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Digitalisierung: Badische Landesbibliothek stellt die millionste Zeitungsseite online

Foto: Ermolaev Alexandr - stock.adobe.com

 

Was gibt es Lehrreicheres und zugleich Unterhaltsameres als in alten Zeitungen zu stöbern? Historische Zeitungen sind nicht nur für den Normalverbraucher eine wahre Fundgrube. Sie bilden auch in den unterschiedlichsten Fachdisziplinen eine wertvolle Forschungsgrundlage für viele Fragestellungen. Aus diesem Grund zählen sie zu den in Bibliotheken stark nachgefragten Quellengattungen, die zunehmend in den Fokus der Digitalisierung geraten.

Die Badische Landesbibliothek hat bereits vor mehreren Jahren begonnen, historische Zeitungen in ihre Digitalisierungsstrategie einzubeziehen. Die inzwischen auf mehrere Titel angewachsene Sammlung digitaler Zeitungsausgaben deckt nach Angaben der Landesbibliothek den Zeitraum vom ausgehenden 18. Jahrhundert bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs ab. Sie zeige das politische Meinungsspektrum während des Kaiserreichs und der Weimarer Republik. Die wenigen im Dritten Reich neben dem NSDAP-Organ »Der Führer« erschienenen Blätter waren dagegen weitgehend gleichgeschaltet. Zu den bislang digital verfügbaren großen Tageszeitungen mit ihren diversen Beilagen zählen die »Karlsruher Zeitung«, das »Karlsruher Tagblatt«, die »Badische Presse«, der »Badische Beobachter«, die »Badische Landeszeitung« und »Der Führer«. Als weiteres Angebot ist nun der sozialdemokratisch ausgerichtete »Volksfreund« getreten. Wie die Badische Landesbibliothek mitteilt, überschreitet die Bibliothek mit der Freigabe des »Volksfreunds« im Netz die Marke von einer Million digitalisierten Zeitungsseiten.

Bequem sei nun zu ermitteln, wie die badischen Sozialdemokraten vor 100 Jahren auf den Sturz des Zaren in Russland reagierten. Deuteten sie die revolutionären Ereignisse in Petrograd als Vorbild für Baden und Deutschland? Oder standen sie treu zu Kaiser und Großherzog? Während der »Volksfreund« noch ausgiebig die Zeichnung der sechsten deutschen Kriegsanleihe bewarb, verknüpften die Zeitungsredakteure die ersten Meldungen über den Umsturz mit der Frage, ob der Gegner im Osten wohl nun aus dem Krieg ausscheiden werde. Ab dem 14. März 1917 berichtete der »Volksfreund« regelmäßig über das Geschehen in der russischen Hauptstadt. Auf die Titelseite schafften es diese Meldungen jedoch nur sehr selten.

 

Badische Landesbibliothek: Digitalisierte Zeitungen frei verfügbar

Weitere Zeitungstitel werden derzeit in der Digitalisierungswerkstatt der Badischen Landesbibliothek bearbeitet. Schrittweise durchlaufen alle digitalisierten Zeitungsseiten ein Volltexterkennungsprogramm, so dass die Suche nach einzelnen Namen oder Ereignissen nach Angaben der Landesbibliothek deutlich erleichtert werde. Ein Kalender helfe

dabei, bestimmte Tagesausgaben schnell herauszufiltern. Mit den Vorläufern der großen Tageszeitungen, den sogenannten Intelligenzblättern und Wochenblättern, die nicht allein für Karlsruhe und Durlach, sondern auch für andere Orte und einzelne Kreise des Umlandes erschienen, soll künftig insbesondere die Quellenlage für das 18. Jahrhundert verbessert werden.

Die von der Badischen landesbibliothek frei ins Netz gestellten Zeitungen sind über die »Digitalen Sammlungen« auf der Bibliothekshomepage unter http://digital.blb-karlsruhe.de zu erreichen.

 





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