebrauchs- und Rezeptionsspuren und der Geschichte des Einzelstücks leistet sie den entscheidenden ersten Schritt für die darauf aufsetzende Provenienzforschung, die die Spuren der Vorbesitzer auswertet und zu interpretieren versucht.

Fragen, die dabei gestellt werden, lauten etwa: Von wem, wann, wo, in welchen biografischen und geschichtlichen Kontexten wurden die Exemplare per Kauf, Geschenk, Legat oder Tausch gekauft und gebunden; wie wanderten sie von einem Vorbesitzer zum nächsten, welche Bedeutung wurde ihnen bei den einzelnen Stationen der Provenienzkette beigemessen, und wie wurde mit ihnen gearbeitet?

Die Diskussion um die Zukunft historischer Sammlungen in Bibliotheken verliert in dem Maße an Brisanz und Bedrohlichkeit wie die Bibliothekare selber diesen Zugang garantieren und damit zugleich eine Antwort auf die kritische Hinterfragung nach dem Wert des Originals im digitalen Zeitalter liefern. Sie sind Dienstleister, Informationsmanager und zugleich Bucharchäologen und »Schatzsucher«, die mit dem, was sie erschließen und recherchierbar machen, an der Schnittstelle zwischen Dienstleistung und Forschung stehen.

Sie liefern die Ziegel, aus denen andere etwas bauen; mitunter geben sie die Ziegel nicht nur weiter, sondern behalten sie länger in der Hand, bauen mit, ermöglichen nicht nur Forschung, sondern ergänzen mit ihren Kenntnissen die wissenschaftliche Arbeit am Bestand. Im Interesse von und gemeinsam mit Benutzern und Wissenschaftlern agieren sie so als Informations-Netzwerker und nutzen die Erkenntnisfäden, die sie selber und andere aufziehen und verbinden zu einem Mehrwert für alle.[2]

Provenienzerschließung im HeBIS-Verbund

Zehn Jahre ist es her, dass die HeBIS-Verbundzentrale auf Initiative der Mainzer Wissenschaftlichen Stadtbibliothek interessierte Kolleginnen und Kollegen zum »Kick-off-Meeting« nach Frankfurt am Main einlud. Aus der »Adhoc-Arbeitsgruppe Provenienzerschließung«, die sich am 13. November 2007 konstituierte, ist inzwischen die »Facharbeitsgruppe Historische Bestände« geworden. Sie befasst sich mit allen Aspekten des historischen Buchbestands – von der Erwerbung, Katalogisierung und Benutzung über die Digitalisierung und Bestandserhaltung bis hin zu Ausstellungen und Öffentlichkeitsarbeit.

Ein Schwerpunkt der AG ist bei aller Aufgabenvielfalt das geblieben, womit sie gestartet hat, die exemplarspezifische Erschließung ihrer (Alt-)Bestände. Auslöser für die Initiative des Jahres 2007 waren in vielen Bibliotheken wahrgenommene Defizite, die von keiner Einrichtung allein überwunden werden konnten: Die Ergebnisse der disparaten Provenienzerschließungsprojekte waren nicht verbundweit oder gar verbundübergreifend, sondern nur in den OPACs der betreffenden Bibliotheken recherchierbar. Es fehlte die aus der Formal- und Sacherschließung gewohnte Kooperation auf regionaler und überregionaler Ebene, und es fehlte die Standardisierung bei der Ansetzung persönlicher oder körperschaftlicher Namen. Die Verwendung von Normdaten aus Personennamendatei (PND) und Gemeinsamer Körperschaftsdatei (GKD) war nicht möglich, da sie nicht mit den lokalen Exemplarsätzen verknüpft werden konnten.

Es war seit der konstituierenden Sitzung der HeBIS-AG einvernehmliches Ziel, dieses Dilemma durch Schaffung erweiterter Strukturen und Verständigung auf verbindliche Standards zu überwinden. In gemeinschaftlicher Anstrengung der HeBIS-Verbundzentrale und verschiedener Mitgliedsbibliotheken des Verbunds entstanden die »Empfehlungen zur Provenienzerschließung«[3] als Teil des HeBIS-Katalogisierungshandbuchs in enger Anlehnung an die »Empfehlungen zur Provenienzverzeichnung« der AG Alte Drucke (AAD) des Gemeinsamen Bibliotheksverbundes (GBV).[4]

Das erarbeitete Konzept ermöglicht seit Mai 2009 die kooperative Provenienzerschließung unter Verwendung von individualisierten Normdaten aus PND und GKD (im April 2012 zusammengeführt in der GND) und ihre Verknüpfung in den lokalen Exemplarsätzen. Personen und Körperschaften werden dabei einem vorhandenen Normdatensatz zugeordnet. Existiert kein solcher, so wird ein neuer individualisierter nach den dafür geltenden Regeln angelegt. In der GND wird dafür das Teilbestandskennzeichen »h« ergänzt, aus dem jederzeit erkennbar ist, dass der Satz auch (oder ausschließlich) in der Provenienzerschließung genutzt wurde.

Auch eine zweite Standardisierungs-Forderung, die Verwendung eines kontrollierten Vokabulars für die Evidenzen, i.e. die Spuren der Vorbesitzer und ihres Umgangs mit dem Einzelobjekt, ist durch Nutzung des international abgestimmten Vokabulars aus dem »T-PRO«, dem Thesaurus der Provenienzbegriffe[5], realisiert worden.

Zur Unterstützung der kooperativen Provenienzerschließung wurde eine fakultative Kataloganreicherung durch Visualisierung von Provenienzmerkmalen vorgesehen. Technische Voraussetzungen und Workflow für die automatisierte Verarbeitung und Bereitstellung ermöglichte die HeBIS-Verbundzentrale.[6] Dabei werden digitalisierte Provenienzvermerke persönlicher und körperschaftlicher Vorbesitzer (Autogramm, Emblem, Etikett, Exlibris, Handzeichnung, Initiale, Monogramm, Motto, Notiz, Porträt, Siegel, Signatur, Stempel, Wappen oder Widmung) durch Erfassung der URL mit dem entsprechenden Normdatensatz verknüpft. Der Mehrwert solcher Visualisierungen ergibt sich vor allem bei Sätzen zu schwach individualisierbaren Personen[7], deren Gebrauchsspuren als Image einen Wiedererkennungswert bieten – zum einen für die interne Nachnutzung und mögliche Anreicherung mit zusätzlichen Erkenntnissen, zum anderen als Zusatzinformation bei externer Benutzerrecherche in der GND und in den lokalen OPACs. Digitalisate exemplarspezifischer Evidenzen – etwa Kaufeinträge, Schenkungsvermerke, Widmungen, Zensurhinweise, Marginalien oder Notizen – werden hingegen dem Lokaldatensatz zugeordnet und sind nur darüber recherchierbar.

Während die Anwendung dieser Werkzeuge als Garant des Standards verpflichtend ist, steht es im Ermessen jeder beteiligten Bibliothek des HeBIS-Verbunds, den Umfang der Provenienzerschließung und die Erschließungstiefe selbst festzulegen.

Provenienzerschließung der Wissenschaftlichen Stadtbibliothek Mainz

Die Provenienzerschließung am historischen Druckschriftenbestand bildet seit einem Jahrzehnt für die Wissenschaftliche Stadtbibliothek Mainz einen Schwerpunkt ihrer Arbeit, der trotz angespannter Stellensituation mit hohem Personaleinsatz zwischen Referatsleitung und Katalogisierungsteam für den Altbestand realisiert wird. Im Zentrum steht dabei die systematische Formalkatalogisierung und exemplarspezifische Erschließung der ständig anwachsenden Rarasammlung von derzeit circa 8.200 Bänden.[8] Besucher der Website werden auf den besonderen Service und seine Nutzung hingewiesen.[9]

Provenienzen und Exemplarspezifika sind im OPAC der Bibliothek mit dem Suchschlüssel PRV (Provenienzen/Exemplarspezifika) recherchierbar. Die Anzeige der Provenienzen erfolgt am Ende der Lokaldaten des jeweiligen Exemplars, zunächst nur als optional zu nutzender Hinweis. Durch Anklicken des Links »Provenienz« werden die Informationen aufgeklappt. Über Detailfenster können auch die Normdaten mit biografischen Angaben zu den Vorbesitzern sowie digitalisierte Provenienzmerkmale als Bild aufgerufen werden.

Provenienzforschung exemplarisch: Die Mainzer Karmelitenbibliothek

Ausgehend von ihren Wurzeln in der spätmittelalterlichen Alten Universitätsbibliothek darf die Wissenschaftliche Stadtbibliothek als älteste Bibliothek der Gutenbergstadt Mainz gelten. 1803/05 hervorgegangen aus der unter Napoleon aufgehobenen und der Kommune übergebenen Universitätsbibliothek[10], ist ihr Hand- und Druckschriftenbestand zu weiten Teilen geprägt durch das, was im ausgehenden 18. Jahrhundert und mit der Säkularisation aus den ehemaligen Mainzer und rheinhessischen Kloster- und Ordensbibliotheken über die Bibliotheca Universitatis Moguntinae an sie gelangt ist.

Eine dieser ehemaligen klösterlichen Sammlungen ist die der Mainzer Karmeliten; ihre handschriftlichen und gedruckten Buchbestände waren Teil eines langjährigen Forschungsprojekts der Autorin.[11] Von Teilergebnissen daraus soll im Folgenden die Rede sein. Viele methodische Hinweise und Arbeitsergebnisse sind darüber hinaus auch auf andere Bereiche der Provenienzerschließung übertragbar. Das Projekt steht damit exemplarisch für Provenienzerschließung und -forschung in einer historisch gewachsenen Bibliothek.

Die Karmeliten gehören zu den im 13. Jahrhundert entstandenen Bettelorden, deren Mitglieder nicht dem einzelnen Konvent, sondern dem Gesamtorden und der jeweiligen Ordensprovinz verpflichtet waren. Siedlungsraum und Voraussetzung für ihre Entfaltung waren die aufblühenden Städte, von denen aus sie in die Region und darüber hinaus wirkten. Zu jeder Neugründung eines Bettelordensklosters gehörte die Einrichtung eines Ordensstudiums, gegliedert in das propädeutische Hausstudium zur Grundausbildung des akademischen Nachwuchses, das vertiefende studium particulare zur scholastischen Theologie und Philosophie auf Provinzebene und das studium generale an den großen europäischen Universitäten, das nur für besonders begabte Absolventen in Betracht kam. Einen der beiden Schwerpunkte der Bettelorden bildete damit die Lehre, die docentura.

»Über Kauf und Abgabe, Wanderung, Überlassung, Schenkung und Legat, über Bereitstellung und Benutzung, über Rezeption und Aneignung prägten Buchverwalter, Buchbesitzer und Buchnutzer den dynamischen Raum der Bibliothek und ordneten ihn zu neuen Wissensarchitekturen.«

Den zweiten stellten Predigt und Seelsorge dar, die praedicatura. Die Mendikanten erkämpften sich in Predigt und Seelsorge ihren Platz neben dem Weltklerus, der dies als Konkurrenz und Gefährdung bestehender Rechte registrierte, während die Gläubigen die seelsorgerlichen Dienste der Bettelorden gern in Anspruch nahmen. Vor allem das Lesen liturgischer Gedächtnisfeiern war in der Regel die Gegenleistung der Brüder für fromme Stiftungen, die in der Lebenssituation der in freiwilliger Armut lebenden Mendikanten den idealen Bezugspunkt fanden. Sie sicherten ihre Existenz im Wesentlichen über die Zuwendungen, die ihnen aus ihrer seelsorgerlichen und Predigttätigkeit sowie durch das Sammeln von Almosen in festgelegten Bezirken zuflossen.

Gegenstand der bibliotheksgeschichtlichen Untersuchung war die Rekonstruktion und Analyse der ehemaligen Mainzer Karmelitenbibliothek, die mit der Säkularisation aufgelöst wurde. Das Fehlen erhaltener Kataloge zur Karmelitenbibliothek und eine äußerst dünne archivalische Quellenlage ließ die erhaltenen Exemplare zur wichtigsten Grundlage der Rekonstruktionsarbeit werden. Provenienzerschließung wurde damit zum Hauptwerkzeug des Forschungsprojekts, dessen Arbeitsphasen durch den methodischen Dreischritt aus Spurensuche – Spurensicherung – Spurendeutung markiert werden.

In der Spurensuche wurden die Bestände der Mainzer Stadtbibliothek und des davon abgespaltenen Gutenberg Museums, der Wissenschaftlichen Diözesanbibliothek Mainz, der Anna Amalia Bibliothek in Weimar, der ULB Darmstadt und der UB Frankfurt am Main autoptisch geprüft sowie weitere dislozierte Streubestände in der Bayerischen Staatsbibliothek München, der Bibliothèque nationale de France, der Beinecke Rare Book & Manuscript Library in New Haven (Connecticut) und der Houghton Library der Harvard University in Cambridge (Massachusetts) anhand von Digitalisaten untersucht. Bis heute konnten 1.590 Exemplare aus dem Vorbesitz der Mainzer Karmeliten ermittelt werden, darunter 39 Handschriften und 289 Inkunabeln.

Ein großer Teil der 1.242 Bände der Mainzer Stadtbibliothek ist bereits über den OPAC recherchierbar. Die Medienbearbeitung bezieht sich in jedem dieser Fälle auch auf die exemplarspezifische Erschließung; die Anzahl der Treffer bei der Provenienzsuche im Katalog erhöht sich beständig.[12]

Mit der Spurensicherung des ermittelten Materials in einer Datenbank zur Analyse auf Titel- und Exemplarebene waren die Voraussetzungen für die sich anschließende Spurendeutung geschaffen. Hier wurde die Physiognomie der Bibliothek nach Buchbesitz und Sammlungsprofil, Buchgebrauch und Bibliotheksverwaltung analysiert und untersucht, ob sich die Vernetzungen und Interaktionen zwischen Karmelitenkloster, Gläubigen in Stadt und Umland, Welt- und Ordensgeistlichkeit, Mainzer Universität und Gelehrtenwelt über den Rekonstruktionsbestand darstellbar waren und eine Annäherung an den »Wissensraum Klosterbibliothek« ermöglichten.

Uniforme Evidenzen, auf die der Provenienzforscher auf der Suche nach zusammenhängenden körperschaftlichen Büchersammlungen im Idealfall stößt, fanden sich auch für die »Provenienz Mainzer Karmelitenbibliothek«: typische Einbandgestaltung, gleichartige Reparaturen, Material, Form und Beschriftung von Titelschildern und vor allem Signaturen.

Titel, die auf dem Index der verbotenen Bücher standen, separierten die Mainzer Karmeliten offensichtlich nicht konsequent. Die Bestandsanalyse ergab jedoch, dass im frühen 18. Jahrhundert eine eigene Stelle in der Aufstellungssystematik geschaffen worden sein muss, auf die sehr vereinzelt verbotene Schriften gestellt wurden. Daneben existieren weitere Zeugnisse eingeschränkter Benutzbarkeit und klösterlicher Zensur im Rekonstruktionsbestand – etwa durch Anbringung eines prohibitus-Vermerks auf Titelblatt oder Buchrücken, durch ausdrückliche Bezugnahme auf den Index, durch Warnhinweise oder den singulären Fall pragmatischer Zensur, bei der Melanchthon-Texte zusammengenäht wurden, um unkontrollierte Lektüre zu verhindern.

Die Mainzer Karmelitenbibliothek war eine Gebrauchsbibliothek, deren Gebrauchsraum sich aus den zwei Kernbereichen mendikantischen Selbstverständnisses, Predigt und Lehre, definierte. Von einem systematischen Bestandsaufbau in der Konventsbibliothek kann man am ehesten für dasjenige Schrifttum sprechen, das im weitesten Sinn auf die Praxis des Seelsorgers vorbereitete: Bibelausgaben und -kommentare, Konkordanzen, Predigtsammlungen, Musterpredigten, Exegesen, Beichtsummen, Hand- und Wörterbücher.

Die Entstehung der Mainzer Karmelitenbibliothek bewegte sich zwischen den bis heute geltenden klassischen bibliothekarischen Wachstumsfaktoren: Zufälligkeiten der Bestandserweiterung via Geschenk und gesteuertem Bestandsaufbau via Kauf. Doch es gilt, die besonderen Wachstumsparameter von Bettelordensbibliotheken mit einer dritten Form der Überlassung von Büchern innerhalb des Ordens zu beachten: Buchabgaben aus den Hand- und Studienbibliotheken einzelner Karmeliten, Wanderungen von Bibliotheksteilen oder Einzelexemplaren aus anderen Konventen und Unterstützungen mit Büchern aus der Provinzleitung.

Diese nicht vom Prior oder Bibliothekar veranlasste oder gesteuerte klosterspezifische Erwerbungsart kann in der Bewertung der Bestandsentwicklung den bewussten Kaufentscheidungen des Klosters an die Seite gestellt werden. Die Abgaben intra muros stellten keine Zufälligkeiten und Fremdkörper dar, sondern wirkten innerhalb des zentralistisch aufgebauten Systems von Provinz, Konventen und Handbibliotheken im Ordenskontext als verlängerter Arm der Konventsbibliothek und sind damit dem bewussten Zuwachs zuzurechnen. Tatsächliche Zufälligkeiten blieben demgegenüber die Geschenke extra muros. Die Bibliothekare des Mainzer Karmel lehnten keines der von außen an sie herangetragenen Geschenke und Legate ab. Auf diese Weise fanden auch ungewöhnliche Themen Eingang in den Bestand.

Über Kauf und Abgabe, Wanderung, Überlassung, Schenkung und Legat, über Bereitstellung und Benutzung, über Rezeption und Aneignung prägten Buchverwalter, Buchbesitzer und Buchnutzer den dynamischen Raum der Bibliothek und ordneten ihn zu neuen Wissensarchitekturen.

»Viele historische Forschende unter den Bibliothekaren haben aus ihrer beruflichen Praxis heraus eigene persönliche Forschungsprojekte generiert. Im konkreten Fall ist aus der bibliothekarischen Provenienzerschließung umfassende Provenienzforschung erwachsen und hat sich daraus verselbstständigt.«

Die Klostermauern des Karmel waren permeabel: Der spirituelle und intellektuelle Kosmos des klösterlichen Lebensraumes und die allgemeine politische, soziale, wirtschaftliche, kulturelle und religiöse Lage mit der daraus erwachsenen Situation in Stadt und Region Mainz standen in wechselseitigen Bezügen. Der Gesamtzustand des Konvents strahlte in den städtischen Raum zurück und erzeugte unter den Gläubigen eine Außenwahrnehmung, die sich ihrerseits wieder in der Zu- oder Abnahme der Akzeptanz des mendikantischen Seelsorge- und Bildungszentrums niederschlug. In der Klosterbibliothek als wichtigem Teil des Wirkungskreislaufs verdichteten sich über Buchbestand und Buchgebrauch, Zugangswege und Bibliotheksverwaltung die Verflechtungen wie in einem Konzentrat.

Von dem Ansehen, das die Karmeliten in der Bevölkerung und unter den Angehörigen der Universität genossen, zeugen wiederkehrende Buchstiftungen. Kanoniker, die an Mainzer Kirchen bepfründet waren und Weltgeistliche, die in Mainz oder den Seelsorgebezirken des Konvents Pfarrstellen innehatten, zählten zu der am stärksten vertretenen Gruppe von Buchschenkern. Hervorzuheben ist der Doktor beiderlei Rechte, Dionysius Campius, der Mitte des 17. Jahrhunderts mit mindestens 37 Bänden für eine erhebliche Bestandsvermehrung sorgte.

Die Physiognomie der Mainzer Karmelitenbibliothek, die ihr der Konvent verliehen hatte, war in ihrem Kernbereich durch die Indienstnahme für Seelsorge und Ordensstudium gekennzeichnet. Jenseits dessen wurde der Bibliotheksbestand nicht systematisch aufgebaut, sondern punktuell gesammelt. Die Inhaltsanalyse des Rekonstruktionsbestands vermittelte einen Eindruck großer geistiger Beweglichkeit, intellektueller Neugier und weit gefächerter Interessen an Gattungen und Fragestellungen, die auf den ersten Blick nicht in Bezug zu den beiden genannten Kernaufgaben der Karmeliten standen. Doch auch die Kauferwerbungen aus dieser beeindruckenden Themenpalette waren einem zentralen Anliegen der Mendikanten verpflichtet: der Garantie einer auf hohem Niveau stehenden, breit angelegten Bildung, der Befähigung zum Leben zwischen Kloster und Welt und der Ertüchtigung zur orientierenden Teilhabe am Diskurs über Themen interdisziplinären Zuschnitts.

Das hier exemplarisch Vorgestellte beschreibt eine besondere Konstellation, aber durchaus keinen Einzelfall. Viele historische Forschende unter den Bibliothekaren haben aus ihrer beruflichen Praxis heraus eigene persönliche Forschungsprojekte generiert. Im konkreten Fall ist aus der bibliothekarischen Provenienzerschließung umfassende Provenienzforschung erwachsen und hat sich daraus verselbstständigt. Um das eingangs gebrauchte Bild noch einmal aufzugreifen: Die Ziegel, die die Autorin mit ihrer bibliothekarischen Arbeit selber geliefert hatte, blieben in einer Hand und wurden ihr eigener Forschungsgegenstand.

Annelen Ottermann / 7.6.2017

 

Die Autorin

Dr. Annelen Ottermann: geboren1954 in Hameln. Studium Geschichte, Philosophie, Bibliothekswissenschaft (Leibniz Universität Hannover, Humboldt Universität Berlin); seit 1985 Bereichsleitung Handschriften, Rara, Alte Drucke und Bestandserhaltung in der Wissenschaftlichen Stadtbibliothek Mainz; Stellvertretende Amtsleiterin. Zahlreiche Publikationen zur Mainzer Buch- und Bibliotheksgeschichte; Lehraufträge zur Provenienzforschung, Bestandserhaltung, Einbandkunde. – Kontakt: annelen.ottermann@stadt.mainz.de

 

 

[1.] Jürgen Weber: »The copy in hand«. Voraussetzungen und Ziele exemplarspezifischer Erschließung. In: Bibliotheksdienst 36 (2002), S. 614–624, hier: S. 614

[2.] Vgl. dazu den einführenden Beitrag der Autorin: Woher unsere Bücher kommen – oder: Provenienzerschließung zwischen Dienstleistung und Wissenschaft, in: Annelen Ottermann: Woher unsere Bücher kommen. Provenienzen der Mainzer Stadtbibliothek im Spiegel von Exlibris (Veröffentlichungen der Bibliotheken der Stadt Mainz; 59). Mainz: Wissenschaftliche Stadtbibliothek, 2011, S. 11–16, hier: S. 11–12. Das Gesamtdokument ist online verfügbar über: http://eprints.rclis.org/17241/1/Ottermann_Woher_unsere_Buecher_kommen.pdf (Zugriffsdatum hier wie für alle nachfolgenden Online-Ressourcen: 7.6.2017).

[3.] http://www.hebis.de/de/1handbuch/kat-handbuch/provenienzerschliessung.pdf

[4.] http://aad.gbv.de/empfehlung/aad_provenienz.pdf

[5.] http://provenienz.gbv.de/T-PRO_Thesaurus_der_Provenienzbegriffe

[6.] Die gemeinsamen Bemühungen zwischen Mitgliedsbibliotheken und Verbundzentrale sind dokumentiert in: Angelika Stresing, Thomas Striffler: Provenienzen sichtbar gemacht. Kataloganreicherung durch Bereitstellung digitalisierter Provenienzmerkmale im HeBIS-Verbund. In: Bibliotheksdienst 44 (2010), S. 919–929. Die beiden Autoren verantworten auch zwei Präsentationen zur Scan-Verwaltung innerhalb der HeBIS-Empfehlungen zur Provenienzerschließung: http://www.hebis.de/de/1ueber_uns/projekte/provenienzerschliessung/Scanverwaltung-in-HeBIS_T1.ppt und http://www.hebis.de/de/1ueber_uns/projekte/provenienzerschliessung/Scanverwaltung-in-HeBIS_T2.ppt

[7.] Die HeBIS-Empfehlungen vermerken für die sogenannten »Tp5-Sätze«: »Diese Satzart wird gewählt, wenn sich aus der Vorlage und/oder anderen Quellen keine oder zu wenige Informationen zum Vorbesitzer ermitteln lassen, um die Bedingungen der ›Individualisierungsrichtlinie‹ zu erfüllen.« (Empfehlungen, Seite 8)

[8.] Vgl. dazu: Annelen Ottermann: Rara wachsen nach. Einblicke in die Rarasammlung der Wissenschaftlichen Stadtbibliothek Mainz (Veröffentlichungen der Bibliotheken der Stadt Mainz; 55). Mainz: Stadtbibliothek, 2008. Das Gesamtdokument ist online verfügbar über: http://eprints.rclis.org/17240/1/Ottermann_Rara_wachsen_nach.pdf sowie: Annelen Ottermann: Qui non addit, amittit. Vom Wachsen einer Rarasammlung. In: Wolfenbütteler Notizen zur Buchgeschichte 33 (2008), S. 95–107 – http://www.uni-muenster.de/Forum-Bestandserhaltung/downloads/08_Ottermann.pdf

[9.] http://www.mainz.de/microsite/bibliotheken/bereich1a.php#c14

[10.] Die Stadtbibliothek beging im Jahr 2005 ihr 200-jähriges Jubiläum als städtische Einrichtung und brachte zu diesem Anlass eine Festschrift heraus: Annelen Ottermann, Stephan Fliedner (Hrsg.): 200 Jahre Stadtbibliothek Mainz (Veröffentlichungen der Bibliotheken der Stadt Mainz; 52). Wiesbaden: Harrassowitz, 2005

[11.] Annelen Ottermann: Die Mainzer Karmelitenbibliothek. Spurensuche – Spurensicherung – Spurendeutung (Berliner Arbeiten zur Bibliotheks- und Informationswissenschaft; 27, 1–2). 2 Bände. Berlin: Logos Verlag 2016

[12.] Über die Provenienzsuche ergeben sich bei trunkierter Eingabe »Karmelit? Mainz?« derzeit 1 147 Treffer. (Stand: 1. Januar 2017)

 



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