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Deutschland braucht eine nationale Bibliotheksstrategie

Nürnberg/Berlin. Unter dem Titel „Ohne Strategie in die Zukunft? Wie Innovation und Qualitätsmanagement im Bibliothekswesen effektiv gefördert wird“ diskutierten auf dem 104. Deutschen Bibliothekartag in Nürnberg Vertreter des Deutschen Bibliotheksverbands und der Fachkonferenz der Bibliotheksfachstellen mit Gästen aus Norwegen und Irland die Chancen einer nationalen Entwicklungsplanung für Öffentliche und wissenschaftliche Bibliotheken.

Obwohl nahezu alle europäische Länder erfolgreich auf eine gesamtstaatliche Koordinierung zur Qualitätsoptimierung der Angebote von Bibliotheken zu setzen scheinen, sind nach Angaben des dbv, Bibliotheken hierzulande noch nicht Teil einer nationalen Bildungsstrategie: eine gemeinsame Einrichtung des Bundes und der Länder, die übergreifend die Steuerung und Weiterentwicklung der Bibliotheken koordiniert, würde fehlen.

In der von Olaf Eigenbrodt (Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg Carl von Ossietzky) moderierten Diskussion betonte der Vorsitzende des Deutschen Bibliotheksverbands, Frank Simon-Ritz: „Auch Deutschland benötigt ein übergeordnetes Steuerungsinstrument zur Sicherung von Innovation und Qualität für eine effiziente Bibliotheksentwicklung. Bei der Schaffung einer neuen Einrichtung, die koordinierend und steuernd wirken soll, müssen die Hoheit der Länder in Bildungs- und Kulturfragen sowie die Trägerschaft der Kommunen für die überwiegende Zahl der hauptamtlich geführten Öffentlichen Bibliotheken berücksichtigt werden. Sie kann nur in enger Kooperation mit den Ländern und Kommunen realisiert werden. Vor den gegenwärtigen Herausforderungen einer vernetzten Wissens- und Informationsgesellschaft und der schwierigen Lage insbesondere der Öffentlichen Bibliotheken ist eine entsprechende Initiative überfällig.“

Entwicklung übergreifender Qualitätsstandards wichtig

Fionnuala Hanrahan, Bibliotheksvertreterin aus Irland, unterstrich: „Für eine zukunftsgewandte Bibliotheksarbeit ist die Entwicklung und Implementierung übergreifender Qualitätsstandards von hoher Bedeutung. Als nicht-kommerzielle öffentliche Orte des lebensbegleitenden Lernens spielen Bibliotheken für die Bürger und die nachhaltige Entwicklung der Kommunen eine zentrale Rolle. Der irische Fünf-Jahres-Plan für Öffentliche Bibliotheken (2013-2017) trägt nicht umsonst den Titel „Chancen für alle: Die Bibliothek als Katalysator für wirtschaftlichen, gesellschaftliche und kulturelle Entwicklung.“

Kompetenznetzwerk für Bibliotheken (knb) Das Kompetenznetzwerk für Bibliotheken erbringt und unterstützt mit der Deutschen Bibliotheksstatistik (DBS), dem Normenausschuss Bibliotheks- und Dokumentationswesen (NABD), dem Bibliotheksportal, dem Bibliotheksindex BIX, der EU- und Drittmittelberatung sowie der Internationalen Kooperation zentrale fachliche Dienstleitungen für Bibliotheken in Deutschland. Die Ziele des knb seien dabei, Informationen und Fakten für Planungen und Entscheidungen auf Bundes- und Länderebene vielfältig verfügbar zu machen, die Rolle und Beziehungen der Bibliotheken international zu stärken sowie das Innovations- und Entwicklungspotenzial der Bibliotheken zu unterstützen. Darüber hinaus würde das Netzwerk eine Infrastruktur für bibliothekarische Kooperationen bereit stellen. Das knb ist ein Zusammenschluss von Einrichtungen, die sich durch ihre koordinierende Arbeit für Bibliotheken bereits zu bewähren scheinen: der Deutsche Bibliotheksverband, das Hochschulbibliothekszentrum Nordrhein-Westfalen und das Deutsche Institut für Normung sowie bis 2012 die Staatsbibliothek zu Berlin. Finanziert wird die Arbeit des KNB, das 2004 seine Arbeit aufnahm, durch eine jährliche Förderung der Kultusministerkonferenz der Länder.

Im Deutschen Bibliotheksverband (dbv) sind ca. 2.100 Bibliotheken aller Sparten und Größenklassen Deutschlands zusammengeschlossen. Der gemeinnützige Verein dient seit mehr als 65 Jahren der Förderung des Bibliothekswesens und der Kooperation aller Bibliotheken. Sein Anliegen ist es, die Wirkung der Bibliotheken in Kultur und Bildung sichtbar zu machen und ihre Rolle in der Gesellschaft zu stärken. Zu den Aufgaben des dbv gehören auch die Förderung des Buches und des Lesens als unentbehrliche Grundlage für Wissenschaft und Information sowie die Förderung des Einsatzes zeitgemäßer Informationstechnologien.

(red / 05.06.2015)






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Deutschland braucht eine nationale Bibliotheksstrategie

Nürnberg/Berlin. Unter dem Titel „Ohne Strategie in die Zukunft? Wie Innovation und Qualitätsmanagement im Bibliothekswesen effektiv gefördert wird“ diskutierten auf dem 104. Deutschen Bibliothekartag in Nürnberg Vertreter des Deutschen Bibliotheksverbands und der Fachkonferenz der Bibliotheksfachstellen mit Gästen aus Norwegen und Irland die Chancen einer nationalen Entwicklungsplanung für Öffentliche und wissenschaftliche Bibliotheken.

Obwohl nahezu alle europäische Länder erfolgreich auf eine gesamtstaatliche Koordinierung zur Qualitätsoptimierung der Angebote von Bibliotheken zu setzen scheinen, sind nach Angaben des dbv, Bibliotheken hierzulande noch nicht Teil einer nationalen Bildungsstrategie: eine gemeinsame Einrichtung des Bundes und der Länder, die übergreifend die Steuerung und Weiterentwicklung der Bibliotheken koordiniert, würde fehlen.

In der von Olaf Eigenbrodt (Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg Carl von Ossietzky) moderierten Diskussion betonte der Vorsitzende des Deutschen Bibliotheksverbands, Frank Simon-Ritz: „Auch Deutschland benötigt ein übergeordnetes Steuerungsinstrument zur Sicherung von Innovation und Qualität für eine effiziente Bibliotheksentwicklung. Bei der Schaffung einer neuen Einrichtung, die koordinierend und steuernd wirken soll, müssen die Hoheit der Länder in Bildungs- und Kulturfragen sowie die Trägerschaft der Kommunen für die überwiegende Zahl der hauptamtlich geführten Öffentlichen Bibliotheken berücksichtigt werden. Sie kann nur in enger Kooperation mit den Ländern und Kommunen realisiert werden. Vor den gegenwärtigen Herausforderungen einer vernetzten Wissens- und Informationsgesellschaft und der schwierigen Lage insbesondere der Öffentlichen Bibliotheken ist eine entsprechende Initiative überfällig.“

Entwicklung übergreifender Qualitätsstandards wichtig

Fionnuala Hanrahan, Bibliotheksvertreterin aus Irland, unterstrich: „Für eine zukunftsgewandte Bibliotheksarbeit ist die Entwicklung und Implementierung übergreifender Qualitätsstandards von hoher Bedeutung. Als nicht-kommerzielle öffentliche Orte des lebensbegleitenden Lernens spielen Bibliotheken für die Bürger und die nachhaltige Entwicklung der Kommunen eine zentrale Rolle. Der irische Fünf-Jahres-Plan für Öffentliche Bibliotheken (2013-2017) trägt nicht umsonst den Titel „Chancen für alle: Die Bibliothek als Katalysator für wirtschaftlichen, gesellschaftliche und kulturelle Entwicklung.“

Kompetenznetzwerk für Bibliotheken (knb) Das Kompetenznetzwerk für Bibliotheken erbringt und unterstützt mit der Deutschen Bibliotheksstatistik (DBS), dem Normenausschuss Bibliotheks- und Dokumentationswesen (NABD), dem Bibliotheksportal, dem Bibliotheksindex BIX, der EU- und Drittmittelberatung sowie der Internationalen Kooperation zentrale fachliche Dienstleitungen für Bibliotheken in Deutschland. Die Ziele des knb seien dabei, Informationen und Fakten für Planungen und Entscheidungen auf Bundes- und Länderebene vielfältig verfügbar zu machen, die Rolle und Beziehungen der Bibliotheken international zu stärken sowie das Innovations- und Entwicklungspotenzial der Bibliotheken zu unterstützen. Darüber hinaus würde das Netzwerk eine Infrastruktur für bibliothekarische Kooperationen bereit stellen. Das knb ist ein Zusammenschluss von Einrichtungen, die sich durch ihre koordinierende Arbeit für Bibliotheken bereits zu bewähren scheinen: der Deutsche Bibliotheksverband, das Hochschulbibliothekszentrum Nordrhein-Westfalen und das Deutsche Institut für Normung sowie bis 2012 die Staatsbibliothek zu Berlin. Finanziert wird die Arbeit des KNB, das 2004 seine Arbeit aufnahm, durch eine jährliche Förderung der Kultusministerkonferenz der Länder.

Im Deutschen Bibliotheksverband (dbv) sind ca. 2.100 Bibliotheken aller Sparten und Größenklassen Deutschlands zusammengeschlossen. Der gemeinnützige Verein dient seit mehr als 65 Jahren der Förderung des Bibliothekswesens und der Kooperation aller Bibliotheken. Sein Anliegen ist es, die Wirkung der Bibliotheken in Kultur und Bildung sichtbar zu machen und ihre Rolle in der Gesellschaft zu stärken. Zu den Aufgaben des dbv gehören auch die Förderung des Buches und des Lesens als unentbehrliche Grundlage für Wissenschaft und Information sowie die Förderung des Einsatzes zeitgemäßer Informationstechnologien.

(red / 05.06.2015)



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