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Düsseldorfer Informationswissenschaft bedroht

Düsseldorf. Die Existenz der Düsseldorfer Informationswissenschaft ist bedroht. Ehemalige Mitarbeiter der Fakultät haben über unterschiedliche Kanäle mitgeteilt, dass die Düsseldorfer Informationswissenschaft mit der Pensionierung des Lehrstuhlinhabers Wolfgang G. Stock geschlossen werden soll. Der Grund für die Schließung sei ein vermeintlicher Sparzwang. Dass gerade die Informationswissenschaft betroffen sei, liege vermutlich daran, dass hier als nächstes eine Professur nachzubesetzen sei. Schon in der nächsten Sitzung des Fakultätsrats der Philosophischen Fakultät am 26. Januar soll die Schließung beschlossen werden.

In einer breiten Solidaritätsaktion treten Professoren anderer bibliothekswissenschaftlicher Studiengänge für den Erhalt der Düsseldorfer Informationswissenschaft ein. Mehrere Protestschreiben wurden verfasst, darunter auch von Bibliotheksverbänden wie dem Berufsverband Information Bibliothek (BIB).

Für den Erhalt der Einrichtung sprechen laut Unterstützer zahlreiche Argumente:

• Die Abteilung für Informationswissenschaft ist eines der forschungsstärksten informationswissenschaftlichen Institute in Europa, was sich unter anderem durch 20 bis 30 referierte wissenschaftliche Publikationen pro Jahr zeigt.

• Der Wegfall einer qualifizierten universitären Ausbildung für die Internetwirtschaft gefährdet aktuelle wie künftige Arbeitsplätze, da ohne einschlägiges Know-how der Mitarbeiter Firmen in der Internetwirtschaft Probleme bekommen können, international konkurrenzfähig zu sein.

• Auch andere Branchen profitieren maßgeblich von dem Fachwissen, das im Rahmen des Informationswissenschafts-Studiums vermittelt wird, insbesondere (wissenschaftliche) Bibliotheken haben ein großes Interesse an Absolventen.

• Das Fach Informationswissenschaft ist für ganz NRW an Universitäten exklusiv in Düsseldorf vertreten. In Deutschland gibt es vergleichbare Studiengänge nur in Hildesheim, Regensburg und Berlin.

• Der Ausbau der Wissensgesellschaft ist ein wesentlicher Teil heutiger politischer Programme – im Bund genauso wie in NRW. Den einzige Studiengang an einer NRW-Universität zu schließen, der explizit dem Arbeitsmarkt der Wissensgesellschaft gewidmet ist, widerspricht vollständig diesen Programmen.

• Die Abteilung für Informationswissenschaft betreut derzeit in vier Studiengängen knapp 1.000 Studierende. Die Abteilung hat hervorragende Absolventen hervorgebracht und als Ergänzungsfach vielen Geisteswissenschaftlern essentielles Rüstzeug für das Berufsleben mit auf den Weg gegeben.

• Der Düsseldorfer Informationswissenschaft kommt eine wichtige Rolle in der Ausbildung des wissenschaftlichen Nachwuchs zu; mehrere ihrer Absolventen sind selbst ProfesorInnen geworden.

• Die Heinrich-Heine-Universität würde sich mit der Schließung der Abteilung für Informationswissenschaft gegen den internationalen Trend stellen: Informationswissenschaftliche Institute und Studiengänge werden international ausgebaut.

 





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