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»Lesen macht stark« – Projekt auch für junge Flüchtlinge

Foto: ake1150 - stock.adobe.com

Berlin. Bibliotheken übernehmen eine wesentliche gesellschaftliche Funktion bei der Herausforderung, Flüchtlinge und Asylsuchende in Deutschland zu integrieren. Vor allem Kinder und Jugendliche benötigen schnell Angebote, die sie beim Erlernen der deutschen Sprache unterstützen. Die Aktionen im Rahmen des Projektes »Lesen macht stark: Lesen und digitale Medien« richten sich bereits an Kinder und Jugendliche nichtdeutscher Herkunft, nun können ebenfalls Aktionen gefördert werden, die direkt junge Flüchtlinge ansprechen. Die aktuelle Ausschreibung läuft bis zum 15. November 2015.

Neu ist mit dem Ausschreibungsstart auch die vereinfachte Antragsstellung. Ab sofort gibt es ein Projektformat, über das Bibliotheken und weitere Akteure der kulturellen Bildung eigene Ideen zur Leseförderung mit digitalen Medien umsetzen können. Von Workshops, Ferienkursen über Schnupper- oder Intensivtage sind vielseitige Formate möglich. Über eine eigenständige und kreative Mediennutzung soll Spaß am Lesen entwickelt werden. Zielgruppe sind bildungsbenachteiligte Kinder und Jugendlichen im Alter von 3 bis 18 Jahren.

Die Projekte können inhaltlich passend zu der jeweiligen Alterszielgruppe frei gestaltet werden.

Dabei können die Kinder und Jugendlichen beispielsweise Videos, Filme, Hörspiele und andere Medienformate produzieren und verbinden und so die Vielfalt des Internets und Social Webs nutzen, um eigene Geschichten zu erarbeiten, zu teilen und zu verbreiten. Oder auf Basis einer gelesenen Geschichte wird die eigene Lebenswelt erkundet. Anwendungen wie zum Beispiel Geo-/Edu-Caching, Gaming oder Social Media-Anwendungen verbinden dabei kreativ den virtuellen mit dem realen Sozialraum.

Es ist weiterhin möglich, dass sich die Anträge inhaltlich an den ursprünglichen Aktionskonzepten M1 – M5 des Projektes orientieren. Die teilnehmenden Kinder und Jugendlichen sollen an der Themenfindung und Projektzielsetzung beteiligt sein. »Lesen macht stark: Lesen und digitale Medien« grenzt sich dabei bewusst von schulischen Bildungsangeboten ab.

Bibliotheken und Einrichtungen der kulturellen Bildung sind im Rahmen des Projektes aufgefordert, gemeinsam lokale »Bündnisse für Bildung« zu initiieren. Unterstützt werden diese in der Durchführung durch ehrenamtlich Tätige. Die Stiftung Digitale Chancen führt hierzu eine bundesweite, für die Ehrenamtlichen kostenlose Qualifizierungskampagne im Umgang mit den neuen Medien durch.

»Lesen macht stark: Lesen und digitale Medien« ist ein Projekt des Deutschen Bibliotheksverbands (dbv) in Kooperation mit der Stiftung Digitale Chancen im Rahmen des Förderprogramms »Kultur macht stark. Bündnisse für Bildung« des Bundesministeriums für Bildung und Forschung. Weitere Informationen zum Projekt gibt es unter www.lesen-und-digitale-medien.de

Bibliotheken heißen Flüchtlinge und Asylsuchende willkommen

Unterdessen hat der Beirat des dbv auf seiner Jahrestagung Mitte September in Dortmund Wege zur Erweiterung bereits bestehender Bibliotheksangebote für Flüchtlinge und Asylsuchende erörtert und dazu folgende Erklärung abgegeben:

»Der freie Zugang zu allgemeiner und beruflicher Bildung, zu Information und Kultur ist ein grundlegendes Recht aller Menschen, das vom Grundgesetz und den Landesverfassungen geschützt wird. Bibliotheken sind öffentliche Orte, deren Aufgabe es ist, diesen Zugang zu ermöglichen. Sie bieten Medien und Information zur Aus- und Weiterbildung, Unterhaltung und Freizeitgestaltung für alle Bevölkerungsgruppen an. Sie fördern die Informations- und Medienkompetenz ihrer Nutzerinnen und Nutzer. Sie haben eine wichtige Funktion als Orte der Begegnung und der Integration, sowie als Lernorte. Bibliotheken sind eine zentrale Institution der Stadtkultur und ein wichtiger Faktor für die kulturelle Bildung.

In diesem Jahr werden bis zu einer Million Flüchtlinge in Deutschland erwartet. Diese Menschen, die nach Deutschland kommen, um Schutz und Hilfe zu suchen und sich ein neues Leben aufzubauen, gilt es willkommen zu heißen und sie bei ihrer Integration zu unterstützen. Ein vielfältiges und passgenaues Kultur- und Bildungsangebot kann hierzu maßgeblich beitragen.

Bibliotheken übernehmen mithin eine bedeutende gesellschaftliche Funktion auch bei der Bewältigung der Herausforderung, die Flüchtlinge und Asylsuchenden bei uns aufzunehmen, zu betreuen und zu integrieren. Bibliotheken werden sich künftig noch stärker aktiv in die lokale Willkommenskultur einbringen und Kontakte zu den hier neu angekommenen Menschen und den engagierten Akteuren auf- und ausbauen. Sie werden transparente, verständliche und situationsrelevante Angebote bereithalten und sich noch besser als Orte des Aufenthalts etablieren.

Bereits heute gibt es viele gute Beispiele von entsprechenden Bibliotheksangeboten. Sie reichen von der Bereitstellung von Medienboxen in den Flüchtlingsunterkünften über mehrsprachige Medienangebote und Gesprächsgruppen zur Unterstützung des Spracherwerbes bis zu Aktivitäten der Leseförderung. Diese Angebote flächendeckend auszubauen, dafür spricht sich der Beirat des Deutschen Bibliotheksverbandes ausdrücklich aus.

Dazu bedarf es der Unterstützung auf allen politischen und administrativen Ebenen, auf Bundesebene, auf Länderebene und den einzelnen Städten, Gemeinden und Hochschulen. Die Teilhabe an den Angeboten und Veranstaltungen der Bibliotheken soll so barrierefrei wie möglich gestaltet sein. Nur so kann es gelingen, geflüchtete Menschen bei uns gut aufzunehmen und ein bereicherndes Miteinander zu ermöglichen.«

(red. 2.10.2015)






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»Lesen macht stark« – Projekt auch für junge Flüchtlinge

Foto: ake1150 - stock.adobe.com

Berlin. Bibliotheken übernehmen eine wesentliche gesellschaftliche Funktion bei der Herausforderung, Flüchtlinge und Asylsuchende in Deutschland zu integrieren. Vor allem Kinder und Jugendliche benötigen schnell Angebote, die sie beim Erlernen der deutschen Sprache unterstützen. Die Aktionen im Rahmen des Projektes »Lesen macht stark: Lesen und digitale Medien« richten sich bereits an Kinder und Jugendliche nichtdeutscher Herkunft, nun können ebenfalls Aktionen gefördert werden, die direkt junge Flüchtlinge ansprechen. Die aktuelle Ausschreibung läuft bis zum 15. November 2015.

Neu ist mit dem Ausschreibungsstart auch die vereinfachte Antragsstellung. Ab sofort gibt es ein Projektformat, über das Bibliotheken und weitere Akteure der kulturellen Bildung eigene Ideen zur Leseförderung mit digitalen Medien umsetzen können. Von Workshops, Ferienkursen über Schnupper- oder Intensivtage sind vielseitige Formate möglich. Über eine eigenständige und kreative Mediennutzung soll Spaß am Lesen entwickelt werden. Zielgruppe sind bildungsbenachteiligte Kinder und Jugendlichen im Alter von 3 bis 18 Jahren.

Die Projekte können inhaltlich passend zu der jeweiligen Alterszielgruppe frei gestaltet werden.

Dabei können die Kinder und Jugendlichen beispielsweise Videos, Filme, Hörspiele und andere Medienformate produzieren und verbinden und so die Vielfalt des Internets und Social Webs nutzen, um eigene Geschichten zu erarbeiten, zu teilen und zu verbreiten. Oder auf Basis einer gelesenen Geschichte wird die eigene Lebenswelt erkundet. Anwendungen wie zum Beispiel Geo-/Edu-Caching, Gaming oder Social Media-Anwendungen verbinden dabei kreativ den virtuellen mit dem realen Sozialraum.

Es ist weiterhin möglich, dass sich die Anträge inhaltlich an den ursprünglichen Aktionskonzepten M1 – M5 des Projektes orientieren. Die teilnehmenden Kinder und Jugendlichen sollen an der Themenfindung und Projektzielsetzung beteiligt sein. »Lesen macht stark: Lesen und digitale Medien« grenzt sich dabei bewusst von schulischen Bildungsangeboten ab.

Bibliotheken und Einrichtungen der kulturellen Bildung sind im Rahmen des Projektes aufgefordert, gemeinsam lokale »Bündnisse für Bildung« zu initiieren. Unterstützt werden diese in der Durchführung durch ehrenamtlich Tätige. Die Stiftung Digitale Chancen führt hierzu eine bundesweite, für die Ehrenamtlichen kostenlose Qualifizierungskampagne im Umgang mit den neuen Medien durch.

»Lesen macht stark: Lesen und digitale Medien« ist ein Projekt des Deutschen Bibliotheksverbands (dbv) in Kooperation mit der Stiftung Digitale Chancen im Rahmen des Förderprogramms »Kultur macht stark. Bündnisse für Bildung« des Bundesministeriums für Bildung und Forschung. Weitere Informationen zum Projekt gibt es unter www.lesen-und-digitale-medien.de

Bibliotheken heißen Flüchtlinge und Asylsuchende willkommen

Unterdessen hat der Beirat des dbv auf seiner Jahrestagung Mitte September in Dortmund Wege zur Erweiterung bereits bestehender Bibliotheksangebote für Flüchtlinge und Asylsuchende erörtert und dazu folgende Erklärung abgegeben:

»Der freie Zugang zu allgemeiner und beruflicher Bildung, zu Information und Kultur ist ein grundlegendes Recht aller Menschen, das vom Grundgesetz und den Landesverfassungen geschützt wird. Bibliotheken sind öffentliche Orte, deren Aufgabe es ist, diesen Zugang zu ermöglichen. Sie bieten Medien und Information zur Aus- und Weiterbildung, Unterhaltung und Freizeitgestaltung für alle Bevölkerungsgruppen an. Sie fördern die Informations- und Medienkompetenz ihrer Nutzerinnen und Nutzer. Sie haben eine wichtige Funktion als Orte der Begegnung und der Integration, sowie als Lernorte. Bibliotheken sind eine zentrale Institution der Stadtkultur und ein wichtiger Faktor für die kulturelle Bildung.

In diesem Jahr werden bis zu einer Million Flüchtlinge in Deutschland erwartet. Diese Menschen, die nach Deutschland kommen, um Schutz und Hilfe zu suchen und sich ein neues Leben aufzubauen, gilt es willkommen zu heißen und sie bei ihrer Integration zu unterstützen. Ein vielfältiges und passgenaues Kultur- und Bildungsangebot kann hierzu maßgeblich beitragen.

Bibliotheken übernehmen mithin eine bedeutende gesellschaftliche Funktion auch bei der Bewältigung der Herausforderung, die Flüchtlinge und Asylsuchenden bei uns aufzunehmen, zu betreuen und zu integrieren. Bibliotheken werden sich künftig noch stärker aktiv in die lokale Willkommenskultur einbringen und Kontakte zu den hier neu angekommenen Menschen und den engagierten Akteuren auf- und ausbauen. Sie werden transparente, verständliche und situationsrelevante Angebote bereithalten und sich noch besser als Orte des Aufenthalts etablieren.

Bereits heute gibt es viele gute Beispiele von entsprechenden Bibliotheksangeboten. Sie reichen von der Bereitstellung von Medienboxen in den Flüchtlingsunterkünften über mehrsprachige Medienangebote und Gesprächsgruppen zur Unterstützung des Spracherwerbes bis zu Aktivitäten der Leseförderung. Diese Angebote flächendeckend auszubauen, dafür spricht sich der Beirat des Deutschen Bibliotheksverbandes ausdrücklich aus.

Dazu bedarf es der Unterstützung auf allen politischen und administrativen Ebenen, auf Bundesebene, auf Länderebene und den einzelnen Städten, Gemeinden und Hochschulen. Die Teilhabe an den Angeboten und Veranstaltungen der Bibliotheken soll so barrierefrei wie möglich gestaltet sein. Nur so kann es gelingen, geflüchtete Menschen bei uns gut aufzunehmen und ein bereicherndes Miteinander zu ermöglichen.«

(red. 2.10.2015)



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